Symantec findet's preiswürdig

Allianz für Cyber-Sicherheit startet mit Auszeichnung

08.11.2012
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Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Die schon auf der CeBIT von BSI und Bitkom angekündigte "Allianz für Cyber-Sicherheit" tritt in die Umsetzungsphase ein. Security-Anbieter Symantec zeichnete die "Bundes-CIO" Cornelia Rogall-Grothe auch dafür mit dem "Cyber Award" aus.

Symantec-Vertreter lobten im Rahmen ihres "Government Symposium" in Washington die deutsche Cybersecurity-Strategie über den grünen Klee und überreichten der IT-Beauftragten der Bundesregierung den Preis persönlich. Die Juroren verwiesen auf mehrere Meilensteine aus den vergangenen 18 Monaten. So seien die Anti-Botnetz-Initiative des BSI, die länderübergreifende Lükex-Krisenmangement-Übung Ende des vergangenen Jahres, der Umsetzungsplan KRITIS zum Schutz kritischer Infrastrukturen und die Gründung des Nationalen Cyber-Abwehrzentrums (NCAZ) wichtige Eckpfeiler eines umfassenden politisch-wirtschaftlichen Plans gewesen. "Die Bundesregierung hat dem Thema IT-Sicherheit eine strategisch wichtige Bedeutung zugewiesen und eine Führungsrolle bei nationalen und internationalen Großprojekten wie der Entwicklung von Datenschutz-Standards oder Gesetzesvorhaben übernommen", betonte Symantec-Vertreter Andreas Zeitler.

Um derartige Aktionen künftig besser koordinieren zu können, hatten der IT-Branchenverband Bitkom und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf der CeBIT im März die Initiative "Allianz für Cyber-Sicherheit" ins Leben gerufen. Die Beteiligten erhoffen sich eine bessere Basis für den Informationsaustausch zwischen Politik und Wirtschaft, um insbesondere kritische IT-Infrastrukturen zu schützen. Dafür sollen gegenseitig aktuelle Informationen zur Cyber-Sicherheit in Deutschland bereitgestellt und so ein umfassendes Bild der aktuellen Gefährdungslage möglich werden. Die Initiative richtet sich an IT- und Sicherheitsverantwortliche in Unternehmen und Organisationen jeder Größe.

Nachdem in den vergangenen Monaten viele Gespräche zwischen Politik und Wirtschaft geführt worden waren, wollen beide Seiten nun mit Blick auf den 8. Nationalen IT-Gipfel am kommenden Dienstag mit der Umsetzung ihrer Vorhaben beginnen. Vor drei Wochen fand vorbereitend auf der IT-Security-Messe it-sa ein Partnertag statt, auf dem mehr als fünfzig involvierte Unternehmen, Institutionen und Hochschulen ihre Aktivitäten und Angebote innerhalb der Initiative vorstellten. Ab sofort können Unternehmen beispielsweise Angriffe auf ihre Computersysteme bei einer zentralen Meldestelle angeben, auf Wunsch auch anonym.

Neue Sicherheitsgesetze?

Cornelia Rogall-Grothe verlangt eine stärkere Sensibilität für die Themen IT- und Cyber-Sicherheit.
Cornelia Rogall-Grothe verlangt eine stärkere Sensibilität für die Themen IT- und Cyber-Sicherheit.
Foto: BMI

Bei ihrer Dankesrede auf dem Symantec-Symposium in Washington kündigte Cornelia Rogall-Grothe ergänzend zu der auf dem freiwilligen Engagement der Beteiligten fußenden Allianz ein neues IT-Sicherheitgesetz an. Dieses solle die Betreiber kritischer Infrastrukturen - beispielsweise aus den Bereichen Energie, Verkehr oder Telekommunikation - auf bestimmte Mindeststandards verpflichten. Internet- und TK-Provider sollen ihre Kunden beispielsweise besser über mögliche Cybergefahren informieren und entsprechende Gegenmittel zur Verfügung stellen müssen. Auch die Meldung "erheblicher IT-Sicherheitsvorfälle" will die Bundes-CIO auf neue Füße stellen. Prinzipiell müsse die Bundesregierung die deutsche Bevölkerung stärker für das Thema IT-Sicherheit sensibilisieren und fordere dafür - zur Not auf dem Gesetzesweg - die Unterstützung der Wirtschaft ein, so Rogall-Grothe.