Server-Virtualisierung

Ressourcen dynamisch und sicher zuweisen

26.08.2008
Von Hadi Stiel
Server, ob als Verarbeitungsinstanzen oder als Schaltzentrale zu den Speichermedien, stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Sie müssen mit ihrer Ressourcenzuordnung mit den zunehmend durchgehenden und onlinefähigen Geschäftsprozessen Schritt halten.

Die Tage separat agierender Server als Instanz für eine bestimmte Applikation sind innerhalb eines hoch dynamischen Umfelds gezählt. Wenn sich die einzelnen Geschäftsprozesse aus mehreren Applikation zusammensetzen, müssen die Grenzen zwischen den Servern fallen. Ihre Verarbeitungskapazitäten müssen aus einem Server-Pool heraus bereitgestellt werden, um den Verfügbarkeits- und Performance-Anforderungen weitgehend automatisierter Geschäftsprozessketten folgen zu können.

Neben der Effektivität spricht die Effizienz, also Wirtschaftlichkeit dafür, die Verarbeitungsressourcen, aber auch Input/Output- und Netzwerkverbindungskapazitäten, dynamisch aus einem Server-Pool heraus zuzuweisen. Die Grundvoraussetzung für beides, eine höhere Effektivität wie eine höhere Effizienz der Ressourcenzuweisung: Die bestehenden sowie neu anzuschaffenden Server für Verarbeitungs- und Datenaufgaben müssen virtualisiert werden. Nur auf diese Weise können alle eingesetzten Rechner zu einem logischen Verbund formiert werden, aus dem heraus sämtliche Ressourcen nach Bedarf gezielt und dynamisch zugeordnet werden können.

Feinabstimmung

Doch aller Anfang ist schwer. Das beginnt mit der Auswahl der geeigneten Virtualisierungsmethoden für die Server, um die Konstellation aus Hypervisor und virtuellen Maschinen (VM) als jeweils eigenständige Teilsysteme abzubilden, die wiederum auf physischen Systemen laufen. Nicht jede Virtualisierungs-Software ist für jedes Betriebssystem respektive jede Betriebssystemversion verfügbar. Außerdem ist nicht jedes der bestehenden Server-Betriebssysteme auf den Einsatz der einen oder anderen Server-Virtualisierungs-Software wie VMware, Virtual Box, Microsoft Hyper-V oder XEN vorbereitet. Dort, wo die Virtualisierungsfähigkeit fehlt, muss generell in einen neuen Server investiert werden. Dort, wo die Virtualisierung innerhalb einer bestimmten Betriebssystem-Umgebung Probleme aufwirft, kann ein Plattformwechsel fällig werden.

Außerdem bedarf es für die richtige Dimensionierung des virtualisierten Server-Pools einer eingehenden Analyse. In diese Recherche müssen die Antworten auf folgende Fragen einfließen:

  • Wie hoch sind derzeit die anfallenden Verarbeitungslasten?

  • In welchem Maße werden die auf den Servern zur Verarbeitung anstehenden Lasten über einen definierten Zeitraum, beispielsweise fünf Jahre, voraussichtlich wachsen?

  • Wie ist heute, wie in Zukunft die Zahl und Intensität der Verzeichniszugriffe?

  • Wie stellt sich die Input-/Output-Last heute und künftig dar?

  • Wie sollten die Server-Verbindungen, die physischen wie die logischen, dimensioniert werden?

  • Wie müssen Power & Cooling flankierend zu den Servern ausgeprägt sein, damit der Gesamt-Pool den höheren Verarbeitungsanforderungen und -lasten Stand hält?