Java öffnet sich für SOA und Web 2.0

07.06.2006
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Service-orientierte Architekturen, Web-2.0-Anwendungen und die Aussicht auf eine quelloffene Java-Plattform dominierten Suns Entwicklerkonferenz JavaOne.

Lange vor Beginn der weltgrößten Entwicklerkonferenz in San Francisco galten die Highlights der JavaOne 2006 als ausgemacht. Die bereits angekündigte Freigabe der "Java Enterprise Edition 5" (Java EE 5 oder JEE 5) und ein Ausblick auf kommende Versionen der Java Standard Edition (JSE) würden im Mittelpunkt stehen, darin waren sich die meisten Experten einig.

Hier lesen Sie …

  • welche Trends die weltgrößte Entwicklerkonferenz bestimmten;

  • wie SUN sich mit Java in Richtung Open Source bewegt;

  • welche Fortschritte Suns Partnerschaft mit Microsoft macht;

  • wie sich die Java-Plattform weiterentwickelt

Suns Softwarechef Rich Green (rechts) und CEO Jonathan Schwartz warben für die neue Plattform Java EE 5.
Suns Softwarechef Rich Green (rechts) und CEO Jonathan Schwartz warben für die neue Plattform Java EE 5.

Doch mit einem einzigen Satz lenkte Suns Softwarechef Rich Green die Diskussion auf ein anderes Thema und sorgte damit für Schlagzeilen in der Fachpresse: "Es ist keine Frage des Ob, sondern des Wie", kommentierte er die immer wieder erhobene Forderung, die Kontrolle über Java der Open-Source-Gemeinde zu übertragen. Dass Green ebenso wenig wie Sun-CEO Jonathan Schwartz kaum konkretere Angaben dazu machte, heizte die im Grunde alte Debatte nur noch mehr an.

Mehr Substanz enthielten Suns Einlassungen zur Server-Version der Java-Plattform, die zuvor unter dem Namen J2EE bekannt war. Mit JEE 5 bringt das Unternehmen eine ganze Reihe von Verbesserungen, die Softwareentwicklern das Leben leichter machen sollen. Sun selbst bezeichnet das Paket als das wichtigste Update seit sechs Jahren. Die Spezifikationen für JEE 5 waren Anfang Mai vom Java Community Process (JCP), der für Java-Standards zuständigen Industriegruppe, abgesegnet worden

Die Plattform besteht aus einer Reference Implementation (RI), einem Technology Compatibility Kit (TCK) und einem Software Development Kit (SDK). Letzteres enthält unter anderem Suns "Java System Application Server Platform Edition 9", der aus dem Open-Source-Projekt Glassfish stammt. Sun verspricht für das gesamte Paket Abwärtskompatibilität zu älteren Enterprise-Plattformen. Diese seien bereits rund fünf Millionen Mal aus dem Netz geladen worden, mehr als 30 Organisationen hätten dafür eine Lizenz erworben. Wegen der Vielzahl an Erweiterungen ist Java in den vergangenen Jahren indes allzu komplex geraten. Die Kritik der Entwickler entzündete sich insbesondere an der aufwändigen Programmierung mit Enterprise Javabeans (EJBs) und Java Server Faces (JSF). Mit JEE 5 verspricht Sun erhebliche Verbesserungen im Rahmen der neuen Versionen EJB 3.0 und JSF 1.2.