Unternehmens-Apps

App Wrapping - Konzept mit Zukunft oder falsche Fährte?

04.08.2015 von Mark Zimmermann  
App Wrapping bezeichnet ein Verfahren mit dem Ziel eine nicht selbst entwickelte App in den Bereichen Managebarkeit, Datensicherheit und Datenschutz anzureichern. Dabei wird sowohl die lokale Datenverarbeitung auf dem Endgeräte als auch die Kommunikationsstrecke zum Backend betrachtet. In diesem Artikel möchte ich meine Meinung zur Einsetzbarkeit darlegen.

Aufgrund des stetig wachsenden Einsatzes mobile Endgeräte stehen Unternehmen zunehmend vor der Herausforderung die richtige Herangehenweise für die Absicherung, Verwaltung und Nutzung der eingesetzten Unternehmensapps, gegen potentielle Angreifer, herauszufinden.

Die Absichten der Angreifer können dabei sehr unterschiedlich sein. Dies reicht vom Abhören der Sprach- und Textdienste und dem Aufzeichnen der Bewegungsdaten, über das Entwenden von sensiblen und personenbezogenen Daten. Die Täter können durch die Nutzung von kostenpflichtigen Mehrwertdiensten, das Manipulieren von Banktransaktionen oder ein absichtliches Verschlüsseln aller Nutzdaten auf dem mobilen Endgerät dem Geschädigten zusätzlich finanziellen Schaden zufügen.

Ein mobiles Gerät sowohl privat als auch beruflich zu nutzen ist immer noch Thema in vielen Unternehmen. "Eine" perfekte Lösung gibt es nach wie vor noch nicht.
Foto: violetkaipa - shutterstock.com

Aufgrund des zunehmenden Interesses an BYOD Endgeräten, verbreitet sich das Konzept des Mobile Application Management (MAM) zunehmend. Dies ist damit begründet, dass kaum ein privater Anwender sein Gerät unter MDM, also der Verwaltung durch das Unternehmen, stellen lassen möchte. Jedes Unternehmen möchte aber die Sicherheit eines MDM-aktivierten Gerätes für seine Daten wahren. Hier bietet sich Wrapping als Konzept zur Durchsetzung von MAM an, auch wenn die entsprechenden Apps das nicht von Haus aus unterstützen.

Da nicht alle Apps eigene ausgefeilte Sicherheitsmechanismen wie Verschlüsselung der Nutzdaten und der Kommunikation sowie Konfigurierbarkeit mitbringen, bieten Hersteller mit Wrappinglösungen den Versuch, diese in bestehenden Apps ohne hohen Aufwand nachzurüsten.

Schutzschilde für Apps

Jede (Fremd-)App hat eine Vielzahl von Schnittstellen zu ihrer Umwelt, die durch die API-Funktionen des Betriebssystems bereitgestellt werden.

Die grundsätzliche Idee beim Wrappen von Apps besteht darin, eine (fremd) entwickelte App in eine zweite App, eine Art Schutzschild einpacken. Dieses Schutzschild ver­hin­dert, dass die App zum Beispiel über Datenabfluss oder -manipulation Scha­den im Unternehmenskontext ver­ur­sa­chen kann und Funktionen wie Authen­ti­fi­zie­rung, VPN, Ver­schlüs­se­lung und Fernlöschung innerhalb der App genutzt werden können. Realisiert wird dies, indem die Anwendung so in einen Container gekapselt, dass jeder relevante API-Aufruf durch eine Kontrollschicht (Proxy) geleitet wird, um die unerwünschten Aktivitäten zu unterbinden.

