16,5 Millionen Dollar Zinsen werden fällig

SAP soll für Oracle-Datenklau noch härter büßen

29.12.2010
Oakland/Walldorf (dpa) - Der Softwarekonzern SAP wird für den Klau von Daten des US-Erzrivalen Oracle gleich mehrfach zur Kasse gebeten.

Zu dem bereits zugesprochenen Schadenersatz von 1,3 Milliarden Dollar (rund 1 Milliarde Euro) kommen nun noch Zinsen hinzu, wie ein Gericht im kalifornischen Oakland entschieden hat. Die zuständige Richterin Phyllis Hamilton kam damit einem Antrag von Oracle nach. Der US-Softwarekonzern dürfte über die Entscheidung dennoch wenig begeistert sein, denn die Richterin verwarf gleichzeitig die Rechnung von Oracle, nach der SAP knapp 212 Millionen Dollar hätte zahlen sollen. Die Deutschen selbst beziffern die fälligen Zinsen nun auf 16,5 Millionen Dollar. Dabei legte SAP nach eigenen Angaben die Rechenmethode von Richterin Hamilton zugrunde.

"Wir begrüßen die Entscheidung der Richterin", sagte ein SAP- Sprecher. "Grundsätzlich sind wir aber weiterhin der Ansicht, dass Oracle nur Schadenersatz zusteht, aber keine Zinsen." Oracle war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der dem Streit zugrunde liegende Fall liegt schon Jahre zurück: SAP war mit der Übernahme der Software-Wartungsfirma TomorrowNow 2005 in den Schlamassel geraten. Mitarbeiter von TomorrowNow hatten im großem Stil unrechtmäßig Updates bei Oracle heruntergeladen. Oracle klagte 2007 mit dem Vorwurf des Datendiebstahls und bekam Ende November vor einem Geschworenengericht Recht. Das Urteil ist aber noch nicht endgültig. (dpa/hi)