Deutsche Post stellt ihre SOA Open Source

29.03.2007
Bis Ende 2007 will der Bonner Konzern das eigenentwickelte SOA-Framework "Sopera" unter einem Open-Source-Lizenzmodell verfügbar machen.
Johannes Helbig, CIO des Unternehmensbereichs Brief der Deutschen Post.
Johannes Helbig, CIO des Unternehmensbereichs Brief der Deutschen Post.

"Unser Ziel ist es, Kunden den Einstieg in SOA zu erleichtern, ohne selbst zum Softwareanbieter zu werden", begründete Johannes Helbig, CIO des Unternehmensbereichs Brief, das Vorhaben. Sopera soll es ermöglichen, SOA-Services auf einfache Weise bereitzustellen und zu verwalten. Wartung, Support und Schulungen offeriert die eigens dazu gegründete Sopera GmbH mit Sitz in Bonn. Den Angaben zufolge handelt es sich um ein von privaten Geldgebern finanziertes Unternehmen, an dem die Post nicht beteiligt ist. Geschäftsführer wird der ehemalige McKinsey-Manager Ricco Deutscher.

"In Sopera steckt das Erfahrungswissen von sechs Jahren erfolgreicher SOA-Nutzung in einem großen Konzern. Daran müssen sich andere Lösungen messen lassen", warb Deutscher für das Angebot. Mit dem offengelegten Quellcode könnten Anwender bedarfsgerecht eigene Lösungen auf Basis der Software erstellen und nutzen. Die aktuelle Version der Software sei ab sofort als Freeware erhältlich und werde spätestens zum Jahresende unter einem Open-Source-Modell verfügbar sein.

Das "Sopera Advanced Service Framework" bietet unter anderem Funktionen für die Integration von Anwendungen, Daten und Geschäftsprozessen. Das Modul "Sopera Process Integration" enthält dazu beispielsweise eine BPEL-Engine (BPEL = Business Process Execution Language). Hinzu kommen diverse Management-Tools, die den gesamten Lebenszyklus von SOA-Services abdecken sollen.

Bereits im Januar hatte die Deutsche Post Teile ihres internen IT-Dienstleisters Sopsolutions in ein unabhängiges Unternehmen eingebracht. Gemeinsam mit dem Nürnberger IT-Dienstleister 100World gründete der Logistikkonzern die Senacor Technologies AG. Sie soll Kunden beim Umbau komplexer IT-Landschaften helfen und setzt dabei unter anderem auf SOA und das Konzept der Enterprise Architecture (EA).

Mehr zum Thema Service-orientierte Architekturen finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)