13-Zoll-LED-Display, UMTS, Core i5

Acer TravelMate 8372 im Test

21.03.2011 von Malte Jeschke
Mehr als acht Stunden Laufzeit verspricht Acer für die Notebooks der TimelineX-Serie. Das ist keineswegs zu viel versprochen, wie der Test des 13-Zoll-Modells TravelMate 8372 eindrucksvoll belegt.

Das TravelMate 8372 gehört zur TimelineX-Serie von Acer, der zweiten Generation der Timeline-Notebooks für den Business-Einsatz. Damit gilt es insbesondere hinsichtlich der Akku-Laufzeit einen guten Ruf zu verteidigen, denn die erste Generation machte mit langen Laufzeiten positiv auf sich aufmerksam (siehe auch Test Acer TravelMate 8371: Notebook mit zwölf Stunden Akku-Laufzeit). Acer selbst klassifiziert die TimelineX-Serie für die geschäftliche Nutzung mit mehr als acht Stunden Netzunabhängigkeit. Die Serie ist in Formfaktoren von 11,6 bis 15,6 Zoll erhältlich. Zum Test tritt die 13-Zoll-Variante Acer TravelMate TimelineX 8372 an.

Ausstattung

Zum Testzeitpunkt bot Acer sechs Modellvarianten des TravelMate 8372 an, uns erreichte eine relativ gut ausgestattete Version. Dessen Bezeichnung laut offiziell und wenig eingängig TM8372T-5454G32Mnbb.

In dem Gerät kümmert sich ein Intel Core i5-450M um die Rechenleistung. Acer bietet darüber hinaus auch Modellvarianten mit Core i3 an. Im Testgerät hat der Prozessor Zugriff auf 4 GByte DDR3-SDRAM, organisiert in zwei Modulen.

Acer TravelMate 8372: Das 13-Zoll-Display arbeitet mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung.

Das 13,3-Zoll-Display arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten (WXGA). Für die Ansteuerung des Displays zeichnet Intels integrierte Lösung HD Graphics verantwortlich. Externe Displays lassen sich per VGA ansteuern. Die 320-GByte-Festplatte stammt von Hitachi, das optische Laufwerk versteht sich aufs Lesen und Beschreiben der gängigen CD/DVD-Medien. Das Vorgängermodell im 13-Zoll-Format musste übrigens noch ohne optisches Laufwerk auskommen.

Ein integrierter Kartenleser gehört zur Grundausstattung, dieser versteht sich auf SD-Karten, Memory Stick (und PRO) sowie die Formate MMC und xD-Picture Card. Kontakt zur Peripherie lässt sich über drei USB-2.0-Ports herstellen, auf eSATA muss man verzichten.

Im WLAN funkt das TravelMate 8372 mithilfe eines Broadcom-Chipsatzes gemäß 802.11n, für die Gbit-Ethernet-Anbindung ist gleichfalls eine Lösung von Broadcom zuständig. Unser Testmodell ist zudem mit einem integrierten UMTS-Modem ausgestattet. Als Betriebssystem kommt Windows 7 Professional zum Einsatz. Der offizielle Preis des Testmodells beträgt 1117 Euro, der Einstieg in die Baureihe beginnt deutlich unter 1000 Euro. Acer gewährt auf das Notebook eine zweijährige Garantie inklusive einer einjährigen internationalen Garantie.

Display und Handling

Display: Das 13,3-Zoll-Display des Acer TravelMate 8372 arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Letztere hat sich inzwischen auch bei professionellen Notebooks etabliert, andere Werte sind bei dieser Diagonalen kaum noch anzutreffen. Mit einer vertikalen Auflösung von 768 Bildpunkten ist man allerdings zwangsläufig zum häufigen Nutzen der Scrollfunktion verurteilt.

Indifferent: Gutes Layout, passende Größe und ein leichtes Nachfedern kennzeichnen die Tastatur.

