Spedition Dachser spart durch intelligente Technik Kosten

Ein Gateway senkt die Mobilfunkkosten

04.02.2008
Von Detlev Flach
Versteckte Kosten lauern auf Unternehmen, wenn sie häufig mobile Mitarbeiter vom Festnetz auf dem Handy anrufen müssen. Das Beispiel Dachser zeigt, wie Unternehmen diese Kosten mit intelligenter Technik senken können.

Das Speditionsgeschäft spürt im Vergleich zu anderen Branchen zwei Wettbewerbsfaktoren besonders stark. Zum einen ist da der enorme Zeitdruck – Kunden rufen oft genug erst an, um ein Transportproblem zu lösen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Zum anderen ist der Konkurrenzdruck durch die Globalisierung im Speditionsgewerbe eher noch größer als in anderen Branchen. Wer einmal einen zu hohen Preis verlangt, ist innerhalb von Minuten den treuesten Stammkunden los.

CW-Serie: TK-Kosten

Trotz sinkender TK-Gebühren galoppieren vielen Unternehmen ihre Kommunikationskosten davon. Die COMPUTERWOCHE zeigt in einer sechsteiligen Serie, wie Sie erkennen können, ob Sie für Ihre Unternehmenskommunikation zu viel bezahlen, und was Sie dagegen tun können.

Als Reaktion auf diese Entwicklung reduzieren besonders die großen, weltweit agierenden Speditionen wie die Dachser AG an allen erdenklichen Stellen ihre internen Kosten, um möglichst günstige Preise kalkulieren zu können. Auf externe Kosten wie Spritpreise, Tariflöhne und Ähnliches haben die Spediteure dagegen nur wenig Einfluss. Die österreichische Niederlassung von Dachser reduziert ihre Telefonkosten – und damit einen Teil der Nebenkosten, die für nahezu jeden Auftrag anfallen – drastisch durch den intelligenten Einsatz von Technik.

Einfaches Prinzip

Mit GSM-Gateways konnte die Spedition Dachser in Österreich ihre TK-Kosten deutlich reduzieren.
Mit GSM-Gateways konnte die Spedition Dachser in Österreich ihre TK-Kosten deutlich reduzieren.
Foto: Dachser

Das Prinzip dahinter ist eigentlich einfach, wenn man sich die Preisstruktur bei Telefonaten vergegenwärtigt. Am günstigsten sind heute nationale Festnetzverbindungen, am teuersten internationale Verbindungen mit Mobiltelefonen. Die Preise für derartige Verbindungen wurden zwar via EU-Verordnung deutlich gesenkt, wahrhaft billig sind sie aber noch immer nicht. Recht teuer sind zudem nationale Verbindungen zwischen Festnetzanschlüssen und Mobiltelefonen. Hier – das macht jeder Privathaushalt bereits heute – kann man richtig Geld sparen, wenn man für Anrufe auf ein Handy das eigene Mobiltelefon nutzt oder vom Handy aus das Mobiltelefon und nicht den Festnetzanschluss des Angerufenen wählt. Denn Verbindungen von Mobilfunk zu Mobilfunk – insbesondere wenn sie über denselben Netzbetreiber laufen – sind meist preiswerter als netzübergreifende Verbindungen zwischen Fest- und Mobilfunknetzen.

Im Business-Umfeld ist das Telefon dagegen ein Gebrauchsgegenstand, das mehr oder minder gedankenlos genutzt wird. Die Teilnehmer wollen sich auf die Inhalte des Gesprächs, nicht auf dessen Kosten konzentrieren. Deshalb ist eine Art Least-Cost-Router sinnvoll, der automatisch den günstigsten Verbindungsaufbau wählt. In der Regel sollte ein solcher Router den Weg zum mobilen Gesprächspartner über den gleichen Mobilfunkanbieter einschlagen, wie ihn der Angerufene nutzt.