Schlaue Haustechnik

10 Tipps für das Smarthome zuhause

17.06.2017 von Thomas Joos
Das mit intelligenten Geräten vernetzte Haus ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Zehn Tipps zum Einstieg.

Achten Sie auf einfache Bedienung

Wollen Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung zu einem Smarthome machen, sollten Sie darauf achten, dass die darin verwendeten Geräte leicht bedienbar sind. Steuerung mit dem Smartphone bieten fast alle vernetzten Lösungen, achten Sie aber bei der Anschaffung darauf, dass die Smarthome-Lösung sowohl iOS als auch Android unterstützt. Smarthome-Geräte kommen in den meisten Fällen mit einer eigenen App des Herstellers. Natürlich ist auch der parallele Einsatz mehrerer Apps möglich, welche die gleichen Geräte verwalten.

Dadurch ist sichergestellt, dass alle Anwender im Haus Zugriff auf die Funktionen des Smarthomes nehmen können, auch dann, wenn Sie das Smartphone-System wechseln. Auch die Apps sollten leicht bedienbar sein. Setzen Sie auf das Apple-Ökosystem, sollten die Smarthome-Lösung idealerweise kompatibel mit der Apple-HomeKit-App sein. Setzen Sie verschiedene Anbieter mit eigenen Apps ein, können Sie alle Einstellungen dennoch zentral mit der einzelnen App steuern.

Mit der Apple-Home-App auf iPhones und iPads steuern Sie zentral mehrere Smarthome-Systeme.
Foto: IDG

Smarthome-Lösungen sollten das Leben erleichtern

Beabsichtigen Sie die Integration von Smarthome-Lösungen im Haus, sollten Sie darauf achten, dass die Geräte das Leben erleichtern. Die Abläufe sollten nach der Integration und Programmierung automatisch ablaufen. Wer ständig mit der Smarthome-App hantieren muss, verliert schnell die Lust am System. Rollläden sollten automatisch funktionieren, Thermostate sollten sich von alleine regeln, die IP-Kamera Benutzer benachrichtigen, wenn das sinnvoll ist. Sobald das Smarthome-System eingerichtet ist, sollten sich die Arbeitsabläufe im Haus vereinfachen, nicht komplizieren. Daher sollten Sie bei jeder Entscheidung für ein neues Smarthome-System genau überlegen, ob das System Sinn ergibt, oder ob es reines Spielzeug ist. Alle Personen im Haushalt sollten damit umgehen können, ohne Informatik studieren zu müssen.

Auf offene und modulare Systeme achten

Beabsichtigen Sie eine Smarthome-Lösung einzusetzen, sollten Sie darauf achten, dass diese modular aufgebaut ist. Es muss möglich sein, die Lösung mit anderen zu vernetzen und modular zu erweitern. Das Definieren von Smarthome-Geräten und -Räumen im Haus ist zunächst Grundlage für das Zusammenspiel all Ihrer Smarthome-Geräte. Nur vernetzte Geräte können miteinander interagieren, und nur dadurch entfaltet das Smarthome seine Möglichkeiten.

Wollen Sie zum Beispiel Thermostate in das Smarthome einbinden, dann sollte das System idealerweise auch geöffnete Fenster durch Sensoren erkennen und unter Umständen sogar Bewegungsmelder integrieren können, welche Bewegungen im Haus automatisch erkennt. Dadurch können Sie einfacher und effizienter Regeln erstellen, und das Smarthome wird nützlicher. Insellösungen sind häufig günstiger, aber weniger effizient. Setzen Sie weitere Smarthome-Lösungen an, dann brauchen Sie mehrere Apps und können die Geräte nicht miteinander verbinden, was die Umgebung weniger effizient macht und schlussendlich Geld kostet. Beispiel: Erkennt das Smarthome nicht, dass die Fenster geöffnet sind, heizen die intelligenten Thermostate umsonst.

