Kleine Helfer

Datensicherung leicht gemacht mit Richcopy

15.06.2011
Von Rainer Reitz
Für eine schnelle und effiziente Datensicherung bietet sich Microsofts Robocopy-Nachfolger Richcopy an.

Das Thema Datensicherung - auch im Heimbereich - kann nicht oft genug betont werden. Leider hört man immer wieder von Datenverlust und nicht mehr wiederherstellbaren Computer-Systemen, zum großen Teil basierend auf grenzenlosem Technikvertrauen und gänzlich fehlender Backup-Strategie. Dabei ist es auch im Windows-Bereich so einfach, Daten zuverlässig und schnell zu sichern sowie zwischen einem Quell- und Ziel-System zu synchronisieren - in der Linux-Welt gibt es hierfür das "rsync"-Kommando.

Richcopy, die Oberfläche.
Richcopy, die Oberfläche.

Das bekannte und sehr geschätzte MS Robocopy ist in nahezu allen Windows-Betriebssystemen standardmäßig enthalten (robocopy.exe) und als Kommandozeilen-Tool für die Replikation von Verzeichnissen relativ einfach zu konfigurieren. Die Vorteile von Robocopy sind: Tolerierung von Netzwerkunterbrechungen während des Kopiervorgangs, korrekte Übernahme von Dateiattributen und NTFS-Zugriffssteuerungslisten (ACLs), Datenspiegelung (Synchronisierung von Verzeichnisbäumen), Files mit identischer Größe und gleichem Zeitstempel lassen sich überspringen, große Dateimengen sind kein Problem, im Kommandozeilen-Modus wird kontinuierlich protokolliert, die Begrenzung von Datei- und Verzeichnis-Namenslängen auf 256 Zeichen gehört der Vergangenheit an, in Windows 7 soll "multithreaded copying" unterstützt werden (also mehrere Files parallel) und - im Falle einer Batch-Verarbeitung - wird beim Programmabbruch ein Fehlercode (Return Code) ausgegeben. Geöffnete Files können mit Robocopy allerdings nicht kopiert werden.

Als Weiterentwicklung von Robocopy hat sich nun Richcopy durchgesetzt - nicht nur wegen der gefälligen Benutzeroberfläche, sondern auch aufgrund der durchgängig verfügbaren Multithread-Fähigkeit und einer dedizierten Parameter-Steuerung, die man für den Heimgebrauch schon fast vernachlässigen kann.

Richcopy kann von http://bit.ly/ms-richcopy heruntergeladen werden (Dateiname: HoffmanUtilitySpotlight2009_04.exe) und ist schnell installiert. Geben Sie in der Maske das Quell- und Zielverzeichnis ein. Die Copy-Optionen können im Regelfall auf "Default" stehen bleiben - mit der Besonderheit, dass in der Quelle gelöschte Files nicht auch im Ziel gelöscht werden, was über die Jahre zu einem "Speicherüberlauf" im Zielverzeichnis führen kann.

Wenn Sie absolut sicher sind, dass Quelle und Ziel gespiegelt werden können, dann öffnen Sie noch die "File Copy Options" und setzen "Method" auf "Purge". Das bewirkt, dass die in der Quelle gelöschten Files auch im Ziel gelöscht werden. Eine weitere Parametrisierung gehört eher in den Expertenbereich.

Sind die Einstellungen vorgenommen, so klicken Sie auf den grünen Pfeil (Start Copy) und schon werden die Daten in rasanter Geschwindigkeit kopiert.

Ich habe für Robocopy und Richcopy einen vereinfachten Performance-Test vorgenommen (Basis war ein Windows Home Server (Win 2003) mit Single-Core Intel Celeron 1,6 GHz und 2 GB RAM). Der Kopiervorgang erfolgte vom WHS auf eine externe 2,5-Zoll-USB-2.0-Platte. Das Datenvolumen betrug 6,7 GB (1.200 Files) und dauerte mit Robocopy 9,26 Minuten - Richcopy schaffte es in schnellen 5,49 Minuten.

CW-Fazit

Ob MS Robocopy im Batchbetrieb oder MS Richcopy als Multithread-GUI-Variante, beide leisten bei der Sicherung von Daten sehr gute, zuverlässige Dienste.

(Teaser: Fotolia, Sergej Seemann, pah)