Bea bastelt an neuem SOA-Konzept

20.09.2006
Auf Basis der "Microservice Architecture" (MSA) will Bea sein SOA-Konzept stärker modularisieren. Mit "SOA 360" sollen sich einzelne Servicebausteine, die sich aus Komponenten der verschiedenen Produktfamilien zusammensetzen, via plug and play miteinander verknüpfen lassen.

Bea Systems hat auf der aktuell im kalifornischen Santa Clara stattfindenden Konferenz "BEA World" mit "SOA 360" ein überarbeitetes SOA-Konzept vorgestellt. Mit Hilfe der Microservice Architecture (MSA) soll das klassische Schichtenmodell herkömmlicher Softwarearchitekturen überflüssig werden, versprachen die Verantwortlichen des Infrastrukturspezialisten. Künftig sollen alle notwendigen Funktionen für bestimmte Services aus den einzelnen Software-Layern in entsprechenden Paketen gebündelt werden.

Dazu sollen alle Bea-Produkte angefangen vom Transaktionsmonitor "Tuxedo" über den J2EE-Applikations-Server "WebLogic" bis hin zu den SOA-Produkten der "AquaLogic"-Familie stärker in einzelne Softwarekomponenten zerlegt werden. So ließen sich beispielsweise in Zukunft auf Tuxedo basierende Legacy-Transaktionen mit dem Service-Bus von AquaLogic in einem Servicebaustein miteinander verknüpfen, so die Vision der Bea-Entwickler.

Welche Kombinationen zu realisieren sind, hänge von den jeweiligen auf SOA-Basis abzubildenden Geschäftsprozessen ab, hieß es. Die Definitionen dieser Abläufe sollen jedoch nach wie vor von den technischen SOA-Bausteinen abgekoppelt bleiben. Dabei wollen sich die Bea-Verantwortlichen eng an die Entwicklungen der großen Anbieter von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware anlehnen. Derzeit arbeiten beispielsweise SAP und Oracle mit Hochdruck daran, ihre Service-Repositories mit Beschreibungen verschiedener Geschäftsprozesse zu füllen. Auf Basis von Web-Services-Standards soll sich künftig auf diese Prozess-Definitionen zugreifen lassen. Darüber hinaus ist es auf Basis besagter Standards möglich, Applikationen von Drittanbietern mit Beas SOA-Bausteinen zu verknüpfen, so der Anbieter. Um ein möglichst breites Kundenspektrum anzusprechen, unterstützt Beas Infrastruktur die Java- und .NET-Welt (siehe auch: Bea erweitert Datenservices für SOA-Projekte).

MSA baue auf den bekannten SOA-Prinzipien auf und entspreche allen notwendigen Standards, versprach Bea-CEO Alfred Chuang. Ziel des neuen Konzepts sei es, einzelne Services wieder verwenden zu können sowie die Anwendungsentwicklung zu beschleunigen. Um diesen Prozess für die Anwender effizienter zu machen, plant Bea im kommenden Jahr seine Entwicklungsprogramme zu vereinheitlichen. Mit dem standardisierten Developer-Framework "WorkSpace 360" will der Anbieter vor allem die Zusammenarbeit der verschiedenen am Entwicklungsprozess Beteiligten verbessern. Die Application-Lifecycle-Suite bringe Business-Analysten, Enterprise-Architekten, Entwickler und IT-Betreiber zusammen an einen Tisch, stellte Bea-Chef Chuang seinen Kunden in Aussicht.