Ein ideales Smarthome-System ist modular aufgebaut und lässt sich erweitern.
Foto: IDG

Wenn Sie zum Beispiel Tür-Sensoren einsetzen, können Sie festlegen, dass beim Auslösen eines solchen Sensors zu einer bestimmten Zeit automatisch bestimmte Geräte im Smarthome aktiviert werden, zum Beispiel eine geschaltete Steckdose. Oder wenn Sie einen Smarthome-Bewegungsmelder einsetzen, können Sie festlegen, dass Smarthome-Thermostate die Temperatur herunter regeln, wenn der Bewegungsmelder keine Meldung mehr im Raum bemerkt, der Raum aktuell also nicht mehr verwendet wird. Kommen Sie ins Haus, erkennt das iPhone das, kann die Thermostate hoch regeln, Sensoren deaktivieren oder Musik abspielen. Solche Aufgaben werden Szenarien genannt.

Kompatibel mit Opensource-Verwaltungssoftware

Wer vorhat sein Smarthome zu erweitern, sollte darauf achten, dass die Hardware unter Umständen kompatibel mit Opensource-Lösungen wie OpenHAB ist. Der Vorteil von openHAB 2 besteht darin, dass die Software Smarthome-Geräte von verschiedenen Herstellern zentral verwalten kann.

OpenHAB kann die Smarthome-Geräte verschiedener Hersteller zentral verwalten.
Foto: IDG

Die neue Version zur Automatisierung von Smart-Home-Geräten ist einsteigerfreundlich und generell auch für Laien durchaus leicht zu bedienen. Betreiben lässt sich die Software auch auf Raspberry Pi-Geräten, oder auf NAS-Systemen von Synology oder QNAP. openHAB 2 lässt sich auch mit Add-ons erweitern. Die App LiVo kann alle Geräte steuern, die auch mit Apple Homekit kompatibel sind sowie Geräte, die kompatibel mit openHAB sind. Die App bietet den Vorteil, dass die Oberfläche sehr flexibel anzupassen ist. Kurz nach WWDC 2017 hat Apple ebenfalls die Dokumentation von Home Kit als Open Source veröffentlicht (Zugang nur mit dem aktivierten Entwickler-Konto).

Sinnvolle Anbindung an AVMs Fritz!Boxen

Vor allem für ihre ersten Installationen von Smarthome-Systemem einzusetzen, zum Beispiel Thermostate, kann es sinnvoll sein, auf Geräte zu setzen, die kompatibel mit AVM Fritz!Boxen sind - sofern Sie auf eine Fritz!Box als DSL-Router setzen. Der Vorteil liegt darin, dass die Geräte schnell und einfach in das System eingebunden werden können und vor allem durch eventuell angeschlossene Telefone und Smartphone-Apps steuerbar sind. Sie müssen dazu nicht auf die eigenen Smarthome-Geräte von AVM setzen. Es gibt auch Hersteller, die kompatibel mit den Fritz!Boxen sind.

Smarthome-Systeme lassen sich mit DSL-Routern verknüpfen.
Foto: IDG
AVM stellt eigene Smarthome-Geräte her, die sich per App, Telefon oder Weboberfläche bedienen lassen.
Foto: IDG

Smarthome über das Internet steuerbar?

Bevor Sie sich für eine Smarthome-Lösung entscheiden, sollten Sie planen, ob Sie die Steuerung nicht nur im eigenen Haus durchführen wollen, sondern auch über das Internet. Wollen Sie Ihr Smarthome aus der Ferne über das Internet kontrollieren, benötigen Sie Geräte, die das unterstützen. Dazu sind nicht alle Produkte von allen Anbieter in der Lage. Achten Sie bei der Anbindung des Smarthomes an das Internet auch unbedingt auf die Sicherheit. Vor allem sichere Kennwörter spielen hier eine Rolle, aber auch die Möglichkeit, die Firmware der Geräte schnell und unkompliziert aktualisieren zu können.

