Trotz Krise

SAP ERP auf dem Vormarsch

17.02.2010
Von RAAD Research
Trotz Wirtschaftskrise ist die die Einsatzquote von SAP ERP in der SAP-Bestandskundschaft im vergangenen halben Jahr weiter um sechs Prozentpunkte gestiegen.
Foto: RAAD Research

Somit haben aktuell 69% der Unternehmen ein SAP ERP-System produktiv. Dies ergab die halbjährlich bei SAP-Bestandskunden durchgeführte RAAD-Befragung, die von November 2009 bis Januar 2010 bei knapp 1.500 SAP-Kunden durchgeführt wurde. Insgesamt wurden im Krisenjahr 2009 mehr als 600 SAP-ERP-Migrationsprojekte durchgeführt, was einer Steigerung der Einsatzquote um 12% entspricht.

Eingedenk der widrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im letzten Jahr und der Diskussion um die Einführung des Enterprise Support-Models stellt dies eine bemerkenswert hohe Anzahl und Quote dar. Allerdings planten Ende 2008 noch 20% der SAP-Kunden einen Umstieg auf die neue ERP-Technologie, sodass lediglich sechs von zehn Planungen auch tatsächlich umgesetzt werden konnten. Vier von zehn Migrationen fielen hingegen (zunächst) dem Rotstift zum Opfer und sind auf 2010/11 bzw. auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Im Zuge der Migrationen zu SAP-ERP ging die Einsatzquote von R/3-Systemen deutlich zurück: Im letzten halben Jahr um sieben Prozentpunkte und auf das ganze Jahr 2009 betrachte um siebzehn Prozentpunkte von 56% Anfang 2009 auf 39% im Januar 2010. Damit wurden deutlich mehr R/3-Systeme abgeschaltet als es Migrationen in diesem Jahr gab. Dies ergibt sich aus der häufigen Migrationsstrategie der Unternehmen, R/3 und SAP ERP zunächst eine Zeit lang parallel zu betreiben, bzw. aus Governance-Gründen alte Daten weiter im R/3-System zu halten. Aktuell haben neun Prozent der SAP-Kunden R/3 und gleichzeitig SAP-ERP produktiv im Einsatz. Daraus ergibt sich, dass immerhin noch 30% der Unternehmen eine R/3-Systemlandschaft im Einsatz haben.

Gerade für SAP-Partner ist dies ein positives Zeichen dafür, dass das Migrationgeschäft auch in den kommenden zwei Jahren auf einem stabil hohen Niveau liegen wird, zumal sich die Zeichen einer Wirtschaftserholung zumindest außerhalb des Maschinenbaus und der Automobilindustrie vermehren. Hinzu kommt, dass alle R/3-Releases, auch das beliebte R/3-Enterprise, schon seit geraumer Zeit aus der Standardwartung gefallen sind, was den Migrationsdruck für diese Kunden erhöht.

Für SAP ERP 6.0 hat die SAP fünf Jahre kein Upgrade versprochen, wovon zwei Jahre abgelaufen sind. Allerdings wird es auch keinen technologischen Nachfolger im traditionellen Sinne geben, da SAP mit dem Ansatz der Timeless Software einen anderen Weg eingeschlagen hat. Größere Upgrades sind zu vermeiden und durch evolutionäre Schritte mit den Enhancement Packages abzulösen. Hier ist SAP gefordert ihren Kunden diesen durchaus vielversprechenden Weg zeitnah transparent zu machen.

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