Der Markt für Storage-Systeme

Overflow

24.09.2008
Von Josh Krischer

Innovation 3: LTO-4

Wenn es um die kostengünstigste und gleichzeitig bequemste Möglichkeit geht, Daten zu speichern, dann sind Bandspeicher immer noch Spitze. In diesem Segment der Branche kam der Markteinführung der nächsten LTO-Generation, LTO-4, die größte Bedeutung zu. LTO (LTO = Linear Tape Open) ist ein Standard für Magnetbänder und Laufwerke. Diese Technik bietet höhere Kapazitäten (bis zu 1,6 Terabyte an komprimierten Daten), schnellere Datentransferraten (bis zu 240 MB pro Sekunde), dazu Worm-Optionen (Write Once Read Many) und integrierte Verschlüsselungstechniken. LTO-4 ist sowohl bei Lese- wie bei Schreibaktionen rückwärtskompatibel zu LTO-3-Kassetten. Zu LTO-2-Kassetten bietet der neue Standard lediglich bei Lesevorgängen Rückwärtskompatibilität.

LTO ist für die gesamte Branche von großer Bedeutung. Denn in der Vergangenheit zeichnete sich die Bandspeicherindustrie vor allem dadurch aus, dass sie in der IT-Welt die am wenigsten kompatiblen Techniken lieferte. Das änderte sich erst im April 1998. Seinerzeit kündigten HP, IBM und Seagate die zwei Bandformate "Ultrium" und "Accelis" unter Nutzung der LTO-Technik an. Seitdem sind bereits drei LTO-Generationen erfolgreich im Markt eingeführt worden. Die LTO-Technologie ist nicht proprietär. HP, IBM, Quantum und Tandberg bieten sie an.

IDC hat berechnet, dass im Jahr 2007 die Auslieferungen von LTO-Bandspeichern um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Hersteller erzielten damit 2007 insgesamt 883,1 Millionen Dollar Umsatz.

Die großen Akquisitionen

Heutzutage entwickeln viele kleine Firmen die Innovationen im Speichermarktsegment. Diese Betriebe werden entweder privat oder von Wagniskapitalgebern finanziert. Setzt sich eine ihrer Ideen am Markt durch, werden diese Startups in aller Regel von den großen Konzernen gekauft.

IBM hat sich bezüglich Akquisitionen 2008 besonders hervorgetan. Innerhalb von weniger als vier Monaten kaufte Big Blue gleich drei auf Speichertechniken spezialisierte israelische Firmen: XIV hatte sich darauf konzentriert, Highend-Speichersubsysteme zu entwickeln und hierbei Cluster-Designs und SATA-Laufwerke genutzt. IBM Tivoli erwarb ferner FileX, ein auf das Thema Continuous Data Protection (CDP) spezialisiertes Unternehmen, sowie Diligent, Experte für De-Duplizierungsverfahren im Enterprise-Umfeld.

Ebenfalls 2008 machte Dell eine wichtige Akquisition. Es erwarb mit Equallogic aus Nashua im US-Bundesstaat New Hampshire einen Spezialisten für skalierbare iSCSI-Speicherlösungen in IP-SAN-Umgebungen. Mit einem Preis von 1,4 Milliarden Dollar zählte Dells Zukauf zu den größten Erwerbungen der vergangenen 18 Monate im Speichermarkt. Dell wird mit diesem Zukauf sein Portfolio an iSCSI-Speicherlösungen neben den bereits vorhandenen eigenen und von EMC bezogenen Subsystemen erheblich erweitern.