Sybase-Umfrage zu Tablet-PCs in Unternehmen

Anwender wollen via iPad Unternehmensdaten nutzen

19.05.2010
Noch ist das iPad in Deutschland nicht zu haben. Trotzdem wirft Apples Tablet-PC seine Schatten schon voraus - auch bezüglich der Nutzung in Unternehmen.

Die wichtigste Motivation, sich einen Tablet-PC wie etwa ein iPad zu kaufen, war der Wunsch, die für die Arbeit nötigen Daten auch mobil immer im Zugriff zu haben. Mehr als die Hälfte der Befragten (52,3 Prozent) gaben an, dass sie anstehende Arbeit auch auf solch einem mobilen Gerät erledigen wollen.

Allerdings ist der Unterhaltungsaspekt, den solche Tablet-PCs bieten, fast genauso wichtig. 48,2 Prozent wollen auf einem iPad beziehungsweise einem vergleichbaren Gerät Filme, Videos oder TV sehen. Immer noch gut ein Drittel (35,4 Prozent) würde das Gerät für Spiele oder andere Unterhaltung nutzen.

iPad - würde ich nie kaufen

Quelle: Sybase
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12,2 Prozent sind sich sicher, dass sie niemals einen Tablet-PC kaufen werden und fast jeder Zwanzigste (4,4 Prozent) hat keine Ahnung, was ein Tablet-PCs ist.

Wieso überhaupt ein iPad?

Sybase, Anbieter von Unternehmens- und Mobility-Software und im Begriff, von SAP übernommen zu werden, hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die die Beweggründe der Nutzung von Tablet-PCs erforschen sollte. Zogby International befragte dazu online 2443 Erwachsene in den Vereinigten Staaten. Teilnahmevoraussetzung: Sie mussten Mobiltelefone benutzen. Von den 2443 besitzen wiederum 770 Befragte ein Smartphone. Gefragt wurde, warum Anwender sich ein Tablet-PC wie das iPad zulegen und wofür sie es nutzen würden.

Erstaunliche Ergebnisse

Eine Kernaussage der Untersuchung betraf die Frage, ob Anwender durch die Nutzung von Tablet-PCs in ihrer Arbeit produktiver würden. Genau die Hälfte vertritt die Meinung, zu einem gewissen Grad dürfte dies der Fall sein. Fast ein Viertel (24,9 Prozent) der Antwortenden glaubt sogar, dass das iPad und vergleichbare Geräte die Produktivität der Nutzer erheblich steigern würde.

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Das sind recht erstaunliche Ergebnisse auch deshalb, weil bislang ja wenig Erfahrungen mit der Einbindung solcher Clients in die Unternehmensabläufe vorliegen. Die skeptischen Stimmen ("In gewisser Weise weniger produktiv" meinen 9,2 Prozent; "viel weniger produktiv" glauben 1,8 Prozent und "keinen Unterschied" sehen immerhin neun Prozent) kommen demgegenüber zusammen auf nur 20 Prozent.

Trend zur Nutzung als Client

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Ein Trend hin zur Nutzung "smarter" Endgeräte als Alleskönner für die Informationsverarbeitung kann man auch bei den Ergebnissen der nächsten Frage erkennen. Die Zogby-Meinungsforscher wollten wissen, ob die Anwender ihr Mobiltelefon sowohl für persönliche, private als auch für berufliche Belange nutzen. Bei dieser Frage splitteten sie die Ergebnisse auf nach Besitzern "normaler" Handys und solchen, die ein Smartphone verwenden. Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den beiden Benutzergruppen. Rund vier von fünf Smartphone-Nutzern (79 Prozent) verwendet ihr Gerät sowohl für private Belange als auch im beruflichen Umfeld. Bei den Besitzern herkömmlicher Handys sind dies lediglich 46,3 Prozent. Dieses Ergebnis kann natürlich nicht überraschen, denn Smartphones zeichnen sich durch ihre Multifunktionalität aus.

Kaum Zugriff auf Geschäftsdaten...

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Allerdings relativiert sich die Bedeutung der Mobiltelefone als Client für die Informationsverarbeitung sowohl privater als auch beruflicher Daten bei den Ergebnissen der nächsten Frage. Von den um ihre Meinung Gebetenen hat die überwiegende Mehrheit (69,4 Prozent) mit ihrem Mobiltelefon nur auf weniger als zehn Prozent der Geschäftsdaten tatsächlich Zugriff. Und fast drei von fünf Anwendern (59,8 Prozent) hat ferner keinen Zugriff auf persönliche, private Daten via Mobiltelefon. Ein verschwindend geringer Anteil der Befragten gibt an, dass er via Handy Zugriff auf mindestens die Hälfte oder sogar über 75 Prozent der persönlichen oder der Geschäftsdaten besitzt.

... und Unternehmensapplikationen

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Dieses Ergebnis korrespondiert mit den Antworten auf die folgende Frage: Abgesehen vom Zugriff auf die reinen Daten hat zudem fast Dreiviertel aller Antwortenden keinen Zugang zu Geschäftsanwendungen. 72,3 Prozent der Befragten kann auf weniger als zehn Prozent der verbreiteten Geschäftsanwendungen wie etwa Tabellenkalkulation, CRM-Applikationen, E-Mail etc. zugreifen. Allerdings könnte man auch argumentieren, dass nach den Ergebnissen der Untersuchung immerhin über acht Prozent der Befragten mit ihrem Handy an die im jeweiligen Unternehmen genutzten Business-Applikationen andocken können.

Produktiver und besser im Job

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Interessant ist die Meinung von zwei Drittel der Befragten, ein verstärkter Zugriff auf Unternehmensdaten via Mobiltelefon würde sie produktiver und im Job besser machen. Die Frage lautete, welche Auswirkungen es hätte, wenn Anwender über ihren Mobil-Client doppelt so viele Daten und Unternehmensanwendungen nutzen könnten als bislang möglich. Eine geringere Produktivität sowie eine schlechtere Arbeitsleistung wegen der extensiveren Nutzung des Handys als Business-Client befürchten hier lediglich 2,3 Prozent.

Wenig Interesse an sozialen Netzen

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Die Wunschliste der Befragten schließlich, welche Funktionen sie sich für ihr Mobiltelefon wünschen, könnte abgelesen sein aus einer Werbebroschüre für iPads: Jeweils gut 27 Prozent wünschen sich, auf dem Mobiltelefon Filme und Videos sehen und an die Unternehmens-IT andocken zu können. Fast ein Viertel möchte Zeitungen auf dem Mobil-Client lesen und sonstige Online-News recherchieren.

Nur gut zehn Prozent will sich hingegen über das Handy in soziale Netze einklinken. (jm)