Kleine Helfer

Voilà - Datensicherung und Sync mit Wuala

09.08.2011
Von Rainer Reitz
Dropbox bekommt Konkurrenz aus der Schweiz: Wuala schickt sich an, dem übermächtigen und etablierten Online-Speicherdienst das Wasser abzugraben.
Arbeiten mit dem Online-Speicherdienst Wuala.
Arbeiten mit dem Online-Speicherdienst Wuala.

Unterstützt wird das Vorhaben Wuala vom Hardwarehersteller Lacie, der für seine mobilen Festplatten bekannt ist. Auf der Wuala-Website ist die Desktop-Applikation zur Steuerung und Konfiguration der virtuellen Festplatte erhältlich und in wenigen Minuten auf einem Windows-Rechner installiert. Ein weltweiter Zugriff über das Web ist ebenfalls möglich, dies erfordert allerdings Java auf dem Rechner. Dafür hat sich Wuala aus Sicherheitsgründen entschieden.

Beim erstmaligen Start von Wuala muss man ein Konto anlegen, das einen freien Speicher von 1 GB einschließt. Das damit einhergehende Passwort sollte man sehr bewusst wählen, da es der Anbieter im Verlustfall nicht wiederherstellen kann.

Auf der linken Navigationsleiste sehen Sie nun die Übersicht Ihres eigenen Speicherbereichs mit den voreingestellten Verzeichnissen "Dokumente", "Media-Daten" und einem Papierkorb. Private Folder sind gelb, mit Freunden geteilte Verzeichnisse rot und öffentliche blau markiert. Für geteilte Folder lässt sich ein "geheimer" Weblink erzeugen, der per E-Mail verschickt werden kann.

Ziehen Sie nun nach Belieben Dateien in die Wuala-Verzeichnisse, die vor dem Versand auf die virtuelle Festplatte sicher verschlüsselt werden - ein entscheidender Vorteil gegenüber Dropbox, wo man "von Hand" verschlüsseln muss, zum Beispiel mit TrueCrypt oder AxCrypt.

Um die magere Speicherkapazität zu erhöhen, kann man Speicher hinzukaufen oder aber eigenen Festplattenspeicher für die Wuala-Gemeinde freigeben (Speicher tauschen); diese Option finden Sie unter Extras >> Optionen >> Speicher tauschen. Dieser eigene Speicherbereich muss nicht unbedingt auf der lokalen Partition C:\ liegen, sondern kann auch beliebig in einem Netz adressiert werden, zum Beispiel \\SERVER\*.

Hat man den Zugriff auf den eigenen Rechner zugelassen, werden Funktionen wie Backups und Sync aktiviert. Der besondere Charme liegt darin, dass sich Backups periodisch einplanen und irrtümlich gelöschte Files wiederherstellen lassen (Zeitreise-Funktion).

Falls eigener Speicher angeboten wird, ist Sync, das bei Dropbox out-of-the-Box funktioniert, ebenfalls verfügbar und ermöglicht das Synchronisieren zwischen Heim- und Büro-Arbeitsplatz sowie weiteren Rechnern. Auch hier kann aufgrund die Dateiversionierung auf bereits gelöschte Files zurückgesetzt werden.

Ein übersichtliches Berechtigungskonzept mit Gruppen, Freunden und Weblinks lässt keinen Wunsch offen und ermöglicht eine unkomplizierte Freigabe eigener Verzeichnisse.

CW-Fazit

Wuala ist es durch die Hinzunahme von Schlüsselfunktionen wie Sync und Backup gelungen, Dropbox technisch zu überholen, besonders auch wegen der übersichtlichen Benutzeroberfläche und dem automatischen Verschlüsselungs-Mechanismus. Die Dateifragmente werden auf einigen Servern verteilt, so dass der Versuch einer böswilligen Rekonstruktion und Entschlüsselung aussichtslos erscheint. Für den Small-Business-Bereich empfiehlt sich auch JungleDisk, das auf Cloud-Computing-Riesen wie Amazon S3 und Rackspace als Online-Storage-Provider zurückgreift.