Der Hype um Tablet-Rechner setzt dem klassischen PC-Geschäft zu
Die Talfahrt setzte sich im zweiten Quartal dieses Jahres fort. Weltweit stiegen die Auslieferungszahlen der PC-Bauer nur noch um 2,3 (Gartner) beziehungsweise 2,6 Prozent (IDC) auf insgesamt rund 85 Millionen Rechner. In Europa und den USA mussten die Hersteller erneut Einbußen hinnehmen. Laut den Marktforschern haben auch die immer beliebter werdenden Tablet-Computer und Smartphones dazu beigetragen, dass klassische PCs fast nur noch in den Schwellenländern zulegen konnten. "Angesichts des Hypes um Tablet-Computer wie das iPad sind die Händler sehr vorsichtig, PCs zu ordern", erläuterte Gartner-Analyst Mikako Kitagawa. Lieber wollten sie ihre Verkaufsflächen für die Tablets freihalten, von denen immer mehr Modelle auf den Markt kommen.
- Platz 6: Dell Streak (Mini)
<b>Top:</b> Das Dell Streak Mini bietet eine bequeme Größe zwischen Smartphone und Tablet-PC. Insbesondere die gute Verarbeitungsqualität und das brillante Display sind beim Dell Streak der Garant für Punkte von den alaTest-Experten. Auch der integrierte Micro SD-Slot und die interne Speichererweiterung bis 32 GB lassen keine Wünsche offen. Das Gerät bietet eine umfangreiche Konnektivität mit UMTS beziehungsweise HSDPA, WLAN und Bluetooth. Die GPS-Navigation überzeugt auf ganzer Linie und die Apps lassen sich ohne große Probleme integrieren. <br /><br /> <b>Flop:</b> Dem Dell Streak fehlt es an einem schnellen Wi-Fi-Netzwerk sowie einem direkten HDMI-Ausgang. Zudem gibt es keine Synch-Funktion (IMAP, POP3). Auch die Stabilität des Systems ist unbefriedigend und der Preis wird als zu hoch bewertet. Insgesamt fällt das Gerät drei Punkte zurück und liegt nun unter der Grenze der Top-Geräte (ab 90 alaScore Punkten). Damit landet das Dell Streak Mini auf dem letzten Platz im Ranking der Android Tablets. - Platz 5: LG Optimus Pad
<b>Top:</b> Insbesondere die sehr gute Bedienbarkeit, das gute Design und der Touch-Screen des LG Optimus Pad haben die Tester begeistert. Auch die Bildqualität und Konnektivität konnten überzeugen. <br /><br /> <b>Flop:</b> Das Gerät ist für seine Größe zu schwer und zu unhandlich. Der Preis ist mit knapp 800 Euro zu hoch und vor allem wegen der fehlenden Features (u.a. kein SD-Speicher) nicht gerechtfertigt. Auch die Verarbeitungsqualität bzw. das Plastikgehäuse überzeugen die Tester nicht. - Platz 4: Acer Iconia Tab A500
<b>Top:</b> Vor allem das Gehäuse, der Bildschirm, die Konnektivität und das Design des Acer Iconia Tab A500 hinterließen bei den Testern einen positiven Eindruck. Zudem schneidet bei den aktuellen Tests die GPS Navigation sehr gut ab. Der Touch Screen ist einfach zu bedienen und reagiert schnell auf Eingaben. Auch die Einbindung von Apps ist im Vergleich zu den anderen Modellen sehr gut und es gibt nur geringfügige Kompatibilitätsprobleme. <br /><br /> <b>Flop:</b> Das Acer Iconia Tab A500 ist aus Sicht der Tester vor allem zu schwer und unhandlich. Eine kurze Akkulaufzeit und die im Durchschnitt schlechte Kamera sind Kernfunktionen, die verbessert werden müssten. Mit einem Preis unter 400 Euro ist das Gerät jedoch nicht zu teuer. - Platz 3: HTC Flyer
<b>Top:</b> HTC überzeugt mit einem sehr ansprechendes Design und punktet bei den Testern in Sachen Bedienbarkeit, Verarbeitung, Bildschirm und Portablität. <br /><br /> <b>Flop:</b> Das HTC Flyer zeigt Schwächen bei Akkulaufzeit, Konnektivität (nur W-LAN Verbindung) und den integrierten Features (fehlender USB-Anschluss). Der Preis von über 500 Euro ist bei der bestehenden Ausstattung zu hoch und wird nahezu von allen Testern negativ bewertet. - Platz 2: Samsung Galaxy Tab 10.1