Das Display ist entspiegelt und erreicht im Test eine maximale Helligkeit von 210 cd/qm. Das ist für ein LED-beleuchtetes Display ein durchschnittlicher Wert, bietet aber allemal genug Reserven, um unter akzeptablen Bedingungen auch mal im Freien arbeiten zu können. Bei der Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung des Displays kann man ebenfalls nicht meckern. Bis auf einen geringfügigen Ausrutscher in einer Ecke liegen alle Abweichungen im einstelligen Prozentbereich - das ist ein gutes Ergebnis.

Handling: Das 13-Zoll-Chassis bietet noch genügend Raum, um eine Tastatur mit ordentlichem Layout zu integrieren, und das ist Acer beim TravelMate 8372 zweifelsohne gelungen. Auch Umsteiger von 14-Zoll-Geräten sollten auf keine großen Probleme treffen. Die Enter-Taste ist ausreichend groß dimensioniert, und der Cursor-Block ist genau richtig positioniert. Geringe Abzüge bekommt die Tastatur in Sachen stabile Auflage. Zwar ist der Anschlag auch für Schnellschreiber angenehm, wer jedoch hart und schnell tippt, erhält ein spürbares Nachfedern als Rückmeldung. Wie oben erwähnt, erfordert die Bildschirmauflösung meist zwangsläufig häufiges Scrollen, und das lässt sicht mit dem integrierten Touchpad wirklich kommod erledigen. Die Maussteuerung funktioniert mit dem präzisen Touchpad ebenfalls sehr gut.

Inklusive: Im Gegensatz zum Vorgänger hat das 13-Zoll-TimelineX nun ein optisches Laufwerk an Bord.

Unser Testgerät bringt 2,09 kg auf die Waage, das ist einiges mehr als beim Vorgänger TravelMate 8371, das es nur auf 1,7 kg brachte. Dabei gilt es allerdings die erheblichen Ausstattungsunterschiede (optisches Laufwerk, Akku) zu berücksichtigen. Für Netzteil und Kabel müsste man auf Reisen weitere 400 Gramm einkalkulieren - aber dieses Zubehör kann beim TravelMate 8372 ja öfters mal daheim bleiben (siehe unter Akku-Laufzeit).

An der Verarbeitung des Gehäuses gibt es wenig zu kritisieren, alles sitzt ordentlich und stabil an seinem Platz. Der Displaydeckel ist an soliden Scharnieren befestigt, in sich selbst aber nur bedingt verwindungssteif. Haptik und Optik der Oberfläche des Displaydeckels sind nichts für Hochglanzmagazine, dürften beim täglichen Gebrauch im Außeneinsatz aber die richtige Mixtur aus wertiger Erscheinung und Robustheit darstellen.

Performance und Bedienung

Performance: Bei Einführung im Sommer 2009 sorgte die erste Timeline-Generation von Acer durch die gelungene Mixtur aus Laufzeit und Performance für Furore. Diese basierte damals auf Intels CULV-Plattform, eine einst für den Endkundenmarkt gedachte Basis, mit deren Hilfe sich auch attraktive Business-Notebooks bauen ließen. Das Urteil lautete meist unisono: großartige Laufzeiten bei akzeptabler Performance.

Alles auf Anfang: Per Tool lässt sich der Auslieferungszustand wiederherstellen.

Inzwischen hat Acer die Timeline-Serie mit der aktuellen Generation auf Intels Core-Prozessoren umgestellt. Das ist in Sachen Performance deutlich spürbar. Unser Testgerät verfügt über einen Core i5-450M. Dieser arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 2,4 GHz, die Turbofrequenz reicht bis 2,66 GHz. Der Core i5-450M ist mit 3 MByte L2-Cache ausgestattet und mit einem TDP-Wert von 35 Watt spezifiziert. Als Vergleichswerte stellen wir dem Testgerät die Ergebnisse eines TravelMate 8371 mit einem Core 2 Duo SU9400 gegenüber - aus Performance-Sicht nicht ganz fair, aber in Sachen Zielgruppe nun mal eines der legitimen Nachfolger-Notebooks.

