Information Builders will mehr Gewinn aus seinem Integrationswissen schlagen. Das Unternehmen aus New York ist mit Software für Reporting und Analyse groß geworden, entwickelt und vertreibt daneben aber auch Adaptertechnik über seine Tochtergesellschaft iWay Software. Fast 300 Adapter sind so entstanden. Sie kommen heute in vielen Softwareprodukten zum Einsatz, verhelfen aber auch der eigenen Plattform für Business Intelligence (BI) "Webfocus" zu umfassender Integrationstechnik für den nativen Zugriff auf Datenquellen. Auf einer Kundenveranstaltung in London kündigte iWay-President John Senor nun eine neue Epoche an: Mit der "iWay SOA Middleware" will man künftig auch auf dem noch jungen Markt für Infrastrukturlösungen zur Steuerung Service-orientierter Architekturen (SOAs) mitmischen. Aus einem Techniklieferanten wird so ein neuer Konkurrent.
Beliebige Transformationen
iWay hat nach eigenen Worten eine modulare Integrations- und Management-Plattform für Softwareservices geschaffen (siehe Kasten "Bausteine der SOA-Middleware"). Herzstück ist der "iWay Service Manager", der dem neuen Middleware-Konzept eines Enterprise Service Bus (ESB) folgt. Er bietet unter anderen eine Entwicklungsumgebung für Service, eine Umgebung für die Orchestrierung von Services zu Prozessen mit Hilfe der Business Process Execution Language (BPEL) sowie einen Server für die B-to-B-Integration (siehe auch "Mit BPEL in eine neue Entwicklungs-Ära"). Als Besonderheit im Markt lassen sich zudem Transformationsregeln zwischen Nachrichtenformaten grafisch definieren, die nicht XML verwenden. Herkömmliche ESBs unterstützen hingegen nur XSLT, erklärte Senor im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE. Im Kern des ESB finden sich eine Transformations-Engine und die zur "Universal Adapter Suite" gebündelte Adaptertechnik. Als Laufzeitumgebung dienen die Open-Source-Server "Tomcat" und "Jetty", es können aber laut Hersteller auch andere Applikations-Server genutzt werden. Gegenüber SOA-Produkten von Herstellern wie IBM zeichne sich die eigene Software durch einen geringeren Speicherbedarf sowie ein performanteres Umsetzen beliebiger Nachrichtenformate aus, warb Senor.