SAP Business Analytic Engine

In-memory-Technik soll Analysen beschleunigen

14.07.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Die Hardware für die vorkonfigurierte Analyse-Appliance liefert SAP-Partner Hewlett Packard (HP). Mit der "Converged Infrastructure"-Technologie erweitern SAP und HP ihre strategische Zusammenarbeit im Bereich Business Intelligence (BI). Beide Hersteller vermarkten bereits gemeinsam die Software "SAP NetWeaver Business Warehouse Accelerator" sowie verschiedene BusinessObjects-Lösungen von SAP.

Die neue Appliance soll bestehende Anwendungen schneller machen, so die Erwartung der SAP-Verantwortlichen. Verschiedene Applikationen beispielsweise für Analysen oder Performance-Management könnten auf Basis der neuen In-memory-Technik gleichzeitig in einer einzigen integrierten Umgebung ablaufen. Die Walldorfer hoffen so, sowohl das BusinessObjects-Portfolio als auch das SAP NetWeaver Business Warehouse zu beschleunigen. Darüber hinaus könnten Kunden die neue Technik auch dafür nutzen, selbst neue Anwendungen zu entwickeln und zu implementieren.

Die Appliance soll sich nach den Vorstellungen der Entwickler mit bereits existierenden IT-Systemen verbinden lassen. Alle relevanten Daten ließen sich automatisch finden und aufbereiten. Kunden könnten die Lösung sowohl für Echtzeit-Analysen wie auch für komplexe Abfragen nutzen. Mitarbeiter von Unternehmen im produzierenden Gewerbe seien so in der Lage, ihre Ressourcenauslastung anhand von Daten aus den operativen Systemen zu analysieren. Finanzdienstleister könnten Risiko-Management in Echtzeit betreiben, indem sie strukturierte Daten aus Kreditwürdigkeitsprüfungen und unstrukturierte Daten wie zum Beispiel Informationen aus dem Internet miteinander verknüpften.

Herausforderung Datenanalyse

Aus Sicht der SAP-Verantwortlichen stehen die Anwenderunternehmen heute vor neuen Herausforderungen, was die Auswertung von Geschäftsinformationen betrifft. Die Datenmengen, die in den Firmen verarbeitet werden müssten, wachsen demnach stetig an. Darüber hinaus stammten die Informationen häufig aus unterschiedlichen Quellen wie verschiedenen Geschäftsanwendungen, aber auch sozialen Netzwerken und dem Internet. Anwender müssten diese Quellen miteinander verknüpfen und integrieren. Die neue Appliance soll nun die Analyse von Daten in Echtzeit weiter verbessern, verspricht der Softwarekonzern.

Vishal Sikka, CTO von SAP: "Die neue Technologie wird die Art und Weise, wie Menschen Daten verarbeiten und Entscheidungen treffen radikal verändern."
Vishal Sikka, CTO von SAP: "Die neue Technologie wird die Art und Weise, wie Menschen Daten verarbeiten und Entscheidungen treffen radikal verändern."

SAP selbst legt einen hohen Maßstab an seine Lösung. "Die neue Technologie wird die Art und Weise, wie Menschen Daten verarbeiten und Entscheidungen treffen radikal verändern", sagt Vishal Sikka, Chief Technology Officer (CTO) und Vorstandsmitglied von SAP. Mit den In-Memory-Angeboten von SAP könnten Anwender sicherstellen, dass sie ihre Unternehmensstrategien nach Plan umsetzen. Nutzer seien in der Lage, bessere Geschäftssimulationen und Pläne entwickeln zu können sowie in Echtzeit Inventar zu führen, Preise zu optimieren oder die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf Finanzsysteme zu evaluieren.

"Die Kunden sollen aus ihren Daten wichtige Erkenntnisse gewinnen können, um sich daraus Wettbewerbsvorteile zu verschaffen", ergänzt Tom Hogan, Executive Vice President, Enterprise Sales, Marketing and Strategy von HP. Die Kombination aus SAP Business Analytic Engine mit dem HP Converged Infrastructure-Portfolio erlaube den Kunden, ihr Geschäft besser zu verstehen und bessere Entscheidungen für ihre Organisation zu treffen, stellt der HP-Manager den Anwenderunternehmen in Aussicht.