Apps für die Geschäftsreise
CheckMyTrip
Als Planungs- und Vorbereitungs-Tool eignet sich die App Check CheckMyTrip besonders gut. Sie wurde von den Entwicklern des Flugbuchungssystems Amadeus programmiert und stellt alle Reiseinformationen übersichtlich in einer Hauptansicht dar. Benutzer können in der App zudem alle benötigten Unterlagen für ihre Reise hinterlegen, darunter Sitzplatzreservierungen im Flugzeug, Hotelbuchungen oder Restaurants. Die App bietet zudem auch Echtzeitinformationen zu gebuchten Flügen. Ein neuer digitaler Assistent hilft beim Buchen oder Ändern einer Reise.
Kunden beim Dinner beeindrucken
Ein Geschäftsessen in einer fremden Stadt steht an? Dann hilft die App von TripAdvisor, die besten Restaurants und Lokale für den erfolgreichen Vertragsabschluss zu finden.
Google Maps
Google Maps führt samt Sprachnavigation ans Ziel. Die kostenlose Navigation mit detaillierter Routenführung hilft im Auto, in der Bahn oder zu Fuß. Auch Geschäfte, Restaurants und Sehenswürdigkeiten in der Nähe lassen sich anzeigen.
Sicher Reisen
Eine empfehlenswerte App für Geschäftsreisende ist das „Sicher Reisen“-Tool des Auswärtigen Amtes. In ihr finden sich Ratschläge für Reisevorbereitung, Notfälle sowie die Adressen der deutschen Vertretungen im Ausland und der Vertretungen des Reiselandes in Deutschland. Ebenfalls dabei sind eine Ortungsfunktion und ein „Ich bin OK“-Button, mit dem Reisende ihren Kollegen, Freunden oder Verwandten schnell ein Lebenszeichen senden können.
Kontaktpflege
Reisende, die kostenlos über WLAN mit ihren Liebsten daheim oder den Kollegen im Office telefonieren möchten, tun dies zumeist über Skype. Idealerweise sogar mit Video, damit die Tochter ihr tolles Bild aus dem Kindergarten gleich zeigen oder die neuen Büromöbel sofort besprochen werden können.
Reise und Gesundheit
Fit for Travel hat sich auf länderspezifische Informationen für die Reiseplanung spezialisiert. Dazu gehören auch umfangreiche Daten zu Gesundheitsrisiken an mehr als 300 Reisezielen, beispielsweise Hinweise zu Malaria, Vorsorgetipps gegen Reiseübelkeit und vieles mehr. Benutzer können sich via App an Impfungen erinnern lassen. Für die konkrete Urlaubsplanung bietet die App zudem eine Reihe von Checklisten zum Abhaken. Auch Klimatabellen und Botschaftsadressen sind hinterlegt.
Reisedaten im Griff
Mit TripIt, einer All-in-One Reiseorganisations-App, können Nutzer ihre Reisepläne und aktuelle Fluginformationen via Tablet und Smartphone auf einen Blick abrufen. Zudem lassen sich Familie, Freunde oder Kollegen von unterwegs über Flugänderungen oder bestimmte Reiseinformationen benachrichtigen. Reisedetails können per E-Mail oder SMS vom Handy oder Tablet weitergeleitet werden. Zusätzlich ermöglicht die App das Hinzufügen persönlicher Kommentare oder individueller Informationen.
Mobiler Übersetzer
Mit dem Google-Übersetzertool findet jeder Geschäftsreisende schnell heraus, dass der japanische Kollege lediglich wissen möchte, wie es einem geht. Der Translator für Android und iPhone übersetzt in bis zu 133 Sprachen. Das geht via Spracheingabe, Kamera, Tastatur oder sogar Handschrift. Reisende können außerdem offline übersetzen – eine Internetverbindung ist nicht notwendig.
Währungsrechner
Der Währungsrechner von Finanzen 100 zeigt mithilfe weniger Klicks Währungen, Wechselkurse und Umrechnungstabellen. Er ist unter Android ebenfalls erhältlich.
Wetterfrosch
Sehr praktisch ist zudem die App von Wetter.com. Schneit es in Genf? Wie warm wird es in Dubai? Mit der richtigen Wettervorhersage lässt sich auch der Koffer besser packen.

Dem Administrator eines Unternehmens erlaubt das App Wrapping dadurch, einer App zusätzliche Security- und Management-Funktionen zuzuweisen. Hierzu gehören unter anderem:

Damit App Wrapping funktioniert, muss das Schutzschild in die App injiziert werden. Viele Flyer sprechen von einem Container um die App herum. Viele Anbieter erstellen jedoch keine "Hülle" sondern nutzen Verfahren zur Code Injection in bestehende Programmpakete. Diese Code Injection sorgt im Anschluss dafür, dass API Aufrufe (Stichwort: Method Swizzling) in das Betriebssystem durch eine "Art" Proxy gehen, der die Daten validiert und gegebenenfalls zusätzlich absichert. Anstatt einen API-Call, zum Beispiel den Aufbau einer ungsicherten Internetverbindung, direkt auszuführen, versucht der injizierte Code diese Methode "abzufangen" um, bei diesem Beispiel zu bleiben, eine gesicherte Verbindung aufzubauen.

