ERP-Systeme

Datenbankeinsatz im SAP-Umfeld

27.05.2010
Von RAAD Research
SAP hat, in Person von Hasso Plattner, auf der diesjährigen Sapphire Now 2010 demonstriert, wie sie traditionelle relationale Datenbanksysteme als Datenbanken für SAP-ERP-Systeme durch spaltenorientierte In-Memory-Datenbanken ersetzen will.
Datenbanken von SAP-Plattformen
Datenbanken von SAP-Plattformen
Foto: RAAD

Sollte SAP das Vorhaben umsetzen können, wird dies im zwar sehr umkämpften, aber nach Kundenanteil doch stark zementierten Markt für Datenbanken im SAP-Umfeld für deutliche Turbulenzen sorgen.

Seit Jahren hat nur etwa jeder vierte SAP-Kunde für sein produktives SAP-System keine Datenbank vom ERP-Konkurrenten Oracle im Einsatz. Dies zeigt auch die aktuelle Umfrage von RAAD bei etwa 1.000 IT-Leitern zu diesem Thema. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist Oracle bei deutschen SAP-Kunden unangefochten der am meisten verwendete Datenbanklieferant und hat dadurch erheblich mit vom SAP-Erfolg profitiert. Zwar haben alle relevanten Datenbankhersteller in den letzten Jahren weltweit positive Umsatzzuwächse verzeichnet. Zu wesentlichen Verschiebungen in der Marktaufteilung bei SAP-Bestandskunden hat dies aber bisher nicht geführt. Die Umsatzzuwächse sind vor allem dem exponentiell wachsendem Datenaufkommen in den Unternehmen geschuldet. Wenn in Zukunft SAP verstärkt auch auf mobilen Endgeräten auftaucht, was das auf der Sapphire in Frankfurt und Orlando ausgegebene Ziel der SAP ist, wird das zu bewegende und zu speichernde Datenvolumen noch einmal vervielfacht werden, was ein weiteres Wachstum im Datenbankumfeld befeuern könnte.

Sicherlich hat auch SAP in der Vergangenheit von Oracles Datenbankrenommee profitiert, da sich die Systemkombination zweier Weltmarktführer gut verkaufen ließ. Auf der anderen Seite ist es der SAP natürlich ein Dorn im Auge, wenn der Hauptwettbewerber im ERP-Markt bei drei von vier deutschen SAP-Kunden mitverdient. Trotz größerer Anstrengungen von Seiten der SAP lässt sich feststellen, dass es der SAP AG bisher weder durch Open-Source-Datenbanken noch durch strategische Partnerschaften mit IBM und Microsoft gelungen ist, Oracle als führendes Datenbanksystem abzulösen.

SAP verzeichnet mit der MaxDB seit 2006 anteilig die größten Zuwächse bei der Kundenzahl. Knapp vier Prozentpunkte konnte die MaxDB in dieser Zeit an der SAP-Bestandskundschaft hinzugewinnen, wodurch die MaxDB mit einem elfprozentigen Anteil einen Prozentpunkt vor dem MSSQLServer und gleichauf mit IBMs DB2 liegt. Dies mutet zunächst wenig an im Vergleich zum 71%-Anteil von Oracle an der Installed Base, ist aber umso erstaunlicher, als es sich bei der MaxDB um eine OpenSource-Alternative handelt, die hier im geschäftskritischen Umfeld zum Einsatz kommt.