Iona propagiert Open Source SOA mit Apache-Projekten

09.07.2007
Nach der Übernahme des Middlewareherstellers LogicBlaze fasst Iona seine Open-Source-Komponenten zum Aufbau einer Service-orientierten Architektur (SOA) unter dem Namen IONA FUSE zusammen.

Iona mit Hauptsitz im irischen Dublin stützt sich dabei auf mehrere Projekte der Apache Foundation, die sich schon länger mit dem Thema SOA beschäftigen. Die Produktfamilie IONA FUSE soll es Unternehmen ermöglichen, kostengünstig in eine Service-orientierte Architektur (SOA) einzusteigen und diese schrittweise auszubauen. Wesentliche Teile des Angebots stammen von LogicBlaze, einem Middleware-Anbieter, den Iona im April gekauft hat. Im Rahmen der Initiative bringt Iona seinen quelloffenen Enteprise Service Bus (ESB) "Celtix" in das neue Projekt FUSE ESB ein. Geld verdienen wollen die Iren vor allem mit Service- und Support-Angeboten rund um die quelloffene Software.

Mit der Bezeichnung FUSE behalte man den eingeführten Markennamen von LogicBlaze bei, erklärte Iona. Die Produktfamilie besteht aus sechs Komponenten, die sich einzeln oder kombiniert einsetzen lassen. Kunden können damit grundlegende Funktionen für Messaging, Servicebereitstellung und Connectivity in Java-basierenden IT-Umgebungen abdecken.

Zu den Kernbestandteilen gehört "FUSE ESB", ein Enterprise Service Bus, der auf dem Apache-Projekt ServiceMix aufsetzt und unter anderem der Spezifikation Java Business Integration (JBI) entspricht. Der "FUSE Message Broker" stammt aus dem Projekt ActiveMQ der Apache Foundation. Er stellt eine Plattform für die Nachrichtenvermittlung gemäß dem Standard Java Messaging Service (JMS) zur Verfügung. Mit dem "FUSE Services Framework" (vormals "Celtix Advanced Service Engine") offeriert Iona Werkzeuge zum Entwickeln und Integrieren von SOA-Diensten. Das Framework stützt sich auf das Apache-Projekt CXF. Mit dem "FUSE Mediation Router" beinhaltet die Open-Source-Familie zudem eine regelbasierend arbeitende Routing- und Mediations-Enginge, die Techniken aus dem Apache-Projekt Camel nutzt. Unternehmen können damit die am häufigsten verwendeten Vermittlungsmuster auf der Basis von Plain Old Java Objects (Pojos) einführen.

Für die FUSE-Komponenten offeriert Iona abgestufte Servicepakte in den Varianten Developer, Standard und Enterprise. Hinzu kommt ein Schulungsprogramm. Iona stelle sicher, dass alle Produkte zusammenarbeiten, warb Larry Alston, Chef der Open-Source-Sparte des Herstellers. Dies gelte auch für den kommerziellen ESB "Artix", den Iona über ein gängiges Lizenzmodell vertreibt. Sein Unternehmen werde in diesem Kontext auch Zertifizierungs- und Testing-Aufgaben übernehmen.

Mit open.iona.com starten die Iren zudem eine Community-Website, die FUSE-Anwendern zusätzliche Hilfen an die Hand geben soll. Neben Foren und Wikis finden sich dort unter anderem Schulungen, Beispielanwendungen und Dokumentationen. Über einen Download-Bereich sollen Kunden frühzeitig auf zusätzliche Tools oder neuen Code aus den Apache-Projekten zugreifen können.

Mit der FUSE-Initiative steht Anwendern eine weitere Möglichkeit offen, eine SOA auf der Grundlage von Open-Source-Komponenten aufzubauen. Erst im Mai kündigte die Deutsche Post an, ihr SOA-Framework "Sopera" dem Open-Source-Project Eclipse zu übergeben. Allerdings betonte der Logistikkonzern, selbst nicht als Softwareanbieter auftreten zu wollen. Wartung, Support und Schulungen offeriert die eigens dazu gegründete Sopera GmbH mit Sitz in Bonn. Mehr zum Thema Open Source und Service-orientierte Architekturen finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)