Daten nach ihrem Wert sortieren

23.05.2006
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.
"Information-Lifecycle-Management (ILM) ist kein Produkt, sondern eine Kombination aus Prozessen und Technologien", definiert der Branchenverband Bitcom das, was den Unternehmen derzeit ins Haus steht.

Seit der Speicherhersteller Storagetek den Begriff Information-Lifecycle-Management (ILM) vor mehr als drei Jahren in das IT-Vokabular einführte, hat er sich zum Leitmotiv für die moderne Datenhaltung- und verwaltung gemausert.

Hier lesen Sie …

  • wie sich das Information-Lifecycle-Management entwickelt hat;

  • wie Unternehmen ILM umsetzen sollen;

  • welchen Sonderweg Sun beschreitet;

  • wie ein Visionär ILM definiert.

Die Umsetzung von ILM erfolgt in fünf Schritten.
Die Umsetzung von ILM erfolgt in fünf Schritten.

Das griffige Schlagwort wurde und wird begeistert von den Herstellern aufgenommen, allen voran von Lieferanten für Speicherhardware. Mittlerweile, so scheint es, segelt jedes neue Speicher-Array un- ter der ILM-Flagge, und es hat tatsächlich drei Jahre gedauert, bis die erste Kritik an dem Konzept aufkam. Doch um welches Konzept handelt es sich eigentlich?

Anfangs ging es nur darum, ähnlich wie beim altgedienten hierarchischen Speicher-Management (HSM) aus der Mainframe-Welt, gespeicherte Daten gemäß ihrer Zugriffshäufigkeit und ihrem Alter auf unterschiedliche Speichergeräte zu verschieben. ILM ersetzte allerdings den Begriff Zugriffshäufigkeit durch den "Wert", den die Daten für das Unternehmen darstellen. Daten sind danach an dem Ort abzulegen, der ihrer Bedeutung für das Geschäft zukommt: unternehmenskritische Informationen auf Highend-Speichern, Kopien dieser Daten auf Nearline-Arrays etc. Wichtig ist dabei, dass Informationen an Wert verlieren können und dann möglichst automatisch ihren prominenten und teuren Speicherplatz räumen sollen.

Was bedeutet ILM?

Mittlerweile ist das Konzept ausgeufert, eine einheitliche Definition unmöglich. Das gesteht sogar die Snia (Storage Networking Industry Association) ein, die die Interessen der Speicherbranche und auch der Anwender vertreten soll und sich um Standards bemüht. Allerdings hat die Organisation unter dem Namen "Data Management Forum" (DMF) eine Initiative gegründet, die IT-Professionals, Integratoren und Hersteller aufnehmen will.