Mobile Security – die größten Defizite der Unternehmen

Mit Datenschutz und Datensicherheit kennen sich die Befragten laut eigenen Angaben aus. Doch es fehlt an spezifischen Kenntnissen zu mobilen Apps.

Funktionalität ist das entscheidende Auswahlkriterium bei der App-Auswahl.

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen weist kein explizites Budget für IT-Security aus.

In den Sicherheitskonzepten der Unternehmen spielen mobile Aspekte häufig keine Rolle.

Vergleicht man die Wrapping-Lösungen und die dabei verwendeten technischen Verfahren mit Frameworks der Jailbreak und Rooting-Szene, fällt auf, dass die vermeintlich neuen Verfahren von dort entlehnt sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Weiterentwicklung der Wrapping Technologie nicht ausschließlich auf den Erkenntnissen der Jailbreak- und Rooting-Szene basieren beziehungsweise von deren Einsetzbarkeit und Weiterentwicklung abhängen. Daneben zeigt dies, dass diese technischen Verfahren sowohl für "Schlechtes" als auch für "Gutes" genutzt werden können.

Der Heilige Gral der mobilen App Sicherheit ?

So gut sich das Thema Wrapping anhört, so fragil ist es bei genauerer Betrachtung auch. Ob sich die mit der Implementierung verbundenen Aufwände lohnen muss jeder für sich entscheiden.

