Wesentlicher Jobmotor

80.000 neue Jobs in der Internet-Wirtschaft

15.08.2013 von Andrea König
Die Branche boomt, und es ist kein Ende in Sicht. Sogar im vergleichsweise umsatzschwächsten Internet-Segment erwirtschaftet ein einzelner Mitarbeiter immer noch ein Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt, das den Mittelwert in Deutschland um den Faktor 4 übersteigt.
Die Internet-Branche boomt, Experten rechnen mit 80.000 neuen Arbeitsplätzen bis 2016.
Foto: Darren Baker - Fotolia.com

"Die Internet-Wirtschaft ist nicht nur eine besonders umsatzstarke und stark wachsende Branche in Deutschland, sondern auch ein wesentlicher Jobmotor", heißt es in der Studie "Internet-Wirtschaft 2012 - 2016", die vom Verband der deutschen Internetwirtschaft eco und der Unternehmensberatung Arthur D. Little herausgegeben wurde.

Schon heute arbeiten 210.000 Beschäftigte in der deutschen Internet-Wirtschaft. Für den Zeitraum 2011 bis 2016 rechnen die Studienautoren mit einem weiteren Zuwachs von insgesamt 38 Prozent, das entspricht weiteren 80.000 Arbeitsplätzen. Bis zum Jahr 2016 wird die Industrie knapp 290.000 Mitarbeiter beschäftigen. Dann liegt ihr Umsatz voraussichtlich bei 87,4 Milliarden Euro.

"Über die gesamte Branche erwarten wir einen Zuwachs von über elf Prozent, bei Services und Anwendungen sogar von rund 33 Prozent", kommentiert eco-Geschäftsführer Harald A. Summa die Boom-Zahlen der Internet-Wirtschaft. Für die hohen Zuwachsraten der Internet-Industrie haben die Studienautoren zwei Erklärungen: Zum einen unterscheidet sie sich von den klassischen Industrien durch eine relativ hohe Produktivität, zum anderen durch einen in einigen Segmenten relativ geringen Marktreifegrad. Um Aussagen zur Produktivität zu treffen, wurde für die Studie berechnet, wie viel Umsatz ein einzelner Mitarbeiter durchschnittlich in einem Unternehmen erwirtschaftet. Betrachtet man die gesamte Branche, hat ein Beschäftigter in der Internet-Wirtschaft im Jahr 2011 durchschnittlich 244.000 Euro generiert.

