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10 HDTV-Sat-Receiver im großen Test

17.12.2010
Keine Frage – HDTV ist das Fernsehen der Zukunft. Die meisten HD-Programme gibt es per Satellit. Unsere Schwesterpublikation PC-Welt hat zehn HDTV-Sat-Empfänger mit Festplatte getestet.

Eigentlich sind große Flachbildschirme viel zu schade für Analogfernsehen aus dem Kabel. Erst mit HDTV-Signalen bieten sie die erhofften eindrucksvollen Bilder. Und die werden von HDTV-Sat-Receivern geliefert. Besonders gefragt sind günstige Geräte mit Aufnahmefunktion – also Modelle, die das Programm auf eine extern anschließbare Festplatte aufzeichnen. Alle zehn Testteilnehmer nehmen in ihren CI- bzw. CI+-Einbauschächten Module zum Entschlüsseln von Bezahlfernsehen auf. In die HDTV-Sat-Receiver Edision ArgusV.IP, Opticum HD X403p, TechnoTrend TT-Select S850 HDTV und Vantage HD 1100 S sind außerdem noch Lesegeräte für Conax- Verschlüsselung eingebaut.

Zwei HDTV-Empfangsteile hatte nur der TechnoTrend
Die meisten Modelle konnten gleichzeitig ein Programm aufzeichnen und ein anderes zeigen – vorausgesetzt, die lagen auf demgleichen Transponder. Es gab nur drei Ausnahmen: der Hirschmann S-HD 100 und der SetOne EasyOne S-HD2 blieben auf der Aufnahme. Und der TechnoTrend verfügt über zwei Empfangsteile. Er verarbeitet problemlos zwei Sendungen gleichzeitig. Liegen die Programme innerhalb zweier Transponder, kann er sogar zwei Sendungen parallel aufzeichnen und einen dritten Kanal zeigen.

Festplatten mit eigenem Netzwerk laufen stabiler
Die Testgeräte können normale und hoch aufgelöste Fernsehprogramme auch auf Festplatte aufnehmen. Sat-Receiver können aber nur Festplatten lesen und beschreiben, die mit dem älteren Dateisystem FAT32 formatiert sind. Windows will auf Datenträgern mit über 4 GByte Kapazität nur das moderne NTFS sehen. Also sollte der Receiver selbst die Festplatte formatieren. Alternativ kann man mit einer Software wie h2format auch am PC große Festplatten mit FAT32 formatieren. Viele der meist schwachbrüstigen Receiver-Netzteile sind durch den zusätzlichen Strombedarf einer angeschlossenen Festplatte überfordert. Dann stürzt ein Receiver schnell ab. Ideal sind deshalb Festplatten mit einer eigenen Stromversorgung.

Nicht alle Sat-Receiver halfen bei der Einrichtung

Bequem, wenn beim Einschalten eine automatisierte Prozedur durch alle für den Betrieb nötigen Einstellungen führt. Diese Einrichtungshilfe lieferten nur die Homecast HS 2100 CI USB, Kathrein UFS 903, SetOne EasyOne S-HD2, TechniSat TechniStar

S1,TechnoTrend TT-Select S850 HDTV und Vantage HD1100 S. Die Modelle von Edision, Hirschmann, Kathrein, SkyVision und TechnoTrend zeigten den Sendernamen des eingestellten Programms auf ihrem Display an. Die anderen Geräte haben nur eine Nummernanzeige. Anschlussfreudig zeigte sich der Edision Argus V.IP: HDMI, zweimal SCART, Komponenten- Ausgang (YUV) und Video, Analog- und Digitalton (letzteren wahlweise per Koax-Buchse oder per Lichtleiter), dazu noch einen Netzwerk-Anschluss. HDMI, SCART, Analog- und Digitalton boten auch die anderen. Nur der Homecast HS2100 CI USB verzichtet auf einen Scart-Anschluss.

Nur einer schwächelte bei HDTV-Programmen

Bis auf den etwas detailarmen Opticum lieferten alle Kandidaten bei HDTV-Signalen eine tolle Bildqualität. Beim normalen Fernsehprogramm wurden die Unterschiede schon größer. Edision, TechniSat, TechnoTrend und Vantage lieferten auch hier erstklassige Bilder. Beim Hirschmann und beim SetOne, und noch deutlicher beim Opticum, waren Unschärfen bzw. leichtes Bildrauschen zu sehen. Und bei diesen drei Geräten liefen Ton und Bild öfter auseinander. Das Programm war dann erst nach Umschalten wieder lippensynchron.

Fazit: Die Sieger im Vergleichstest unserer Schwesterpublikatiopn PC-Welt

Der Vantage HD 1100S bietet gehobene Ausstattung, kinderleichte Bedienung, tolle Bild- und Tonqualität, dazu 3 Jahre Garantie
– Klasse. Ein verdienter Testsieger. Der nur halb so teure Homecast HS 2100 CI USB kann im Vergleich dazu natürlich nicht ganz mithalten. Aber wenn ein ordentlicher HDTV-Satelliten-Recorder-Receiver nur 130 Euro kostet, hat er sich den Preis- Leistungs-Sieg redlich verdient.