Moderne Business-Apps aus der deutschen Cloud
Moderne Business-Apps
Es muss nicht immer Software aus dem Sillicon Valley sein. Inzwischen bietet die deutsche Cloud anspruchsvolle Business-Apps, die den Vergleich mit den Schwergewichten aus den USA nicht scheuen müssen. Ganz im Gegenteil. Im Folgenden stellen wir professionelle Cloud-Dienste von deutschen Anbietern vor.
Weclapp: ERP und CRM für Mittelständler
Weclapp bietet eine umfassende, modular aufgebaute ERP-Lösung, die speziell auf die Bedürfnisse von Händlern und Dienstleistern zugeschnitten ist. Der aus Marburg stammende Online-Dienst präsentiert sich als eine ganzheitliche SaaS-Lösung, die verspricht, sämtliche wichtige Unternehmensprozesse in einer einzigen Softwaresuite effektiv abzubilden. So bringt das Tool Kontakt- und Kundenverwaltung, Projektmanagement, Zeit- und Leistungserfassung, sowie Warenwirtschaft unter einen Hut. Dabei spielen Collaboration-Funktionen eine zentrale Rolle und sind in allen Modulen der Software integriert. Mit Weclapp CRM steht darüber hinaus ein branchenübergreifendes Kundenmanagement-System zur Verfügung. Dieses besteht aus den zentralen Funktionen in den Bereichen Kontakt- und Kundenverwaltung, Kampagnenmanagement und Reporting, auf die KMUs angewiesen sind.
Scopevisio: Ganzheitliche Unternehmenslösung
Mit Scopevisio stellt das gleichnamige Softwarehaus aus Bonn eine ebenfalls umfangreiche Unternehmenssoftware bereit, die Geschäftsprozesse in den Bereichen ERP, CRM und ECM (Enterprise Content Management) abdeckt. Diese stellt zahlreiche Funktionsbausteine wie Kundenmanagement, E-Commerce, Marketing, Invoicing, Finanzen, Buchhaltung, Collaboration, sowie Projekt- und Dokumentenmanagement zur Verfügung. Kunden können sich ihr System nach eigenen Bedürfnissen individuell zusammenbauen und zahlen nur für die Funktionalität, die sie tatsächlich benötigen. Damit positioniert sich der Dienst als eine moderne und flexible ERP-Alternative, von der Unternehmen aus den verschiedensten Branchen profitieren können.
Debitoor: Invoicing leicht gemacht
Debitoor wird in Berlin entwickelt und bietet einen einfachen Weg, professionell gestaltete Rechnungen im eigenen Firmendesign zu erstellen, sowie Kunden, Produkte, Angebote, Mahnungen und Ausgaben auf intuitive Art und Weise im Browser zu verwalten. Individuell anpassbare Reports, etwa Umsatzsteuerermittlung oder Gewinn und Verlust-Rechnung, zählen zu den weiteren Hauptfunktionen, mit denen Debitoor aufwarten kann. Eine moderne und optisch ansprechende Benutzeroberfläche im trendigen Flat-Design, in der die angebotenen Features übersichtlich präsentiert werden, sorgt für eine benutzerfreundliche Bedienung, die bei Buchhaltungsprogrammen eher untypisch ist. Neben der Web-Anwendung stehen mobile Apps für iOS und Android zur Verfügung, mit denen Anwender unterwegs Belege bequem erfassen können.
Lexoffice: Finanzen und Buchhaltung für Einsteiger und Profis
Bei Lexoffice handelt es sich um eine weitere anspruchsvolle Lösung aus dem Bereich Rechnungsstellung und Buchhaltung, die auf die Anforderungen von Kleinunternehmen, Gründern und Selbständigen ausgerichtet ist. Sie bietet zahlreiche Features rund um die Auftragsverwaltung an. So lassen sich neben Aufträgen und Rechnungen auch Angebote, Eingangsbelege, Kunden und Lieferanten zentral auf dem Online-Dashboard verwalten. Zudem wartet Lexoffice mit einigen nützlichen Extras auf. Hierzu zählt beispielsweise das integrierte Online-Banking-Modul. Dieses gleicht offene Rechnungen automatisch ab und ordnet die Bankvorgänge den jeweiligen Belegen zu. Ebenfalls praktisch: Es gibt eine kostenlose iPad-App, die die wichtigsten Features der Software in einer für das Apple Tablet optimierten Version bereitstellt.
Wunderlist: Business-taugliche To-Do-App
Der Online-Dienst Wunderlist gehört mit über zehn Millionen Anwendern inzwischen zu den populärsten To-Do-Apps weltweit. Mittlerweile gibt es eine Version, die speziell für Business-Kunden konzipiert ist. Hinter der Lösung steht die Softwareschmiede 6Wunderkinder aus Berlin, die als Vorzeige-Startup der lokalen Internet-Branche gilt. Die App reduziert Collaboration auf ein Minimum: Aufgabenverwaltung, Notizen, Dateianhänge und Kommentare. Reporting-Werkzeuge sucht man bei Wunderlist ebenso vergeblich wie traditionelle Planungstools wie Gannt-Diagramme. Eine Besonderheit von Wunderlist ist sein hochwertiges UI-Design. Die App macht auf Desktop-PCs, Smartphones und Tablets eine gute Figur.
Planio: Umfangreiches Projektmanagement auf Open-Source-Basis
Planio ist ein Cloud-Tool aus dem Bereich Collaboration, das ebenfalls in der Hauptstadt entwickelt wird. Es präsentiert sich als eine umfangreiche Plattform für die Online-Zusammenarbeit, die auf dem quelloffenen System Redmine basiert und Collaboration, Kommunikation und Produktivität auf einen gemeinsamen Nenner bringt. Die Software kann als zentrale Informationsdrehscheibe für das ganze Unternehmen oder für spezifische Projekte dienen und ist in erster Linie für jene Anwender konzipiert, die lieber mit einer einzigen, ganzheitlichen Software-Suite anstatt mit vielen Insellösungen arbeiten möchten.
Communote: Soziales Netzwerk für Unternehmen
Bei Communote handelt es sich um eine flexible Social-Enterprise-Lösung, die die Unternehmenskommunikation optimieren kann und in Sachen Design und Funktionalität den Vergleich mit Yammer, Chatter und Co. nicht scheuen muss. Mit der Software können Mitarbeiter Nachrichten, Status-Updates und Notizen bequem erstellen, die den Ideen- und Informationsaustausch fördern und sich kommentieren lassen. Mithilfe des zentralen Aktivitätsstreams kann jeder Mitarbeiter stets über Neuigkeiten und Aktivitäten der Kollegen auf dem Laufenden bleiben. Die auf Java basierende Lösung ist mit Windows, Mac OS X und Linux kompatibel. Zudem stehen mobile Apps für iOS und Android zur Verfügung.
Coyo: Social Collaboration
Eine weitere, interessante Alternative zu den Schwergewichten aus den USA im Bereich Social Collaboration ist Coyo. Die Firma Mindsmash GmbH aus Hamburg bietet damit ein umfassendes soziales Netzwerk für Unternehmen, die die Zusammenarbeit optimieren und die Produktivität im geschäftlichen Alltag erhöhen möchten. Der Service vereint effiziente Produktivitätswerkzeugen mit den Vorteilen sozialer Netzwerke in einer umfangreichen Web-Plattform, die den Wissensaustausch der Mitarbeiter fördern soll. Egal ob interne Mitarbeiter, Partner oder Kunde: Teams aus den verschiedensten Abteilungen sollen gemeinsam auf einer zentralen Plattform zusammenarbeiten können.
CAS PIA: Einfaches Kundenmanagement
Mit CAS PIA bietet die CAS Software AG aus Karlsruhe, einer der hiesigen Marktführer für CRM im Mittelstand, eine umfassende Lösung an, die speziell an den Bedürfnissen und Anforderungen kleiner und mittlerer Firmen ausgerichtet ist. Damit lassen sich Kundenkontakte, Adressen, Termine, Dokumente, Aufgaben, Projekte, Kundenakte, Kundentelefonate, Kampagnen, Leads und mehr zentral in einer Web-Konsole verwalten. Diese bringt die zahlreichen Features, mit denen der Service aufwarten kann, in eine übersichtliche Benutzeroberfläche zusammen.
Crealytics: Suchmaschinenwerbung für Online-Händler
Ein weiterer deutscher SaaS-Anbieter, der sich auf dem lokalen Business-Software-Markt erfolgreich positionieren konnte, ist Crealytics. Der SEA-Spezialist (Search Engine Advertising) unterstützt internationale Online-Versandhändler dabei, Suchmaschinenwerbung zu optimieren und möglichst gewinnbringend umzusetzen. Die Firma mit Stammsitz in Passau und weiteren Niederlassungen in Berlin und London wurde letztes Jahr mit dem “Deloitte Technology Fast 50 Award” ausgezeichnet. Damit gehört Crealytics zu den 50 am schnellsten wachsenden Technologieunternehmen Deutschlands.

