AwayFind

Entziehungsprogramm für E-Mail-Süchtige

19.11.2008
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
AwayFind schützt vor Informationsüberflutung, indem es nur wichtige Mitteilungen zum Nutzer durchlässt.

Es ist ein Teufelskreis: Effektives Arbeiten im Büro ist inzwischen eigentlich nur möglich, wenn das E-Mail-Programm ausgeschaltet bleibt. Dann läuft man allerdings Gefahr, auch wichtige Mitteilungen zu verpassen und findet ebenfalls keine Ruhe.

Das Benachrichtigungsfeld von AwayFind ist speziell für den SMS-Versand ausgelegt.
Das Benachrichtigungsfeld von AwayFind ist speziell für den SMS-Versand ausgelegt.

Das US-amerikanische Startup AwayFind glaubt, mit dem gleichnamigen Service die Lösung für das Problem gefunden zu haben: Dazu versieht der Nutzer die automatischen Benachrichtigungsfunktion (Auto-Responder) in seinem Mail-Programm mit einem Link auf ein speziell angelegtes Kontaktformular unter www.awayfind.com. Auf der Website können Nutzer unter anderem ihre Telefonnummer für Notfälle bereitstellen und die E-Mail-Adressen von Kollegen mitteilen. Gleichzeitig sind die Adressaten in der Lage, dort in dringenden Fällen eine Nachricht zu hinterlassen. Der Service leitet die Mitteilungen anschließend an eine andere (private) E-Mail-Adresse weiter oder versendet sie via SMS. Ausschlaggebend dafür sind die Einstellungen des Nutzers, der in der Bezahlversion sogar verschiedene Kategorien und Versandwege dafür vorgeben kann. Für Freiberufler oder kleinere Firmen bietet sich so etwa an, AwayFind gleichzeitig als allgemeines Kontaktformular nutzen.

Die einfache Version von AwayFind ist kostenlos. Die Profivariante mit Support, eigenem Logo auf dem Kontaktformular und der Möglichkeit, Besucher auf eine spezielle Firmen-Website weiterzuleiten, kostet knapp 50 Dollar pro Jahr.

CW-Fazit: Netter Ansatz, aber noch ausbaufähig

Gut gedacht, hat der Dienst noch einige Kinderkrankheiten. So werden wegen der mangelhaften Internationalisierung aktuell noch keine Umlaute und nicht alle Mobilfunk-Provider (zum SMS-Versand) unterstützt. Grundsätzlich besteht außerdem die Gefahr, dass häufige Kontakte AwayFind über kurz oder lang für alle Mitteilungen nutzen und so der gewünschte Effekt verloren geht. Vermisst werden zudem intelligentere Filter, die etwa ein kleines Adressbuch oder Schlagworte unterstützen. (mb)

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