CES 2011

Microsoft bringt nächste Windows-Version für ARM und x86

06.01.2011
Im Rahmen einer Pressekonferenz gab Microsoft erste Einblicke in die nächste Version seines Betriebssystems, das auch SoCs unterstützen und auf ARM-Prozessoren laufen soll.
Microsoft-Manager Stephen Sinofsky bei der Pressekonferenz in Las Vegas.
Microsoft-Manager Stephen Sinofsky bei der Pressekonferenz in Las Vegas.

Wie der für Windows verantwortliche Manager Stephen Sinofsky auf der Veranstaltung in Las Vegas erklärte, reagiert Microsoft mit der Unterstützung von ARM-Prozessoren und System-on-a-Chip- (SoC-)Designs auf die im Laufe der Jahre drastisch angestiegenen Hardware-Anforderungen an Desktop-PCs. Diese Entwicklung kam dem Softwareriesen in der Vergangenheit zwar nicht ganz ungelegen und wurde von ihm mit verursacht. Inzwischen behindert sie jedoch Microsofts Erfolg bei mobilen Geräten, insbesondere den Tablets, wo bislang Apples iPad (mehr) und einige Android-Devices (weniger) den Markt beherrschen. Tablet-PCs auf Basis von Windows 7 haben dagegen bislang nur wenige Hersteller ins Programm aufgenommen und der Erfolg hält sich in Grenzen. Der Grund liegt zum Teil darin, dass der x86-Prozessor zuviel Saft zieht und die Akkulaufzeit drastisch reduziert.

Als Lösung soll das künftige Windows ressourcenschonender werden, indem es auch auf ARM-Chips von Nvidia, Qualcomm und Texas Instruments läuft, ebenso wie auf künftigen x86-SoCs von Intel und AMD. Zusätzlich rechnet Microsoft damit, dass die Hardware-Anforderungen von Desktop-PCs und mobilen Geräten, eventuell auch Smartphones, konvergieren – und entsprechend auch Windows und Windows Phone verschmelzen, mit verschiedenen Benutzeroberflächen.

Wie Microsoft auf andere Kritikpunkte an seinen bisherigen Tablet-Anläufen reagiert, bleibt abzuwarten. So sehen Analysten auch in dem Windows-Betriebssystem an sich ein Teil des Problems. Windows 7 bietet zwar gewisse Touchscreen-Unterstützung, das User Interface ist jedoch nicht primär für die Fingerbedienung ausgelegt.

Inwieweit Microsoft hier Hand anlegt, ist unbekannt. Während der Veranstaltung präsentierte der Softwareriese lediglich eine technische Demonstration von Windows auf ARM-Prozessoren, das heißt, das künftige Betriebssystem ist noch nicht fertig und Teile wie die Benutzeroberfläche sind noch nicht endgültig und für die Augen der Öffentlichkeit bestimmt. Auch zu Preis, Auslieferungstermin oder gar dem Namen des neuen Betriebssystems wurden keine Angaben gemacht. "Windows 8" wird jedoch frühestens in zwei Jahren erwartet, so dass etliche Zeit vergehen wird, bis Microsoft von den erwünschten Effekten im Tablet-Markt und allgemein profitieren kann.