HPs neue Server-Architektur

Blade everything

29.06.2010
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Neue Blade-Architektur

Die einheitliche Architektur, die flexible Skalierung der Ressourcen, die hohe Verfügbarkeit und das zentrale Management sind die vier wichtigsten Säulen der Mission Critical CI (siehe Grafik).

Die vier Säulen von HPs Mission Critical Converged Infrastructure.
Die vier Säulen von HPs Mission Critical Converged Infrastructure.
Foto: HP

Zentrale Technologie-Basis ist die Blade Scale Architektur, auf der alle Systeme basieren. Vom x86 über den Superdome 2 bis zu den Integrity Nonstop-Servern für geschäftskritische Anwendungen haben alle die gleiche Blade-Architektur als Grundlage. Gemeinsame Bausteine und gemeinsame Enclosures (Gehäuserahmen) machen die Blades hochaustauschbar (siehe Grafik unten). Die Building Blocks bilden die Bausteine der Architektur und bestehen aus den Proliant Blades, den Integrity Blades und den Cell Blades. Letztere sind die Blades für den neuen Superdome 2.

Modulare Building Blocks: Standardisierte Bausteine vereinfachen die Unternehmens-IT.
Modulare Building Blocks: Standardisierte Bausteine vereinfachen die Unternehmens-IT.
Foto: HP

Diese Hardware-Bausteine können in gemeinsam nutzbare Gehäuserahmen oder Enclosures eingesteckt werden. Proliant Blades und Integrity Blades passen beispielsweise in die Standard Blade Enclosures c3000 und c7000. Die Cell Blades sind für das neue Superdome 2 Enclosure vorgesehen - ein um acht Höheneinheiten erweitertes c7000-Enclosure. Die unteren 10 Höheneinheiten sind dabei identisch mit der c7000. Die im Superdome Enclosure zusätzlich draufgepackten acht Einheiten beinhalten Superdome-typische Funktionalitäten, die man für höchste Verfügbarkeiten braucht - etwa I/O-Anschlüsse oder redundante Verbindungen.

Dank dieser Blade-Scale-Architektur lassen sich Blades und Netzwerkkomponenten nach Belieben in den Superdome 2 integrieren. Kunden können damit verschiedene Systeme in einer Infrastruktur-Umgebung nach Bedarf mischen und auswechseln - und damit deutlich Kosten sparen. In einem Schrank lassen sich beispielsweise entweder zwei Superdomes oder eine Mischung aus Superdome 2-Blades mit anderen Blades kombinieren. Somit kann sich jeder Anwender quasi einen Server nach Maß zusammenstellen.

Doch nicht nur die Blades sind austauschbar. Die durchgängige Verwendung standardisierter Lüfter, Netzteil- und USV-Module hat zur Folge, dass sich auch die Komponenten unter den Systemen, die "Common Spares", per Plug and Play tauschen lassen - im laufenden Betrieb und ohne Unterbrechung.

Fällt zum Beispiel an einem Freitagnachmittag im Superdome ein Netzteil aus, lässt sich ein redundantes Netzteil vom c3000 Enclosure herausnehmen und im Superdome problemlos einstecken und betreiben. Der IT-Leiter muss damit weniger Zeit für den Betrieb seines Rechenzentrums aufwenden und kann deutlich Kosten sparen.