Flexibilität in der IT

Cloud Computing ist ein Megatrend

27.10.2008
Noch harrt Cloud Computing zwar einer genauen Definition, aber schon jetzt steht fest, dass es einen wesentlichen Einfluss auf die Zukunft der IT-Anwendung haben wird.

Den Auguren zufolge werden die Ausgaben für CRM on Demand in den nächsten Jahren zweistellig wachsen. Doch das Mietmodell gedeiht nur in bestimmten Anwendungsbereichen prächtig: Die Markttforscher sagen Software as a Service (SaaS) oder Computing as a Service (CaaS) generell eine große Zukunft voraus. In diesen Dunstkreis und zu den großen Hoffnungsträgern der IT-Branche gehört auch das Thema Cloud Computing, obwohl es noch einer genauen Definition harrt: Handelt es sich lediglich um so triviales Zeug wie eine weltweit vernetzte Infrastruktur aus Rechen-Power und Speicherkapazität, die der Nutzer flexibel je nach Bedarf anmieten kann? Oder beinhaltet die Cloud, ihrem nebelhaften Ursprung folgend, mehr, nämlich nicht nur Infrastruktur, sondern auch Applikationen und Services, die aus dieser Wolke, wenn schon nicht ad hoc, so doch zumindest sehr flexibel zur Verfügung gestellt werden können?

Christoph Witte, Herausgeber Computerwoche.
Christoph Witte, Herausgeber Computerwoche.
Foto: Christoph Witte

Höchstwahrscheinlich wird Cloud Computing stellvertretend für den Trend zu IT-Services stehen: weg vom Besitz von Rechnern, Software und Netzen und hin zur bedarfsgerechten Miete. Im flexiblen Mietkonzept liegt für die Anwender ein großes Versprechen. Sie müssen nicht mehr mittel- und langfristig in IT investieren und sich so auf Architekturen und Applikationslandschaften festlegen, sondern können je nach Bedarf shoppen gehen. Wohlgemerkt: Versprechen. Noch ist diese schöne, servicezentrierte Welt nicht Wirklichkeit, wie die Beispiele Business ByDesign oder Windows Life zeigen. (Wohin sie sich entwickeln könnte, zeigen Google Apps und andere gestreamte Software).

Aber die Vorteile für Anwender und Anbieter sind zu groß, als dass Cloud Computing in der Kiste der vergessenen Trends verschwinden könnte. Vorausgesetzt der Markt funktioniert, müssen die einen nicht mehr auf Jahre und Jahrzehnte ihre IT-Strategie festlegen und die anderen wären nicht mehr so stark vom Lizenzverkauf abhängig, sondern könnten ihre Lösungen über die Cloud (vorstellbar wie ein riesiges Service-Repository) zur Miete anbieten und so wahrscheinlich sehr viel mehr Kunden erreichen als heute.

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