Unter Windows 7 verwenden wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo. Dabei kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, die unterschiedliche Szenarien durchlaufen. Diese setzt der Benchmark in vier Workload-Szenarios ein: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3-D-Modeling. SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten.

Hilfreich: Das Acer Update Tool soll bei Treiber- und Software-Updates die Übersicht erleichtern.

Beim SYSmark2007 kommt das Acer TravelMate 8372 in der Gesamtwertung auf 153 Punkte (Acer TravelMate 8371: 83 Punkte). Damit befindet man sich in bester Gesellschaft mit ausgewachsenen Business-Notebooks der 14- oder 15-Zoll-Klasse. Ein Leistungsabschlag für den höheren Mobilitätsfaktor ist damit nicht zu entrichten.

Der Beitrag der 320-GByte-Festplatte (Hitachi HTS545032B9A300) von Hitachi zur Gesamtleistung ist übersichtlich, denn diese liefert nur sehr durchschnittliche Leistungswerte ab. Deutlich spürbarer ist der Generationensprung in Sachen 3-D-Leistung. Der Vorgänger dümpelte im 3DMark06 so um die 700 Punkte, mit der integrierten HD Graphics bringt es das TravelMate 8372 immerhin auf 1924 Punkte.

Bedienung: Wiederherstellungs-Datenträger sind inzwischen auch bei Business-Notebooks Mangelware, da macht das Acer TravelMate 8372 keine Ausnahme. Wer ohne eigenes Image arbeitet, sollte daher tunlichst umgehend welche anfertigen. Ein entsprechendes Tool ist beim Acer vorinstalliert. Darüber hinaus lässt sich der Auslieferungszustand auch über ein Festplatten-Recovery wiederherstellen. Zur Grundinstallation gehören einige Acer-Tools, darunter ein Update-Assistent, der nach Software-Updates sucht, und ein Backup-Programm.

Zugänglich: Der Steckplatz für die SIM-Karte sitzt hinter dem Akku.

Der Displaydeckel öffnet sich leicht ohne Verriegelung, dabei will das Notebook allerdings mit einer Hand fixiert werden. Alle Anschlüsse mit Ausnahme der Audio-Ports liegen seitwärts am Notebook und sind gut erreichbar. Die Rückseite gehört allein dem Akku. Dieser sitzt ordentlich, aber nicht zu fest im Gerät, dahinter befindet sich der Slot für die SIM-Karte.

Aufgrund des großen Akkus steht das 13-Zoll-Notebook leicht schräg beziehungsweise hinten erhöht. Das ist im Alltag beim Schreiben tatsächlich ganz angenehm - aber auch Geschmacksache, wie sich im Verlauf des Tests zeigte. Nur beim Verstauen in Taschen fällt die Bauweise etwas nachteilig auf.

Akku-Laufzeit

Der serienmäßige Acht-Zellen-Akku bietet eine Kapazität von rund 90 Wh, das ist wahrlich üppig. Üblicherweise ist man mit Werten um die 60 Wh schon gut bedient. Ungewöhnlich war auch die Laufzeit, die wir im Test mit diesem Akku realisieren konnten. Beim TecChannel-Test der maximalen Akku-Laufzeit simulieren wir eine Texteingabe im sparsamsten Windows-Schema und bei vollständig heruntergeregelter Helligkeit.

Üppig: Der serienmäßige Acht-Zellen-Akku bietet eine Kapazität von rund 90 Wh.

In diesem Betriebsmodus brachte es das Testgerät auf deutlich über 14 Stunden Laufzeit - ein exzellenter Wert - insbesondere angesichts der hier verwendeten Plattform. Diese genehmigte sich in dem Betriebsmodus durchschnittlich knapp über 6 Watt und lag damit um nur rund 1 Watt über der auf Sparsamkeit getrimmten Plattform des Vorgängers 8371.

