Microsoft bringt Office näher an das Backend

12.10.2006
Neben der Kooperation mit SAP arbeitet Microsoft verstärkt an Herstellerunabhängigen Lösungen, um die eigenen Office-Lösungen mit Business-Applikationen im Backend zu verzahnen.

Microsoft hat die nächste Generation seiner "Office Business Applications" (OBA) angekündigt. Mit Hilfe von Reference Appliaction Packs (RAPs) will den Konzern Anwendern dabei helfen, ihre Office-System mit Bussiness-Anwendungen im Backend zu koppeln. Ein entsprechendes Projekt hatte der Softwarekonzern im vergangenen Jahr gemeinsam mit SAP gestartet. Seit Mitte des Jahres lässt sich Office mit Hilfe von "Duet" an Mysap-Umgebungen andocken. Nutzer können so Daten, die sie in den bekannten Office-Programmen bearbeiten auch direkt in SAP-Systeme einpflegen.

In diesem Bereich sehen die Microsoft-Verantwortlichen offenbar weiteres Potenzial. Mit den zusätzlichen Angeboten sollen auch Kunden angesprochen werden, die andere Business-Lösungen nutzen. OBA überbrückt den Graben zwischen dem Geschäftsprozess und der Abwicklung, erläutert Tim O'Brien, Director in der Platform Strategy Group von Microsoft. Während eine Auftragsabwicklung im Backend abgewickelt wird, verhandeln die Beteiligten beispielsweise den Preis über Mail- oder Instant-Messaging-Systeme.

Joshua Greenbaum, Principal Analyst von Enterprise Applications Consulting, geht davon aus, dass Microsoft mit seiner Initiative durchaus Erfolg haben könnte. Office sei eines der meist genutzten Systeme im herkömmlichen Büroalltag.

Als erste Version hat Microsoft ein RAP für Supply-Chain-Management zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich jedoch eher um eine Art Referenz und Anleitung, wie Entwickler entsprechende Collaboration-Umgebungen gestalten könnten. Das Material können Interessierte Anwender kostenlos von der Microsoft-Website herunterladen. Als Basis wird Office 2007, dessen erste Version Ende des Jahres herauskommen soll, und Windows Server 2003 benötigt.

Neben Microsoft versucht auch IBM in Sachen Office-Anbindung zu punkten. Der Konzern hat mit seiner jüngsten Notes-Version die Integrationsmöglichkeiten ins Backend eigenen Angaben zufolge weiter ausgebaut (siehe auch: Update: Lotus Notes und Mysap kommen sich näher). (ba)