Oracle greift SAP nun auch beim Thema Compliance an

08.03.2007
Die Produktsuite für "Governance, Risk and Compliance" (GRC) soll Unternehmen durch den Paragrafen- und Vorgaben-Dschungel steuern helfen.

Die GRC-Suite von Oracle soll Unternehmen Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie Unternehmensrisiken überwachen, bewerten und in Form von Berichten erfassen können. Ziel ist es, die immer komplexeren gesetzlichen Vorgaben zur Datenaufwahrungspflicht und Dokumentation zentral zu steuern. Während die SAP bereits im letzten Jahr durch den Kauf des Spezialisten Virsa und der nachfolgenden Gründung eines eigenen GRC-Geschäftsbereichs den offenbar lukrativen Markt adressiert, hatte Oracle bisher nichts Vergleichbares zu bieten.

Dies soll nun anders werden. Grundlage des eigenen GRC-Angebots ist Technik des Anbieters von Software für Enterprise-Content-Management (ECM) Stellent. Diesen hatte Oracle im November 2006 gekauft, Die GRC-Suite ist das erste größere Update der Stellent-Software, die laut Oracle vollständig in die Integrationsplattform "Oracle Fusion" wurde (siehe auch "SAP und Oracle: "Wo bitte geht´s zur SOA?"). Über sie soll auch eine Integration der GRC-Suite in die hauseigenen Unternehmensanwendungen "Oracle E-Business Suite", Peoplesoft Enterprise, JD Edwards and Siebel CRM möglich sein.

Herzstück des Angebots ist das Modul "GRC Manager", mit dem Anwender Prozessrisiken und -probleme aufspüren und überwachen können. Eine mitgelieferte Komponentenbibliothek soll Mechanismen für die Aufgabenverteilung und Zugriffskontrolle abbilden helfen. Zudem kommen im Lauf des Jahres ein neues Dashboard für die grafische Darstellung der Ergebnisse und Vorgaben sowie Berichtsfunktionen hinzu, die Oracle unter dem Namen "GRC Fusion Intelligence" vermarkten will. Sie stammen aus dem Angebot an Software für Business Intelligence, die der Hersteller mit seiner "Oracle BI Suite" vertreibt und entwickelt. Marktbeobachtern zufolge könne Oracle dank der integrierten ECM-Technik und Sicherheitsfeatures gegenüber dem Angebot der SAP punkten. Die Walldorfer ihrerseits sollen ausgereiftere GRC-Funktionen für die Identifikation und Etablierung von Vorsorge- und Kontrollmechanismen bieten. (as)