Der Homecast HS 2100 CI USB bei Amazon für 111,65 €
Der Vantage HD 1100S bei Amazon für 199.- €

10 HDTV-Sat- Receiver im Test: Plätze 10 - 6

10. Platz Opticum HD X403p
Zwar lieferte der Opticum HD X403p HDTV-Bilder in guter Qualität auf dem Fernseher ab. Normale Fernsehprogramme wirkten allerdings unscharf und verwaschen. Der Pegel des Video-Frequenzgangs über HDMI war stark gespreizt. Das ist im Normalfall zwar nicht sichtbar, kann aber unter Umständen zu Problemen (sogenanntes „Clipping“) führen: Bei sehr feinen Strukturen kann der Opticum dann nicht mehr zwischen Schwarz und Weiß unterscheiden, fein karierter Stoff verschwimmt dann zu einer grauen Fläche. Um Einstellungen zu ändern, kann man sich nicht durchs Menü hin- und her bewegen, sondern muss das Menü immer wieder aufrufen. Besonderheit: der X403p kann das Fernsehbild auch als Antennensignal ausgeben.
Testnote: befriedigend 3,03
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 130 Euro

9. Platz Hirschmann S-HD100
Bild und Ton liefen beim Hirschmann S-HD100 gelegentlich auseinander und waren erst nach Neustart wieder lippensynchron. Davon abgesehen waren HDTV-Bild- und Tonqualität einwandfrei. Wie beim Kathrein sah normales (SD-)Fernsehprogramm aber dann am
besten aus, wenn es der Hirschmann original (unskaliert) ausgab, also nicht auf HDTVAuflösung umrechnete. Aber selbst dann wirkte es etwas verwaschen und unscharf. Wurden Aufnahmen per Markierung im übersichtlichen EPG programmiert, ließ sich weder der Startnoch der Stop-Zeitpunkt verändern, um mögliche Überziehungen auszugleichen. Die Bedienung des S-HD 100 war unkompliziert, Hilfen zur Erstinstallation gibt es allerdings nicht.
Testnote: befriedigend 2,80
Preisurteil: preiswert
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 163 Euro

8.Platz SetOne EasyOne S-HD2
Bei der Erstinstallation machte SetOne EasyOne S-HD2 seinem Namen alle Ehre: Alles lief problemlos, die Sender ließen sich je nach Wohnort – Deutschland, Österreich, Schweiz – passend vorsortieren. Bei normalem TV-Programm wirkte das Bild leicht verwaschen und unscharf. Auch beim S-HD2 liegt die USB-Buchse zum Anschluss einer Festplatte unpraktisch hinter der Frontblende. Während einer Aufnahme war es nicht möglich, mit dem EasyOne ein anderes Programm zu schauen. Übrigens befindet sich auf der Fernbedienung des S-HD2 ein Knopf, der mit P/N beschriftet ist. Laut Bedienungsanleitung hat er keine Funktion. Falsch: Er schaltet den HDMI-Ausgang ab und sorgt so für einen schwarzen Bildschirm.
Testnote: befriedigend 2,72
Preisurteil: preiswert
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 150 Euro

7. Platz Kathrein UFS 903
Der Kathrein UFS 903 zeigte Licht und Schatten. So kann er zwar, während eine Aufnahme läuft, eine andere Aufnahme abspielen. Wenn man durch Auswahl im elektronischen Programmführer (EPG) eine Sendung zur Aufnahme markiert, kann man aber keine Voroder Nachlaufzeit einstellen. Auch lassen sich die Werbeblöcke nicht so markieren, dass sie bei der Wiedergabe der Aufnahme automatisch übersprungen werden. Zeitversetztes Fernsehen ist über Stunden möglich. Die HDTV-Bildqualität war einwandfrei. Normales Fernsehprogramm sah aber dann am besten aus, wenn es der Kathrein original (unskaliert) ausgab, also nicht auf HDTV-Auflösung umrechnete.
Testnote: befriedigend 2,59
Preisurteil: noch preiswert
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 239 Euro

6. Platz Sky Vision LogiSat 1900 HD PVR II ready
Die Einrichtung des Sky Vision LogiSat 1900 HD PVR II brauchte Zeit. Eine Erstinstallation ist nicht vorgesehen, und das Sortieren der Sender ging recht umständlich. Sind die Grundeinstellungen vorgenommen, geht die Bedienung leicht von der Hand – solange man beim Knöpfchendrücken die Fernbedienung direkt auf das Gerät hält. Unpraktisch: Der USB-Anschluss steckt hinter der Frontblende. Schließt man also eine USB-Festplatte für Aufnahmen an, steht die Frontplatte die ganze Zeit über offen. Der LogiSat hat zwei CI-Einschübe zum Entschlüsseln von Bezahlfernsehen. Auch er kann während einer Aufnahme ein anderes Programm vom gleichen Transponder zeigen.
Testnote: gut 2,44
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 150 Euro