Einsatzelder für App-Wrapping

Überall dort, wo ein mobiles Endgerät nicht unter Kontrolle des jeweiligen Unternehmens stehen darf (Endgeräte von Dienstleistern) oder soll (Endgeräte von Mitarbeitern) versucht App-Wrapping eine Lösung anzubieten. Da Geräte nicht zwei MDM-Systemen untergeordnet werden können, hört sich App-Wrapping als perfekte Antwort an.

Ein Blick in die Geschichte der mobilen Datenverarbeitung des Jahres 2005 kann jedoch bei der Bewertung dieser Ideen nützlich sein:
Im Jahr 2005 gab es eine technische Aufsatzlösung, die Exchange Konten auf den damals markt­be­herr­schen­den Nokia Endgeräten verfügbar machen wollte. Diese Lösung war für die Nutzer jedoch mit Einschränkungen in der Benutzung verbunden. RIM (heute BlackBerry) erkannte, dass die Benut­zung von PIM-?Daten auf den mobi­len Gerä­ten nativ integriert sein musste, um Erfolg zu haben. Auf dem Blackberry standen diese Daten schließlich nativ integriert zur Verfügung, wodurch sich RIM mit ihrem mobilen Blackberry-Angebot stark positionieren konnte. Dies war ein wesent­li­cher Grund für die Akzep­tanz und den Sie­ges­zug des BlackBerry-?Konzeptes und den Untergang der damals marktbeherrschenden Nokia Geräte im Unternehmensumfeld. 2007 wurde die Möglichkeiten der Benutzerzentrierung und -freundlichkeit weiter verstärkt, in dem das iPhone eine native Unterstützung für Exchange bot.