Technik-Trends
Martin Jetpack
Jetpacks alias Raketenrucksäcke sind bald keine Zukunftsmusik mehr. Der Martin Jetpack soll Mitte 2013 auf den Markt kommen und ungefähr 100.000 Dollar kosten. Er soll sie mit bis zu 100 km/h 50 km weit durch die Lüfte tragen. Allerdings variieren die gesetzlich erlaubten Einsatzgebiete von Land zu Land. Ins Büro pendeln per Jetpack ist also nicht ohne weiteres möglich
Hamburger aus dem 3D-Drucker
Biotinte aus Stammzellen, künstlich gewachsenes Muskelfleisch aus dem 3D-Drucker - der Hamburger von morgen ist vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack.
3D-Drucker druckt Waffen
Pistolen und Sturmgewehre aus dem heimischen 3D-Drucker? Die Idee gefällt beileibe nicht jedem - ist aber schon heute umsetzbar.
Hand als Touchscreen
Zusammen mit Microsoft haben Wissenschaftler einen Projektor entwickelt, der von der Schulter des Anwenders Bilder auf beliebige Flächen strahlt. Eine Kamera erkennt die Auswahl des Nutzers. Vielleicht wird die Hardware künftig klein genug für die Brille? Oder die Halskette?
Fotografieren ohne Fokusieren
Bei der Lichtfeld-Fotografie müssen Sie nicht auf den Autofokus warten oder gar manuell fokusieren. Einfach abdrücken - fertig. Erst nach dem Foto entscheiden Sie sich für den Bereich, der scharf dargestellt werden soll. Die Firma Lytro baut dazu in die Objektive sehr viele Mikro-Linsen ein, die mehr Licht einfangen können als klassische Linsen.
Pentagon baut angeblich „Avatar“ ähnlich wie im Kinofilm
Im Kinofilm „Avatar“ von 2009 steuert ein Soldat einen künstlich erzeugten Alien-Körper per Gedankenkraft. Das Pentagon-Projekt „Avatar“ soll in die gleiche Kerbe schlagen.
Smartphone erkennt Gefühle
Samsung arbeitet an einer Technik, die über die Tippgeschwindigkeit und die eingegebenen Befehle den Gemütszustand des Nutzers erkennen soll. Spielt mir mein Smartphone künftig beruhigende Musik vor, wenn ich nervös oder wütend bin?
Dampfbad macht Smartphones wasserdicht
Hersteller Liquipel bedampft Smartphones mit einer Nano-Schicht, die Wasser abhält. Wasser kann zwar in das Gehäuse eindringen, CPU & Co. kommen aber nicht zu Schaden. Das Gerät läuft einfach weiter. Liquipel will die Nanoschicht zusammen mit Samsung, HTC & Co. während der Fertigung auftragen, bietet aber aktuell schon eine Nachbehandlung bereits gekaufter Modelle an.
Computer bringt lange Mails auf den Punkt
Sicher kennen Sie das auch: Ihr Kollege oder Ihr Freund schreiben ellenlange Mails. Aber lange Rede, kurzer Sinn - mit einem Satz wäre es oft auch getan. Ein 16jähriger Australier hat sich das wohl auch gedacht und arbeitet an einem Algorithmus, der lange Texte automatisch kürzen soll. Finanziert wird er übrigens durch einen in Hong Kong lebenden Milliardär namens Li Ka-shing.
Internet aus der Glühbirne
Zumindest aus der LED-Birne - durch extrem schnelles Blinken werden Daten übertragen. Lampe aus bedeutet 0 und Lampe an 1. Daraus lässt sich ein Datenstrom aus Einsen und Nullen generieren. In Testreihen wurden durch diese Technik schon DSL-Geschwindigkeit erreicht. Problem ist noch der Upload von Daten. Direktes Licht sei dagegen nicht unbedingt nötig, da auch über reflektiertes Licht Daten übertragen werden. Spenden Straßenlaternen in einigen Jahren nicht nur Licht, sondern auch Internetzugang?
PC mit den Augen steuern
Das Unternehmen Tobii lässt Sie mit den Augen durch Webseiten scrollen oder im Spiel Asteroids Himmelskörper per Blick vernichten. Tobii werkelt schon länger an der Technik, will sie aber jetzt zur Marktreife bringen.
Biegsame Smartphones
Statt auf Silizium setzen die Wissenschaftler des Laboratory of Nanoscale Electronics and Structures auf Molybdänsulfit. Dessen einzelne Schichten sind nur drei Atome hoch und das Material ist flexibel. Theoretisch wären damit aufrollbare Smartphones und Tablets denkbar - wenn man auch für das Display eine Lösung findet.
Kontaktenlinsen als Display
Amerikanische Forscher haben eine Kontaktlinse entwickelt, die als Display fungiert. Das eingeblendete Bild scheint einen Meter vor dem Betrachter zu schweben. Die Mini-Auflösung und die Stromversorgung bereiten den Forschern derzeit noch Kopfzerbrechen.

Doch dieser Wert kann je nach Umsatzschwerpunkt stark vom Mittelwert abweichen. Am stärksten ist der Bereich Aggregation und Transaktion (z.B. E-Commerce), in dem ein Mitarbeiter im Schnitt knapp 320.000 Euro erwirtschaftete. Dann folgen Services und Anwendungen (z. B. Hosting und Domains; ca. 207.000 Euro), Netzwerk, Infrastruktur und Betrieb (knapp 206.000 Euro) und Paid Content (z.B. Gaming und E-Publishing; ca. 185.000 Euro). Auch diesen niedrigsten Wert bewerten die Studienautoren im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen als sehr hoch. Er übersteige das durchschnittliche Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ungefähr um den Faktor 4, heißt es.