10 HDTV-Sat- Receiver im Test: Plätze 5 - 1

5. Platz Homecast HS 2100 CI USB
Der Homecast HS 2100 CI USB kostet nur 130 Euro – bei solch günstigem Preis ist es zwar schade, aber verständlich, wenn selbst ein Scart-Ausgang fehlt. Die Bildqualität ist gut, selbst wenn die Auflösung nicht ganz das Niveau der besser platzierten Konkurrenz erreicht. Ein Programm aufnehmen und ein anderes schauen klappt, wenn auch auf dem gleichen Transponder. Zeitversetztes Fernsehen oder die Entschlüsselung von Bezahlfernsehen ist ebenfalls möglich. Auch Fotos und MP3-Musik kann der HS 2100 von einer angeschlossenen Festplatte wiedergeben. Ein Tipp für alle Sparfüchse: Wenn der Homecast in Bereitschaft die Uhrzeit anzeigt, verbraucht er fast 8 Watt! Im Stromsparmodus (also ohne Uhr) sind es nur knappe 3,1 Watt.
Testnote: gut 2,12
Preisurteil: sehr günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 129 Euro

4. Platz TechniSat TechniStar S1
Die Installation des TechniSat TechniStar S1 verlief einfach, das Handbuch ist vorbildlich. Auch Bild und Ton waren beim TechniStar top. Das Gerät hat einen CI+-Schacht. Damit lassen sich zwar, HD+-Entschlüsselungsmodul und Abokarte vorausgesetzt, die HD-Angebote der privaten Sender anschauen. Aber die können beispielsweise das Überspringen der Werbung beim Betrachten von Aufnahmen verhindern. Es ist dem TechniStar S1 nicht möglich, während einer Aufnahme ein anderes Programm zu zeigen. Der S1 hat einen Netzwerkanschluss, über den man per Internet-Browser TV-Aufnahmen einprogrammieren kann. Strom gibt’s über ein Steckernetzteil, der Receiver verbraucht also auch ausgeschaltet immer etwas Strom.
Testnote: gut 2,09
Preisurteil: preiswert
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 200 Euro

3. Platz Edision Argus V.IP
Der Edision Argus V.IP ist nicht gerade ein Laien-freundliches Gerät. Eine Installationsroutine zur Ersteinrichtung fehlt, die Bedienung ist etwas zu kompliziert, das fast unbebilderte Handbuch aus dem Internet nicht immer verständlich – das verhinderte den Testsieg. Denn technisch beeindruckte der Argus V.IP durchaus. Er lieferte die besten Messergebnisse, Bild und Ton waren einwandfrei. Die Ausstattung ist top: Er hat die meisten Anschlüsse, kann innerhalb eines Transponders zwei Programme aufnehmen und eine dritte Sendung zeigen. Gleich zwei Steckplätze für Entschlüsselungsmodule und zwei Einschübe für Abokarten erlauben den Empfang verschlüsselter Programme. Technisch Interessierte finden im Internet außerdem reichlich Unterstützung.
Testnote: gut 2,04
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 170 Euro

2. Platz TechnoTrend TT-Select S850 HDTV
Einrichtung und Installation des TechnoTrend TT-Select S850 HDTV klappten tadellos, auch Bild und Ton waren einwandfrei. Großes Plus: Als einziger Testteilnehmer hat er gleich zwei Empfangsteile eingebaut. Man kann also problemlos während einer Aufnahme auch ein beliebiges anderes Programm sehen. Der TT-Select hat Steckplatz für CI+-Entschlüsselungsmodule. Das „+“ bedeutet, dass die Sendeanstalten zusätzliche Anweisungen zum Programm abstrahlen können, etwa, dass beim Betrachten von Aufnahmen Werbung nicht übersprungen werden darf.
Andere Dateien als die eigenen Fernsehaufnahmen, beispielsweise MP3-Musik, Fotos oder andere Filme, kann der TechnoTrend nicht abspielen.
Testnote: gut 1,98
Preisurteil: noch preiswert
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 279 Euro

1. Platz: Vantage HD 1100 S
Auspacken, einschalten, geht – der Vantage HD 1100 S ließ sich schnell und einfach in Betrieb nehmen. Die Bedienmenüs sind gefällig und übersichtlich. Die Bildqualität des Vantage war auch dann beeindruckend gut, wenn der Receiver normale Fernsehprogramme zu HDTV hochrechnete. Obwohl nur ein Empfangsteil eingebaut ist, konnte der Vantage innerhalb eines Transponders zwei Programme aufnehmen und ein drittes darstellen. Selbst dabei funktionierte zeitversetztes Fernsehen. Es gibt einen Steckplatz für Module zum Entschlüsseln von Bezahlfernsehen. Der eingebaute Kartenleser beherrscht fünf Entschlüsselungssysteme (u.a. Conax). Der Hersteller gibt drei lange Jahre Garantie.
Testnote: gut 1,84
Preisurteil: preiswert
Preis: (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 269 Euro

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.