Software-Modernisierung

Knowhow-Träger gehen in Rente

14.08.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Datenbanken kritisch

Der notwendige Technologiesprung kann oft nur durch den kompletten Austausch der Hardware realisiert werden. Das kann erst einmal teuer werden, amortisiert sich aber im Lebenszyklus im Vergleich zu den Kosten für Eigenentwicklungen deutlich. Zudem ist der Preis für Hardware-Systeme durch stetig fallende Herstellungskosten und durch die Massenfertigung permanent im Sinkflug.

Der HP-Intel-Insider

Die Hardware-Hersteller haben sich auf den steigenden Bedarf eingestellt und stellen standardisierte Server - basierend beispielsweise auf Intel-Technologie - für alle Unternehmensanforderungen bereit. Im unteren Segment verrichten in der Regel Industrie-Standard-Server als Multi-Purpose-Systeme ihre Dienste - in nicht-kritischen Bereichen etwa als File-Print-Server oder als Web-oder Applikationsserver. Beim Hersteller HP beispielsweise wird dieses Segment mit den Proliant-Servern auf Intel x86-Basis bedient - mit einer maximalen Größe von bis zu acht CPU-Sockets bei Blade-Systemen.

Datenbanken kritisch

Kritisch sind meistens Datenbanken. Hier müssen höherwertige Systeme eingesetzt werden, die eine bessere Verfügbarkeit garantieren. HP Integrity Server skalieren beispielsweise bis zu 128 Prozessorkerne und unterstützen Windows, Linux und Unix. "Integrity Server werden eher im Datenbankbereich, Proliant-Server im Frontend eingesetzt", erklärt Michael Garri. GTM Manager bei HP Business Critical Systems Deutschland. "Von der Positionierung her sind die Proliant-Server die Rechner mit der Standard-Verfügbarkeit, die etwa bei 98,5 Prozent liegt. Die Integrity-Server fungieren hingegen als Mission-critical Server, das heißt, sie eignen sich für Anwendungen, bei denen die Verfügbarkeit höher sein muss als der Standard."

Doch das Limit ist damit noch nicht erreicht. Spitzenwerte bei den Verfügbarkeiten erzielen fehlertolerante Server wie die HP Integrity Nonstop Systeme. In diesen Servern laufen die Applikationen in zwei Prozessen parallel und überwachen sich gegenseitig. "Fehlertolerante Systeme werden dort eingesetzt, wo die Verfügbarkeit kombiniert mit kostengünstigstem Betrieb das absolute KO-Kriterium ist", sagt Garri. "Beispielweise bei Börsen oder bei Kreditkartentransaktionen im Bankenwesen.".

So viel ist klar: Unternehmen, die Standard-Rechner einsetzen sparen Geld. Das gilt gerade für die Kombination aus Standard-Hardware und Standard-Software.

Konsolidierung bei HP: von 10.000 auf 1.500 Applikationen reduziert

So hat erst die Standardisierung von Software die Konsolidierung von Hardware ermöglicht. Umgekehrt hat die Standardisierung von Hardware und IT-Infrastrukturen dazu beigetragen, auch Aufgaben zu konsolidieren und sie mit standardisierten Werkzeugen zu bearbeiten. Damit lassen sich konkret auch kostspielige Applikationen einsparen. Das hat HP nach eigenen Angaben im eigenen Haus bereits praktiziert. In einer weltweiten Aktion konnte das Unternehmen 10.000 eingesetzte Applikationen auf 1.500 reduzieren