Wachstumstreiber Cloud Computing

Die Studienautoren prognostizieren, dass sich diese hohe Produktivität der Internet-Wirtschaft in den kommenden Jahren weiter signifikant steigern wird. Dazu werden Wachstumstreiber wie Cloud Computing beitragen, die sich momentan noch in einer sehr frühen Phase befinden und in den kommenden Jahren voraussichtlich stark professionalisiert und konsolidiert werden. Um jährlich 35 Prozent soll dieser Bereich der Internet-Wirtschaft bis 2016 wachsen. Als weiteren großen Wachstumstreiber nennen die Studienautoren Paid Content. Dort rechnet man mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 15 Prozent pro Jahr und 2016 mit einem Umsatz von mehr als neun Milliarden Euro.

Cloud-Services
"Wer den Komfort und den Spaß mobiler Apps bei Internet-Services schätzen gelernt hat, erwartet das auch von Business-Anwendungen", sagt Christoph Volkmer, Regional Vice President DACH bei Alfresco.
Mobile First: Durch Apps auf Smartphones und Tablet-Computern und einer schnellen Datenübertragung wachsen mobile Datendienste seit 2009 zweistellig.
Unternehmen, die das Internet in ihre Geschäftsmodelle integrieren, sind erfolgreicher, haben höhere Wachstumschancen, blicken positiver in die Zukunft und sind überdurchschnittlich innovativ, so die Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Bitkom
"Zukünftig werden Mitarbeiter völlig anders arbeiten als heute - an keinen festen Ort gebunden und in der Lage, Wissen leichter zu erreichen und zu teilen - dank beschleunigtem Konsum und dem Zugang zu Geräten und Plattformen, die den Arbeitsplatz erobern", prognostizieren die Analysten von Ovum eine radikale Veränderung der Unternehmenslandschaft bis 2020.
"95 Prozent der IT-Budgets werden zur Pflege von alten Anwendungen verbraucht, statt sich den neuen Anforderungen zu stellen", so Christoph Volkmer, Regional Vice President DACH bei Alfresco.
Mit seinem ECM-Hybrid-Ansatz bringt Alfresco die Unternehmensinhalte wieder unter die Kontrolle des Unternehmens, was sich in Zeiten schnell wachsender Dateiaustausch¬plattformen wie z.B. DropBox verselbständigt hatte.
Alfrresco hat mit seiner Sync-Technologie die weltweit erste Plattform eingeführt, mit der Unternehmen ihren Content zwischen dem Server im eigenen Rechenzentrum, der Cloud und mobilen Geräten synchronisieren können.

Fünf IT-Trends fördern Boom der Internet-Wirtschaft

Die Studie identifiziert darüber hinaus fünf IT-Trends, die den Internet-Boom ankurbeln:

  1. Das mobile Internet erhöht die Attraktivität von Cloud-Dienstleistungen oder Angeboten wie dem bargeldlosen Bezahlen.

  2. Höhere Datendurchsatzraten befördern vielfältigeren und hochwertigeren Content. Dieser zweite Trend führt dazu, dass sich der Konsum medialer Inhalte ins Internet verlagert.

  3. Die Informationsübermittlung von Maschine zu Maschine bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten von der Fernüberprüfung von Windkraftanlagen bis zur selbststeuernden Heizung in Haushalten.

  4. Mit der zunehmenden Verbreitung von Internet-Diensten gewinnt das Thema Sicherheit immer stärker an Bedeutung.

  5. Fünfter Treiber ist Big Data, da die bei der Internet-Nutzung entstehenden Daten zur Entwicklung völlig neuer Dienstleistungen dienen können.