Autonomy kauft sich in den Markt für e-Discovery-Lösungen ein

04.07.2007
Für 375 Millionen Dollar in bar erwirbt der Hersteller den Spezialisten Zantaz und will so zum Komplettanbieter für Compliance und Informationssicherung werden.

Zantaz mit Sitz im kalifornischen Pleasanton entwickelt spezielle Content-Management-Software (CMS), deren Aufgabe Analysten als "e-Discovery" bezeichnen. Laut Definition des deutschen e-Discovery-Anbieters Fabasoft ist damit jeglicher Prozess gemeint, in welchem elektronische Daten nachgefragt, geortet, gesichert und gesucht werden mit der Intention diese in einem zivilen oder strafrechtlichen Prozess einzusetzen. Diese elektronischen Daten müssen dabei innerhalb einer festgelegten, unverrückbaren Frist lückenlos aufgefunden werden.

Autonomy, mit Sitz im englischen Cambridge, ist in erster Linie ein Anbieter komplexer Suchtechnik für Unternehmen. Daneben existiert mit Aungate ein Tochterunternehmen, das auf der Basis von Autonomy-Produkten Lösungen für Compliance und Governance entwickelt. Aus der Kombination von Aungate und der Zantaz-Technik, die neben der e-Discovery-Technik auch Software zur E-Mail-Archivierung umfasst, will Autonomy nun ein Komplettsystem für die zeitnahe Archivierung, e-discovery, Datenanalyse und Policy-Verwaltung schaffen.

Zumindest die Analysten von IDC sind sich sicher, dass e-Discovery ein Wachstumssegment innerhalb des Marktes für Daten-Management ist. Sie schätzen, dass sich im letzten Jahr der Umsatz mit e-Discovery-Software und entsprechenden über Hosting-Verträge bezogenenen Diensten auf 477 Millionen Dollar belief. Dies wäre ein Plus von 47 Prozent gegenüber 2005. Rund 60 Prozent dieser Umsätze wurde laut IDC mit Lizenzverkäufen erwirtschaftet. Mit Zantaz gewinnt Autonomy nun repräsentative Kunden in diesem Markt. So nutzen nach eigenen Angaben neun der zehn weltweit größten Anwaltskanzleien, elf von 25 Fortune 25 und 14 der Top-Sicherheitsfirmen die Produkte von Zantaz und sorgten für einen Umsatz von 100 Millionen Dollar im letzten Jahr. (as)