<b>Top:</b>Das Samsung Galaxy Tab 10.1 hat sich im alaTest-Ranking im Vergleich zum Monat Juli um vier Punkte verbessert. Ein großes Plus beschert dem Tablet neben de Design und der Verarbeitungsqualität nun auch die GPS-Navigation. Die Portablität ist weiterhin eine der Besten. Das Galaxy-Tab punktete mit guter Usability und dem sehr guten Display. Die lange Akkulaufzeit erfreut vor allem Poweruser. <br /><br /> <b>Flop:</b> Dem Tablet-PC von Samsung fehlt es weiterhin an einem Speicherkarten- und HDMI-Slot. Zudem bietet das Gerät keinen Micro USB-Port an. Das Gerät besitzt nur eine W-LAN Verbindung und ist damit nicht ortsunabhängig mit 3G oder 4G einsetzbar. Zudem werden die verfügbaren Apps eher mit ausreichend bewertet. <br /><br /> <b>Hinweis:</b> Apple erwirkte im August 2011 eine einstweilige Verfügung gegen Samsung. Das Samsung Galaxy Tab 10.1 darf in Deutschland auf Grund des Markenrechtsstreits nicht mehr vertrieben werden, ist aber über Online Shops problemlos zu beziehen. - Platz 1: Asus Eee Pad Transformer TF101
<b>Top:</b> Das ASUS Eee Pad Transformer ist der „hidden champion“ bei den Android Tablets und überraschte die alaTest Experten mit einer intelligenten Benutzeroberfläche und einem durchaus ansprechenden Design. Mit einer dockingfähigen physischen Tastatur verwandelt sich der Minirechner in ein handliches Netbook - inklusive Touchpad. Ein wesentliches Bewertungskriterium ist bei Tablets die Akkulaufzeit. Hier überzeugt das Gerät mit einem beeindruckenden Durchhaltevermögen von bis zu 9,5 Stunden. Zudem kann man an das Tablet eine Mobile Docking Station anschließen, die über einen zweiten Akku verfügt. Damit verlängert sich die Akkulaufzeit um bis zu 16 Stunden. Für den stationären Einsatz verfügt die Docking-Tastatur über eine Mini HDMI-Schnittstelle, zwei USB 2.0 Steckplätze sowie einen Mini SD-Kartenleser. Das ASUS Eee Pad Transformer TF101 ist seit Kurzem mit 16 GB eMMC™ Speicher und Docking-Tastatur im deutschen Handel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung für das 16 GB Modell inklusive Docking Tastatur liegt bei 499 Euro. <br /><br /> <b>Flop:</b> Von den alaTest Experten und Nutzern wird die Kompatibilität der Android Apps bemängelt. Das Betriebssystem Android 3.1 (Update auf 3.2 FOTA) schwächelt in der Anwendbarkeit diverser Apps. Zudem fehlt es dem Gerät ohne Docking Station an einem direkten USB-Slot. Die Konnektivität ist ohne 3G eingeschränkt und der Nutzer muss sich mit Bluetooth 2.1 + EDR und WLAN 802.11 b/g/n zufrieden geben.
Die Ursachen für die Turbulenzen im PC-Markt sind damit diesmal nicht grundsätzlich finanzieller Natur - was es für die Hersteller indes nicht einfacher macht. Die Gründe für den aktuellen Einbruch reichen nämlich wesentlich tiefer und rütteln an den Grundfesten des gesamten Markts. PCs verlieren allmählich ihre angestammte Position als IT-Zentrale, lautet die für die Hersteller wenig verheißungsvolle Prognose der Analysten von Gartner. Andere Geräte wie zum Beispiel Tablets oder Smartphones, aber auch Multimedia-fähige Fernseher würden in Zukunft eine immer stärkere Rolle spielen, wenn es darum geht, Informations- und Telekommunikationstechnik zu nutzen. Das gelte für das private wie für das berufliche Umfeld. "Der PC-Markt erfährt gerade einen dramatischen Strukturwandel", stellt Ranjit Atwal, Research Director von Gartner, fest. Besorgniserregend für die PC-Hersteller sei in erster Linie die Beobachtung, dass die heranwachsende Generation Y einen komplett anderen Blick auf Client-Geräte hat als ältere Generationen. "Sie kaufen keinen PC mehr als ihr zentrales Computing-Device."
Dieser Trend spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen wider. Verbuchten die Gartner-Experten für 2010 noch ein Plus von 13,8 Prozent beim weltweiten PC-Absatz, rutscht die Wachstumsprognose für das laufende Jahr wieder in den einstelligen Prozentbereich. Hatten die Analysten noch zu Jahresbeginn mit einem Plus von 10,5 Prozent kalkuliert, korrigierten sie ihre Vorhersage zur Jahresmitte auf 9,3 Prozent. Demnach sollten 2011 weltweit rund 385 Millionen PCs verkauft werden. Ob sich diese Prognose halten lässt, war indes schon zum damaligen Zeitpunkt fraglich. Viele Experten spekulierten angesichts der massiven Einbrüche zu Jahresbeginn bereits über deutlich niedrigere Zahlen. Und tatsächlich musste Gartner Anfang September seine Zahlen dramatisch nach korrigieren. Die Analysten rechnen nun für 2011 mit 352 Millionen weltweit verkauften PCs. Das würde gerade noch ein Plus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten.