SOA 2.0 - zu schnell für die Anwender?

27.06.2006
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Während die IT-Branche mit SOA 2.0 schon den nächsten Hype herbeiredet, entdecken Anwender, wie schwer sich Service-orientierte Architekturen verwalten lassen.

Von "Real World SOA" oder "SOA in Action" ist auf einschlägigen Veranstaltungen oft zu hören, wenn es um konkrete Vorhaben geht. Dass dabei eher dröge Projektpläne, Roadmaps oder Milestones eine zentrale Rolle spielen, liegt in der Natur der Sache, ist für die Veranstalter aber doch nur die halbe Miete.

Hier lesen Sie …

  • wie sich Gartner die nächste Generation Service-orientierter Architekturen vorstellt;

  • wie Event Processing die Reaktionsfähigkeit von Unternehmen beschleunigen kann;

  • warum das Thema Governance in SOA-Projekten erfolgskritisch ist.

Gartner bringt das neueste IT-Buzzword auf eine einfache Formel: SOA 2.0 kombiniert herkömmliche Ansätze der Serviceorientierung mit einer ereignisorientierten Verarbeitung (Event Driven Architecture).
Gartner bringt das neueste IT-Buzzword auf eine einfache Formel: SOA 2.0 kombiniert herkömmliche Ansätze der Serviceorientierung mit einer ereignisorientierten Verarbeitung (Event Driven Architecture).

Sie wollen mehr bieten und lassen deshalb stets Experten einen Blick in die Zukunft werfen. Auch die Gartner-Konferenz zum Thema Application Integration und Web-Services vergangene Woche folgte diesem Muster. Bevor die aus ganz Europa nach Barcelona angereisten Fachbesucher der ersten SOA-Fallstudie lauschen durften, präsentierten Analysten schon mal die nächste Generation des Designkonzepts: "SOA 2.0" oder auch "Advanced SOA".

In der Diktion der Gartner-Experten verbirgt sich dahinter eine Kombination aus Service-orientierten Designkonzepten und einer Softwarearchitektur, die Ereignisse (Events) in Echtzeit entdeckt. Letzteres erfordere eine Event Driven Architecture (EDA), erläuterte Gartner-Analyst Paolo Malinverno. Sie soll nicht nur einzelne Events wie beispielsweise einen Auftrags- oder Zahlungseingang erkennen sondern ganze Ereignisströme erfassen und interpretieren können. Möglich werde dies durch Softwarewerkzeuge für das Complex Event Processing (CEP). Mit ihrer Hilfe könnten Unternehmen eine Art Radarsystem aufbauen und mit Regeln versehen. Auf eine einfache Formel gebracht, lautet die Definition des neuen Paradigmas: SOA 1.0 + EDA = SOA 2.0 (siehe Grafik "SOA im Kontext der IT-Gechichte").