Weiterentwicklungen nur noch für MVSXA und MVSESA:

082 Version 2 zielt auf 3090-E-Absatz

06.05.1988

FRAMINGHAM (IDG) - Der Druck auf die Anwender steigt: Einmal mehr hat die Ankündigung von DB2 Version 2 deutlich gemacht, daß IBM aber die Systemsoftware den Hardware-Absatz ankurbeln will. Künftige Weiterentwicklungen von IMS und DB2 sind, so der Hersteller, vorwiegend in der ESA-Umgebung geplant - und die ist an die 3090-E-Modelle gekoppelt.

Wer nicht nach ESA migrieren will, wird sich über kurz oder lang mit einem veralteten Datenbank-Management-System begnügen müssen. Das geht aus einem Schreiben hervor, das Big Blue kürzlich an seine Nicht-3090-E-Kunden in den USA verschickte. Darin wird MVS/SP Version 1 als Betriebsumgebung für DB2 ausgeklammert; vorgesehen sind nur noch die Versionen 2 (MVS/XA) und 3 (MVS/ESA).

"IBM hat einen endgültigen Schritt gemacht; das Minimum heißt jetzt MVS/XA", konstatiert Stephen Gerrard, Vice-President Marketing bei der Applied Data Research Inc. (ADR) in Princeton/New Jersey. Ergänzt der ADR-Manager: Das ist nur der Anfang einer Serie von typischen IBM-Schachzügen, die den DB2-Anwendern das Gefühl geben, daß sie zurückgelassen werden, wenn sie nicht zu ESA wechseln."

Bislang war der Absatz für die High-End-Rechner des Branchenprimus eher schleppend. Einer Studie des kalifornischen Marktforschungsuntemehmens Computer Intelligence zufolge waren zu Beginn dieses Jahres in den USA knapp 1200 der E-Modelle installiert; die Zahl der älteren 3090-Rechner war ungefähr genauso hoch. Demgegenüber standen fast 3600 Mainframes der mittlerweile aus dem Vertrieb genommenen 3080-Familie.

Die Anzahl der DB2-User, die stante pede nach ESA wechseln, dürfte sich im Rahmen halten. Dieses Kundenpotential schätzt Paul Hessinger, technischer Manager bei der Computer Task Group Inc. , einem Marktforschungsunternehmen in Buffalo/New York, auf "etwa zehn Prozent".