Bei MobileMark 2007 hat BAPCo das Szenario ein wenig komplexer gestaltet, allerdings gehören auch Arbeitspausen zum Programm. Wir verwenden MobileMark 2007 bei einer auf 100 cd/qm eingeregelten Helligkeit. Hier erreicht das Testgerät immerhin noch elfeinhalb Stunden - ein respektabler Wert. Und auch abseits aller Benchmarks im Alltagstest mit WLAN-Nutzung ließen sich lange mehrstündige Laufzeiten erzielen.

Akku-Ladezeit: Rund vier Stunden vergehen.bis der Akku wieder vollständig geladen ist.

Und auch wer unterwegs die Leistung des Notebooks abfordert, kann dies überdurchschnittlich lange tun. Bei diesem Test (CPU, Grafik und Festplatte unter Last, Helligkeit voll hochgeregelt) hielt das TravelMate 8372 immerhin zwei Stunden und 45 Minuten durch.

Da man angesichts dieser Laufzeiten wohl meist einen ganzen Tag unterwegs ist, bis der Akku wieder geladen wird, mag dessen Ladezeit nicht von höchster Priorität sein. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass rund vier Stunden vergehen, bis der Akku wieder zu 100 Prozent geladen ist.

Fazit

Mit dem TravelMate 8372 ist Acer eine sehr gute Kombination aus Laufzeit und Leistung gelungen. Und zwar ohne dass man in einer Disziplin Abstriche machen müsste - ganz im Gegenteil. Exzellente Akku-Laufzeiten, gepaart mit guten Performance-Werten, machen das Gerät zu einem attraktiven Reisebegleiter. Da dürfte inzwischen das eine oder andere Smartphone eher nach einem Ladegerät verlangen als das Notebook.

Auch wenn man den großzügigen Akku berücksichtigt, derartige Laufzeiten waren in der Vergangenheit nur mit extrem sparsamen, in der Leistungsfähigkeit meist sehr begrenzten Plattformen erreichbar. Dem Vorgänger wurden das fehlende optische Laufwerk sowie ein gewisser Schnittstellenmangel vorgeworfen. Ersteres ist nun an Bord, und wie sehr die jeweiligen Schnittstellen im Alltag benötigt werden, sollte jeder für sein eigenes Anforderungsprofil beantworten. (mje)

Messwerte und Produktdaten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Acer TravelMate 8372.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

153 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

137 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

159 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

145 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modeling

172 Punkte

MobileMark2007, Overall Performance

234 Punkte

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

165 Minuten

maximale Laufzeit

864 Minuten

MobileMark2007, Battery Life Rating

692 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

235 Minuten

Display

maximale Helligkeit

210 cd/qm

minimale Helligkeit

17 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

12 Prozent

Produktdaten Acer TravelMate 8372

Prozessor

Intel Core i5-450M

Taktfrequenz (Grundtakt/Turbofrequenz)

2,40 GHz, bis zu 2,66 GHz

Chipsatz

Intel HM55 Express

inst. / max. Speicher

4096 / 8192 MByte

freie Bänke / Modultyp

0 / SO-DIMM

Displaytyp

13,3 Zoll, TFT, LED-Backlight, matt

Displayauflösung

1366 x 768

Grafik

Intel HD Graphics

Festplatte

Hitachi HTS545032B9A300, 320 GByte

Schnittstellen

3 x USB 2.0, VGA

Sonstiges

Kartenleser

LAN / WLAN

Gbit-Ethernet / 802.11n

Akku-Typ / Energieinhalt

8 Zellen, Lithium-Ionen, 14,8 V, 6000 mAh

Gewicht

2,09 kg

Abmessungen (B x H x T)

324 x 30,5 x 234 mm

Preis

1117 Euro

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Scwesterpublikation TecChannel.