Shared Folders und mehr

Google Docs wird teamfähiger

13.10.2009
Von pte pte
Das Online-Office Google Docs hat gestern eine Reihe zusätzlicher Funktionen bekommen.

Das wichtigste und am häufigsten von Usern geforderte Feature sind gemeinsam genutzte Ordner ("Shared Folders"), so Vijay Bangaru, Google Docs (in Deutschland "Text & Tabellen") Product Manager, im offiziellen Google Docs Blog. Damit wird es leichter, eine größere Zahl von Dokumenten auf einen Schlag zum Zweck der Zusammenarbeit mit anderen Usern zu teilen. Auch ein Massen-Upload von Dateien wurde umgesetzt. Der Rollout der neuen Features hat bereits begonnen und laut Bangaru sollten sie bald allen Nutzern zur Verfügung stehen. Damit stärkt Google einmal mehr seine Position im Office-Kampf gegen Microsoft.

Statt wie bisher einzelne Dokumente für andere freigeben zu müssen, können Google-Docs-User jetzt einfach Dateien in einem Ordner zusammenfassen und diesen dann mit anderen teilen. Damit wird die Zusammenarbeit von Teams im Online-Office erleichtert. Auch nachträglich in den Ordner verschobene Dokumente werden automatisch geteilt, sodass man etwa neu fertiggestellte Arbeiten leicht Kollegen zugänglich machen kann. Auch wird es jetzt möglich, beim Upload mehrere Dateien in Desktop-ähnlicher Manier zu markieren und so leicht gesammelt ins Online-Office zu übertragen. Diese nützlichen Neurungen entsprechen ganz der Google-Tradition, seine Online-Anwendungen immer wieder mit zusätzlichen Funktionen auszustatten. "Der Abstand zu potenziellen Microsoft-Angeboten wird sich dadurch stückweise schließen", meint IDC-Analyst Rüdiger Spies gegenüber pressetext.

"Microsoft nimmt Google als Konkurrent durchaus ernst. Google gewinnt auch Kunden mit seinen Web-Angeboten", sagt Spies. Die aktuelle Erweiterung von Googles Online-Office kommt knapp einen Monat, nachdem Microsoft erste technische Previews seiner "Office Web Apps" gestartet hat. Doch Redmond spürt nicht nur den Druck von Google. "OpenOffice ist eine brauchbare Alternative zu Microsofts Produkt geworden", sagt Spies. Das Open-Source-Projekt bildet auch die Basis für die aktuellen Versionen von Paketen wie IBMs Lotus Symphony oder Suns StarOffice. IBM versucht auch, mit dem kostenpflichtigen Online-Office Lotus Live besonders Unternehmen anzusprechen.

Trotz dieser Konkurrenz hat Microsoft den großen Vorteil des Platzhirsches. "Microsoft Office wird für lange Zeit fester Bestandteil der Unternehmenslandschaften bleiben und mit Sicherheit nicht über Nacht verschwinden", meint der IDC-Analyst. Wenig rosig beurteilt er dagegen die Aussichten etwaiger neuer Alternativen speziell im Cloud- und Open-Source-Bereich. "Komplett neue Anbieter werden es extrem schwer haben, wenn sie nicht etwas besonderes hinzufügen können, wie vielleicht eine echte Smartphone-Optimierung", meint Spies. (pte)