Google Desktop auch für den Mac

04.04.2007
Heute veröffentlicht Google erstmals seine Desktop-Suche auch in einer Version für Mac-Nutzer.

Das braucht doch kein Mensch - schließlich bringt das Mac OS X mit "Spotlight" schon seine eigene Desktop-Suche mit! werden die vermutlich erst einmal sagen, wenn sie das hören. Daran hat Google aber natürlich selbst auch schon gedacht und "Google Desktop for Mac" so konzipiert, dass es Spotlight ergänzt.

"Wir haben Google Desktop für Mac als Begleiter für Spotlight entwickelt", erklärt die zuständige Produkt-Managerin Rose Yao. "Google Desktop durchsucht den Web-Verlauf eines Nutzers, und man kann damit auch Gmail durchforsten."

Google Desktop for Mac kann auf alle im System installierten Spotlight-Plug-ins zurückgreifen; Entwickler müssen diese nicht eigens anpassen. Die Google-Anwendung berücksichtigt auch die für Spotlight eingestellten Ausnahmen zum Schutz der Privatsphäre.

Die Schnellsuche von Google Desktop funktioniert nach Angaben des Internet-Konzerns wie ein Widget, für das man nicht eigens das Dashboard starten muss. Ein zweimaliges Drücken der Befehlstaste zaubert das Eingabefeld auf den Bildschirm, und erste Ergebnisse erscheinen bereits nach Eingabe des ersten Buchstabens ("inkrementelle Suche").

Angezeigt werden die neuesten zehn Ergebnisse. Wer auch den Rest sehen will, kann über einen Link seinen Standard-Browser starten. Die dort angezeigte Ergebnisseite sieht aus wie bei einer Web-Suche. Google gibt jeweils an, wie viele Dokumente welchen Typs als Ergebnis passen. Resultate gibt es für E-Mails, Web-Verlauf, Dateien, Medien und andere. Über ein Suchfeld lässt sich die Suche auf der lokalen Festplatte fortsetzen, ein Wechsel ins Web ist aber genauso möglich.

Nach der Installation von Google Desktop erscheint "Desktop" auch als weiteres Kriterium auf der Standard-Google-Suchseite. Wer dem Link folgt, durchsucht dann seine lokalen Dateien. Bei einer integrierten Suche werden keine lokalen Inhalte an Google übertragen. Desktop-Suchergebnisse werden auch nicht von Google eingesehen oder gespeichert, außer der Nutzer stimmt dem ausdrücklich zu. Wer möchte, kann die Integration auch in den Voreinstellungen komplett abschalten.

Beim Aufrufen von Dateien erstellt Google Desktop so genannte "Snapshots" und speichert diese in einem Cache. Wer eine Datei dann versehentlich löscht oder verändert, kann mit der Google-Software darauf hoffen, die ursprünglichen Inhalte wiederherzustellen.

Anders als das Windows-Pendant unterstützt Google Desktop for Mac noch keine "Gadget"-Miniprogramme. Dies soll in einer kommenden Version folgen. "Für Google ist dies ein großer Schritt auf der Mac-Plattform", freut sich trotzdem Yao. "Wenn Sie wissen, wie man Google bedient, dann können Sie auch mit Google Desktop for Mac umgehen." (tc)