Anbieter bauen auf integrierte Services

22.09.2006
Anwender finden den Mix aus Management- und IT-Beratungs sowie Realisierung und Betrieb laut Lünendonk-Umfrage interessant, wenige nutzen ihn.

Zum dritten Mal nach den Jahren 2004 und 2005 hat das Marktforschungshaus Lünendonk eine Studie zum Thema Business Innovation/Transformation Partner (BITP) betrieben, doch dieses Mal änderten die Analysten die Methode: "Wir haben nicht auf Masse, sondern auf Qualität in den Befragungen gesetzt", erläuterte Thomas Lünendonk, Gründer und Geschäftsführer des gleichnamigen Beratungshauses. Dazu führten er und seine Mitarbeiter insgesamt 26 Interviews mit Manager der ersten und zweiten Führungsebene, also etwa mit Geschäftsführern, IT- und Fachabteilungsleitern, aus großen deutschen Unternehmen.

38,5 Prozent kannten den etwas sperrigen Begriff, der das Angebot von Dienstleistern umschreibt, mit Innovations- und Transformationsleistungen unternehmerische Verantwortung ihrer Kunden zu übernehmen, die möglichst in eine langfristige Partnerschaft in Form von Betriebsdiensten mündet. Nach einer entsprechenden Erläuterung für die Unwissenden unter den befragten Manager äußerten 80 Prozent ihre Zustimmung zu diesem Konzept. "Doch etwas gut finden, heißt noch lange nicht etwas zu tun", räumte Lünendonk ein. Immerhin die Hälfte aller Teilnehmer denkt über eine Zusammenarbeit mit einem BITP nach. 34,6 Prozent sagten, eine entsprechende Partnerschaft wäre für den Erfolg ihres Geschäftes wichtig oder sehr wichtig (siehe Grafik). Über die tatsächliche Verbreitung macht die Studie keine Aussage.

BITP-Anbieter sind laut Lünendonk-Definition Dienstleister, die mehr als 60 Prozent ihres Umsatzes mit Beratung und Dienstleistungen erwirtschaftet. Von den Einnahmen müssen jeweils mindestens zehn Prozent auf die drei Leistungskategorien Management- und IT-Beratung, System-Realisierung und -Integration sowie IT-Betrieb und Outsourcing entfallen. Typische Vertreter dieser Gattung sind Accenture, Capgemini, Hewlett-Packard, IBM und T-Systems. Vorstände und Geschäftsführer dieser Unternehmen standen Lünendonk bei der Präsentation der jüngsten BITP-Studie zur Seite. Weitere in Deutschland vertretene Anbieter, die die Marktforscher diesem Segment zuordnen, sind unter anderem Atos Origin, CSC, EDS und Siemens Business Services (SBS) (die vollständige BITP-Liste finden Sie hier).

Für 60 Prozent der befragten Manager ist der Kostendruck das wichtigste Motiv für die Zusammenarbeit mit einem BITP. Doch auch die Folgen des weltweiten Handels und Wettbewerbs treibt die Unternehmenslenker dazu, die Hilfe externer Beratungs- und Betriebsdienstleister zu suchen. Ins Pflichtenheft schrieben sie den BITP-Dienstleistern, die Leistungen deutlicher zu machen, die positiven Effekte eindeutiger zu beschreiben und vor allem, die Nutzen der Angebote messbar zu gestalten. "BITP ist keine substituierende Leistung", sagte Lünendonk mit Blick auf die Hälfte der Studienteilnehmer, die kein Interesse an dem Konzept zeigten. "Sie haben sich dafür entschieden, für ihr jeweiliges Geschäftsproblem einen Spezialisten zu verpflichten." (jha)