Kostenlose Hypervisor im Vergleich

ESXi, Hyper-V oder XenServer Express?

03.12.2008
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

VMware ESXi

ESXi enthält als kleiner Bruder viele wichtige Funktionen des Marktführers ESX und lässt sich auf 32- sowie auch 64-Bit-Hardware installieren und administrieren. Da das System geringe Hardwareanforderungen stellt, wird es in verschiedenen Marken-Servern gleich auch als Firmware mitgeliefert - ähnlich wie der Konkurrente XenServer. ESXi bietet sich aufgrund seines Appliance-Charakters besonders für einen raschen Aufbau von Disaster Recovery Sites an.

Bei ESXi besteht der Hauptunterschied gegenüber ESX im fehlenden Betriebssystem (Red Hat) für den Betrieb der Service-Konsole - einerseits wird es dadurch sehr schlank, andererseits fehlen daher aber auch lokale Managementfunktionen.

VMware ESXi ist das schlankste der drei kostenlosen Systeme, was sich aber auch bei den Verwaltungswerkzeugen bemerkbar macht.
VMware ESXi ist das schlankste der drei kostenlosen Systeme, was sich aber auch bei den Verwaltungswerkzeugen bemerkbar macht.

Das System läßt sich sinnvoll nur remote verwalten, da lokal nur ein rudimentäres Menüsystem existiert und noch nicht einmal ein Zugang per SSH verfügbar ist (außer über eine Behelfslösung mit Busybox). Die entfernte Kommandozeile hat nur lesenden Zugriff. Auch der Zugriff über den Browser ist dem Administrator verwehrt, so dass die Verwaltung inklusive der Backups dem Virtual-Infrastructure-Client vorbehalten bleibt. Sämtliche Management-APIs sind dabei aber verfügbar.

Das Lizenzierungsmodell ermöglicht das nahtlose Upgrade auf die kostenpflichtigen Versionen. Allerdings treiben praktisch alle aufbauenden Funktionen wie Consolidated Backup oder HA mit teuren Lizenzen die Kosten schneller in die Höhe als bei den Konkurrenten.

Stärken und Schwächen

Plus

  • umfangreiche Unterstützung für viele verschiedene Gastsysteme

  • einfache und schnelle Installation

  • nahtlose Upgrades auf höhere Versionen

Minus

  • nur auf zertifizierter Hardware, dadurch weniger Auswahlmöglichkeiten bei Servern

  • Ausbau für Enterprise-Einsatz teuer