BYOD Konzepte gehen nun wieder einen Schritt zurück, quasi in die Zeit der Nokia-Geräte. Mit­ar­bei­ter haben den vollen Umfang der nati­ven Funk­tio­nen ihrer Geräte für ihre privaten Daten zur Verfügung. Parallel dazu haben sie Zugriff auf einen beschränkten Container auf App Wrapping Basis für ihre dienstlichen Vorgänge. Das Wrappen weiterer Apps macht diese zwar beispielsweise für die abgesicherte Bearbeitung von eMail Anhängen zugänglich. Diese sind jedoch meist abgespeckte Versionen dessen, was Anwender von Apps gewohnt sind.

Die Akzeptanz der Anwender solcher Wrapping Lösungen ist maßgeblich für deren Erfolg entscheidend, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. So verlockend die BYOD Konzepte auch sind, wirft man einen Blick auf die Historie, darf man zweifeln, ob dieses Konzept wirklich Zukunft hat, wenn die Anwender es nicht annehmen.

10 Smartphone-Apps für die Geschäftsreise
Sicher reisen
Eine unverzichtbare App für Geschätsreisende ist die App „Sicher reisen“ des Auswärtigen Amtes. Die App beinhaltet Ratschläge für Reisevorbereitungen, Notfälle sowie die Adressen der deutschen Vertretungen im Ausland und der Vertretungen des Reiselandes in Deutschland. Nützlich sind die Ortungs- und Nachrichtenfunktionen „Wo bin ich?“ und der „Ich bin OK“-Button, mit denen Sie Kollegen und Freunden ein kurzes Lebenszeichen senden können. Die App ist offline nutzbar, wodurch Sie hohe Roamingkosten im Ausland vermeiden. <br><br> Preis: kostenlos <br><br> System: Android, iOS
Wetter.com
Mit den richtigen Wettervorhersagen sind Sie auf Ihrer Geschäftsreise outfittechnisch bestens vorbereitet. Hierfür eignet sich die kostenlose App von wetter.com, die Wettervorhersagen für die nächsten zehn Tage aufzeigt. Neben den Tagestemperaturen erhalten Sie übersichtlich aufbereitet auch Informationen wie Uhrzeit am Standort, Sonnenauf- und Sonnenuntergang, Windrichtung und –stärke sowie Luftfeuchtigkeit und Luftdruck. <br><br> Preis: kostenlos<br><br> System: Android, iOS , Windows Phone
TripAdvisor
Mit der Gratis-App „TripAdvisor“ finden Sie schnell die besten Restaurants und Lokale für das anstehende Geschäftsessen in einer fremden Stadt. Ebenso können Sie Hotelbewertungen von anderen Nutzern vor Ihrer Buchung einsehen und nach Freizeitaktivitäten suchen, wenn Sie Ihren Kunden einen unvergesslichen Aufenthalt bieten möchten. Praktisch ist der Offline-Support, um Karten, Bewertungen und Favoriten für mehr als 300 Städte herunterzuladen. <br><br> Preis: kostenlos <br><br> System: Android, iOS
Mytaxi
Für einen sicheren und schnellen Transport vom Flughafen oder Hotel zum nächsten Geschäftstermin bietet sich für Businessreisende bietet sich App „MyTaxi“ an. Reisende können von überall ein Taxi bestellen, sogar den Fahrer aussuchen und Ihren genauen Standort angeben. Dank der Zusammenarbeit mit Concur können Sie Ihre Taxi-Quittung nach der Fahrt automatisch in Ihrem Concur-Abrechnungssystem wiederfinden. <br><br> Preis: kostenlos <br><br> System: Android, iOS
Google Maps
Eine genaue Navigation in einer fremden Gegend ist in stressigen Situationen Gold wert. Google Maps führt Sie samt Sprachnavigation ans Ziel, egal ob Sie mit dem Auto, der Bahn oder zu Fuß unterwegs sind. Bei Verkehrsstörungen wird Ihre Route neu berechnet, damit Sie zuverlässig am Treffpunkt ankommen. Zudem zeigt Ihnen die App auch Geschäfte, Restaurants und Sehenswürdigkeiten in der Nähe an. <br><br> Preis: kostenlos <br><br> System: Android, iOS
TripIt
Mit „TripIt“, der All-in-One Reiseorganisations-App von Concur können Sie Ihre Reisetermine und Fluginformationen auf einem Blick einsehen. Zudem lassen sich Vorgesetzte und Kollegen von unterwegs über Flugänderungen oder bestimmte Reiseinformationen benachrichtigen. Reisedetails leiten Sie per E-Mail oder SMS weiter und fügen Kommentare oder weitere Informationen hinzu. Um die App zu nutzen, müssen Sie sich zu Beginn über die Website tripit.com registrieren. <br><br> Preis: kostenlos <br><br> System: Android, iOS
Währungsrechner
Ein Währungsrechner ist unabdingbar, wenn Sie geschäftlich viel im Ausland sind. Mit wenigen Klicks zeigt die kostenlose App „Währungsrechner“ Währungen, Wechselkurse und Umrechnungstabellen an. Außerdem bietet die App einen Trinkgeldrechner an. <br><br> Preis: kostenlos <br><br> System: Android, iOS
Skype
Für eine reibungslose und kostenlose Kommunikation mit Ihrem Office oder Kunden eignet sich die App von Skype. Für eine Telefon- oder Videokonferenz müssen Sie sich einmalig registrieren und über WLAN verbunden sein. Ebenso müssen Ihre Kollegen und Kunden Skype-Nutzer sein. Auch Screen-Sharing ist möglich, um visuelle Konzepte auch über große Entfernungen zu besprechen. <br><br> Preis: kostenlos <br><br> System: Android, iOS, Windows Phone
Concur
Die Reisekostenabrechnungs- und Reisemanagement-App von Concur ermöglicht nicht nur die mobile Buchung von Hotels, Flügen und Zugtickets, sondern auch die Reisekostenabrechnung von unterwegs. Hierfür fotografieren Sie Ihre Quittungen, geben Ihre Kreditkartendaten ein und erstellen einen Bericht, den Sie sofort versenden können. <br><br> Preis: kostenlos <br><br> System: Android, iOS
Google Übersetzer
Der Google Translater übersetzt in 90 Sprachen via Spracheingabe, Kamera, Tastatur oder sogar Handschrift. Die Google App kann Ihre Reise um einiges erleichtern und Missverständnisse in fremden Ländern und Kulturen vermeiden. Eine Offlinenutzung ist für Reisende unabdingbar, weswegen die App auch ohne Internetverbindung auskommt. <br><br> Preis: kostenlos <br><br> System: Android, iOS

