Software für das Rechnungswesen: Auf Zertifikate achten

25.07.2007
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Rechnungslegung nach IFRS und HGB

Jedes Rechnungswesen verfügt über eine Finanzbuchhaltung, und 90 Prozent der Produkte beherrschen neben der Rechnungslegung nach Handelsgesetzbuch (HGB) auch IAS und IFRS. Sie tragen damit dem Umstand Rechnung, dass Firmen vermehrt international tätig sind und so ihre Bücher nach unterschiedlichen Richtlinien und in verschiedenen Währungen führen müssen.

Häufig implementiert sind ferner Module für das Controlling, Anlagenbuchhaltung (jeweils in 94 Prozent der Lösungen vorhanden) und Electronic Banking (90 Prozent). Der Softselect-Studie zufolge haben die Anbieter verstärkt Management-Informationssysteme (MIS) in ihre Produkte integriert. Wie der Name sagt, erhält das Management damit Detailinformationen über die Situation des Unternehmens. Gegenüber der Studie aus dem Vorjahr nahm der MIS-Anteil um zehn Prozent auf 94 Prozent zu. Weit weniger verbreitet sind noch Basel-II-Funktionen (62 Prozent). Auf der Grundlage dieses Rating-Verfahrens ermitteln Banken die Bonität von Firmen und setzen den Zinssatz für Kredite fest.

Glossar

  • GDPdU: Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen. Sie enthalten Vorschriften, wie Betriebsprüfer auf IT-Systeme eines Unternehmens zugreifen sollen.

  • IFRS/IAS: International Financial Reporting Standards, also internationale Vorschriften zur Rechnungslegung, dazu zählt der International Accouting Standard (IAS).

  • Sarbanes-Oxley-Act: Regeln zur Unternehmensberichterstattung. Sie betreffen Firmen, die an US-amerikanischen Börsen notiert sind.

  • Basel II: Eigenkapitalvorschriften für Banken sowie Regeln für die Vergabe von Krediten und deren Handel. Damit wird auch festgelegt, wie Risiken zu bewerten sind, so dass dies auch Einfluss auf die Zinshöhe für Kredite an Unternehmen hat.

  • Grenzplankostenrechnung: Eine Variante der flexiblen Plankostenrechnung auf der Basis von Teilkosten. Sie trennt im Rahmen der Kostenstellenrechnung fixe und variable Kosten und verrechnet anschließend nur noch die variablen Kosten auf die Kostenträger, während die Fixkosten als Block gesammelt und direkt auf das Betriebsergebnis gebucht werden.