Einige Smarthome-Lösungen lassen sich über das Internet steuern.
Foto: IDG

Automation nutzen

Nutzen Sie im Haus ein Apple TV ab der 4. Generation, können Sie mit dessen Hilfe das Smarthome automatisieren, sofern darin kompatible Geräte aufgestellt sind. Alternativ dient auch ein iPad als zentrale Steuerung, doch sollte dieses idealerweise dann auch immer am Stromnetz hängen. In der Apple Home-App hilft die Funktion "Automation" bei Ihrem Vorhaben weiter. Darin legen Sie Aktionen fest, diese werden auch auf der Startseite der App angezeigt. Dadurch erkennen Sie mit einem Blick, ob das Smarthome gerade auf Basis bestimmter Regeln Aktionen durchführt, oder nicht.

Personen zur Haussteuerung mit Apple HomeKit einladen

Sie können als Administrator andere Personen einladen, die mit Apple Home die Geräte im Haus steuern dürfen. Dazu wählen Sie in der Verwaltung des Hauses, die Sie über das Icon oben links aufrufen, den Menüpunkt " Einladen ". Geben Sie die E-Mail-Adresse des Benutzers an, mit der dieser bei Apple registriert ist. Für die gemeinsame Verwendung ist also eine Apple-ID notwendig, wie sie Anwender von iPhone oder iPad ohnehin benötigen.

Zur Steuerung des Smarthomes mit Apple Home lassen sich andere Apple-Benutzer einladen.
Foto: IDG

WLAN- und Netzwerkanbindung frühzeitig planen

Bauen Sie neu, oder renovieren Sie ein Haus, sollten Sie auch dann die Einbindung von Smarthome-Geräten planen, wenn Sie noch kein Smarthome-System erwerben wollen. Achten Sie darauf, dass an entsprechenden Stellen Steckdosen verfügbar sind, um Smarthome-Systeme zu integrieren. Außerdem sollte im Haus überall WLAN oder Kabel-Netzwerk verfügbar sind. Arbeiten Sie mit WLAN, benötigen Sie im Haus normalerweise WLAN-Repeater, die das Signal verstärken. Solche Repeater verbinden Sie direkt mit einer Steckdose. Sie sollten also Steckdosen im Haus an den Stellen positionieren, an denen Sie einen solchen Repeater anschließen wollen. Der Repeater sollte sich dabei in WLAN-Reichweite des WLAN-Routers befinden. Das stellt sicher, dass die Geräte, die sich mit dem WLAN-Repeater verbinden, eine ordentliche Leistung erhalten. Meistens erfolgt eine solche Verkettung sternförmig.

Smarthomes bauen auf WLAN auf. Daher sollte die WLAN-Versorgung im Haus optimal sein.
Foto: IDG

Die Steckdosen können versteckt positioniert werden, da sie nicht von elektrischen Geräten verwendet werden sollen, sondern vor allem durch WLAN-Repeater. Die Steckdosen sollten sich als in Reichweite des WLANs befinden. Das können Sie zum Beispiel mit einem Smartphone überprüfen.

Einstieg mit Smarthome-Kameras

Um in das Thema Smarthome einzusteigen, ist die Verwendung einer Indoor-Kamera oft der einfachste Weg: Sie kaufen eine WLAN-fähige IP-Kamera und binden diese im Netzwerk an. Die Steuerung der Kamera erfolgt in den meisten Fällen mehr Smartphone oder Tablet. Achten Sie darauf, dass die App der Kamera auch einen Zugriff über das Internet ermöglicht. Die Einrichtung ist schnell abgeschlossen, und mit der App können Sie verschiedene Smarthome-Aufgaben durchführen. Sie können zum Beispiel festlegen, dass Sie über die Smartphone-App benachrichtigt werden, sobald sich jemand im Bewegungsbereich der Kamera bewegt. Außerdem können Sie festlegen, dass die Kamera beginnt aufzuzeichnen, wenn sich jemand im Bereich der Kamera befindet. IP-Kameras sind kostengünstig und bieten viele Smarthome-Funktionen, die deutlich machen, was in diesem Bereich alles möglich ist. Weitere Einstiegsmöglichkeiten sind Thermostate, die sich ebenfalls mit Bewegungsmeldern und Fenster-Sensoren koppeln lassen.

IP-Kameras bieten einen schnellen und einfachen Einstieg in die Smarthome-Welt
Foto: IDG

(PC-Welt)