Fazit

Wrapping hört sich zunächst nach der Lösung vieler Probleme an, vertraut man den Flyern der Anbieter. Dabei ähnelt die Bereitstellung von Wrapping-Lösungen einem Hase-Igel-Spiel in dem Wrapping-Anbieter die "empfundene" Unzulänglichkeit von Plattformen und Apps hinsichtlich Datensicherheit aufzuheben versuchen.

Neuere Versionen einiger populärer mobiler Betriebssysteme - insbesondere iOS - bieten von Haus aus eine hohe Sicherheit sowohl in der Datenhaltung als auch der Konnektivität, so dass ein Unternehmen seine Apps ohne den Einsatz von Wrapping Techniken sicher betreiben kann.

Ich kann den Einsatz von Wrapping nicht guten Gewissens empfehlen, die dabei eingekauften Flöhe sind ihrer zu viele. Die Investitionen sind besser in sicheren Geräte mit möglichst hohen Freiheitsgrad aufgehoben.

Verwenden Sie statt des nachträglichen Wrappings lieber ein SDK in der Inhouse-Entwicklung und greifen Sie sonst auf die Standards der jeweiligen, bei Ihnen im Einsatz befindlichen Plattform. Stellenweise ist es sogar kostengünstiger, Dienstleistern ein eigenes abgesichertes Endgerät gemäß eines PUOCE-?Konzepts (Private Use of Company Equipment) zu überlassen, als die Aufwände für Test und Auswahlprozesse für Wrapping-Lösungen einzugehen. Schauen Sie sich ausführlich die Möglichkeiten von iOS (ab Version 7), Knox 2.0 (Samsung) oder Android for Work (Google) an und bewerten Sie die evtl. noch vorhandene oder empfundene Notwendigkeit von App Wrapping anschließend neu. (bw)