openSUSE 12.2 RC1

Die Open-Source- und Linux-Woche im Rückblick

16.07.2012
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Die Entwickler von openSUSE haben mit Verspätung einen ersten Release-Kandidaten von Version 12.2 ausgegeben. Linus Torvalds ärgert sich über siebten RC von Kernel 3.5.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen der Kalenderwoche 28. Neben openSUSE 12.2 RC1 haben auch die Entwickler von Linux Mint einen Veröffentlichungs-Kandidaten zur Verfügung gestellt. Es handelt sich hier um die wahrscheinlich letzte Test-Version der KDE-Ausgabe von Version 13 "Maya".

Parted Magic kann nun mit dem Dateisystem exFAT umgehen, während die via Kickstarter finanzierte, auf Android basierende Spielekonsole unglaublichen Zuspruch findet. Ubuntu One hat die Synchronisation mit Facebook eingestellt und LibreOffice 3.6.0 ist als Release-Kandidat erschienen.

openSUSE 12.2 RC1

Es muss sich etwas am Entwicklungs-System von openSUSE ändern, hatte Stephan Kulow vor einiger Zeit gepoltert. Die Verspätungen seien so nicht mehr akzeptabel. openSUSE 12.2 RC1 ist daher mit einiger Verspätung ausgeliefert.

Seit der zweiten Beta-Version wurde Grub2 auf Version 2.0 aktualisiert. Ebenso gibt es Verbesserungen is Sachen udev, udisks und udisks2. EinVerstecken von LVM-RAID-Partitionen ist nun möglich. X.Org ist als Version 1.12.3 vorhanden.

Man hatte sich überlegt, KDE 4.9 einzusetzen. Die Desktop-Umgebung befindet sich derzeit ebenfalls in einem RC-Status. Allerdings legen die Entwickler den Fokus auf Stabilität und haben sich daher konservativ für KDE 4.8.4 entschieden.

Am zweiten August möchte man einen zweiten Release-Kandidaten veröffentlichen und die finale Version soll Mitte September debütieren. Sie finden ISO-Abbilder im Entwickler-Bereich des Internet-Auftritts.

Linux Mint 13 "Maya" KDE

Ab sofort dürfen KDE-Fans einen Ausgabekandidaten von Linux Mint 13 "Maya" KDE testen. Die neuen Funktionen wirken sich ähnlich wie bei der Hauptversion aus. Die Standard-Suchmaschine ist Yahoo!, weil etwas von den Werbeeinnahmen zurück an das Projekt fließt.

Optisch wird die Distribution durch Bilder eine irischen Fotografen aufgewertet, sich sich als Hintergrundbilder einsetzen lassen. Als Desktop-Umgebung dient KDE 4.8. Linux Mint 13 basiert auf Ubuntu 12.04 und bringt aus diesem Grund Linux-Kernel 3.2 mit sich.

Sie können das Betriebssystem von einem der zahlreichen Spiegel-Server herunterladen.

Parted Magic 2012_07_13

Die neueste Ausgabe von Parted Magic bringt eine aktuellere Version von GParted mit sich. Diese ist in der Lange, via exfat-fuse und exfat-utils das Dateisystem exFAT zu unterstützen.

Weiterhin setzen die Entwickler auf ein anderen Standard-Theme bei den Symbolen, was die Distribution etwas moderner aussehen lässt. Die btrfs-progs sind auf dem Stand der letzten git-Einträge, womit sich kleinere Dateisysteme erstellen lassen. Die Datenrettungs-Distribution Parted Magic ist kostenlos.

Auf Android basierende Spielekonsole: OUYA

950,000 US-Dollar hatten die Entwickler angesetzt, damit das Projekt starten kann. Binnen weniger als zwei Tagen stand der Zähler schon über zwei Millionen US-Dollar. Indie-Entwickler, wie Brian Fargo oder Notch (Minecraft) zeigen sich von der Idee begeistert, dass man keine teuere Lizenz oder ein SDK erwerben muss.

Auch der Preis kann sich sehen lassen, denn ein Exemplar gibt es ab 99 US-Dollar. Einen Käfig gibt es nicht. Die Konsole wird weder Software- noch Hardware-seitig gesperrt sein. In Sachen Hardware bedeutet das schlicht - alles ist mit handelsüblichen Schrauben verschlossen und Hacker sind ausdrücklich erwünscht.

Die Konsole wird Stand heute einen Tegra3-Quad-Code-Prozessor haben, ein GByte RAM und acht GByte internen Flash-Speicher. Zudem wird ein HDMI-Anschluss, WiFi, Bluetooth und USB versprochen. Wegen des unglaublichen Zuspruchs, denken die Entwickler aber schon über Extras nach. Derzeit kratzt die Konsole an der fünf-Millionen-Marke. Geplante Ausgabe ist März 2013.

LibreOffice 3.6.0 RC1 und 3.5.5

Ab sofort gibt es einen Veröffentlichungs-Kandidaten von LibreOffice 3.6.0. In der Regel würden RCs die älteren LibreOffice-Installationen überschreiben. Dies darf der Anwender seit dieser Version selbst entscheiden. Sie haben die Möglichkeit einer Parallel-Installation. Unter Linux ist das auch möglich, allerdings können Sie nur eine Variante gleichzeitig laufen lassen. Die Dokumente öffnen sich mit der Version, die zuerst gestartet wurde.

Weiterhin bringt LibreOffice 3.6.0 eine neue Standard-Verschlüsselung mit sich. Das Format lässt sich mit Versionen seit 3.4.5 öffnen. Ebenso ist ein Kompatibilitäts-Modus für ODF 1.2 enthalten. Sie können eine Kopie für Windows, Mac OS X und Linux aus dem Bereich der Vorabversionen beziehen. Anwender des stabilen Zweigs dürfen sich über die Wartungs-Ausgabe 3.5.5 freuen. Diese finden Sie im Download-Bereich der Projektseite.

Keine Facebook-Synchronisation mehr für Ubuntu One

Wie Canonical angekündigt hat, wurde die Synchronisations-Möglichkeit mit Facebook-Kontakten in Ubuntu One eingestellt. Anwender würden allerdings keine Kontakte verlieren. Bereits importierte verbleiben weiterhin in U1 und Sie können diese wie gewohnt editieren oder löschen.

Es wird eine komplett neue Dateisynchronisations-Struktur geben und eine der Prioritäten sei das Verwalten von Kontakten.

CentOS 6.3

CentOS 6.3 basiert auf den Quellen von Red Hat Enterprise Linux 6.3. Allerdings haben die Entwickler alle Pakete in einem Repository vereint. Erstmalig setzt die Linux-Distribution auf LibreOffice als Bürosoftware-Sammlung. Eine Kopie von CentOS für die Architekturen i386 und x86_64 finden Sie auf einem der zahlreichen Spiegel-Server. Die Veröffentlichungshinweise gibt es auch in Deutsch.