Kleine Helfer

Process Hacker - der bessere Task Manager

16.10.2009
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
Wer sein Task-Managing unter Windows ausführlich und professionell möchte, sollte es statt mit dem systemeigenen Werkzeug mit "Process Hacker" versuchen.

Der Task Manager ist auch in den aktuellen Versionen von Windows oft das letzte Hilfsmittel, um ein störrisches Programm zu beenden. Allerdings hat er sich seit dem ersten 32-Bit-Windows kaum weiterentwickelt. Deutlich informativer und vielseitiger ist da das Open-Source-Projekt Process Hacker. Nach dem Start fällt bereits auf, dass die Software die Prozesse je nach Zugehörigkeit gruppieren kann. So sieht man beispielsweise, welche Applikationen weitere Unterprozesse starten. Anders als der Task Manager zeigt Process Hacker auch versteckte Prozesse an.

Überhaupt bietet Process Hacker deutlich mehr Informationen über die gestarteten Programme an als der Original-Task-Manager. Über einen Rechtsklick und die Option Properties (Process Hacker kennt nur Englisch und Griechisch als Sprachen) kann man sogar noch tiefer einsteigen. Dort erhält man Angaben zur jeweiligen Speicherbelastung eines Prozesses und kann den belegten Speicher oder weitere Informationen zu einem Eintrag einsehen. Ein weitere Vorteil gegenüber dem Original: Process Hacker kann einzelnen Tasks pausieren und wieder starten. Reagiert eine Anwendung nicht mehr, kann man sie mittels "Terminate Process" auch komplett aus dem Speicher entfernen, sofern die Option "Restart" keine Wirkung zeigen sollte.

Process Hacker unterstützt auch mehrere Nutzer auf einem System. Über die Menüleiste kann der Administrator die Tasks eventuell aktiver anderer User einsehen.

Neben den aktiven Tasks auf dem Computer liefert Process Hacker auch eine sehr detaillierte Netzwerkansicht. Dort kann man einsehen, welcher Prozess mit dem Internet verbunden ist, welchen Port er dazu geöffnet hat und welches Protokoll genutzt wird. Als Werkzeuge stehen über das Kontextmenü zudem sofort Anwendungen wie whois, tracert oder ping zur Verfügung.

CW-Fazit

Process Hacker ist ein nützliches Tool für Profis, denen der normale Task Manager zu wenige Optionen zur Verfügung stellt. Die Entwickler zeigen eindrucksvoll, dass sich Open-Source-Software vor den kommerziellen Gegenstücken nicht verstecken muss. Process Hacker unterstützt alle Windows-Versionen ab Windows XP, benötigt allerdings das .NET-2.0-Framework.