SOA 2.0: Oracle baut Event Processing in seine Middleware ein

20.06.2006
Mit einem Paket für ereignisorientierte Verarbeitung ergänzt Oracle die Middleware-Suite "Fusion".

Unter dem Begriff "The Next Application Platform" hatte Oracle-Manager Thomas Kurian bereits auf Suns Entwicklerkonferenz JavaOne im Mai seine Vorstellung von SOA 2.0 präsentiert. Demnach muss sich zur Serviceorientierung derzeitiger Lösungen eine ausgeprägte Ereignisfähigkeit in Form von Realtime-Komponenten gesellen. Nun lässt der Hersteller Taten folgen: Die "Oracle Event-Driven Architecture Suite" (Oracle EDA Suite) soll Kunden den Weg zur SOA 2.0 ebnen.

Als Bestandteil der Middleware-Familie Fusion lässt sich das Paket entweder als Standalone-System oder in Kombination mit der "Oracle SOA Suite" einsetzen. Zwischen den Paketen gibt es Überlappungen, beispielsweise hinsichtlich Oracles Business Rules Engine, Business Activity Monitoring und dem Enterprise Service Bus (ESB). Im Gegensatz zur SOA-Suite enthält das EDA-Paket Oracles JMS Messaging Engine und den "Sensor Edge Server". Letzterer ist dafür konzipiert, Daten und Events von Sensoren wie RFID-Tags abzugreifen. Demgegenüber bündelt der Anbieter in der SOA Suite seine JDeveloper-Entwicklungsumgebung, den BPEL Process Manager und den Web Services Manager.

Auch das Marktforschungs- und Beratungshaus Gartner hat das Schlagwort SOA 2.0 aufgegriffen. Die Experten verstehen darunter eine Kombination aus Service-orientierten Designkonzepten und einer Softwarearchitektur, die Ereignisse (Events) in Echtzeit entdeckt. Nach Einschätzung von Gartner-Analyst Paolo Malinverno erfordert Letzteres eine Event Driven Architecture. Sie soll nicht nur einzelne Events wie beispielsweise einen Auftragseingang erkennen sondern ganze Ereignisströme erfassen und verarbeiten können. Möglich werde dies durch Softwarewerkzeuge für das Complex Event Processing (CEP). Mit ihrer Hilfe könnten Unternehmen eine Art Radarsystem aufbauen und mit Regeln versehen. (wh)