Adobe schlägt Brücke zwischen "Rich Internet" und Desktop

25.02.2008
Von pte pte
Adobe Systems hat heute, Montag, die allgemeine Verfügbarkeit der Laufzeitumgebung "Adobe AIR" sowie der Framework-Plattform "Flex 3" bekannt gegeben.

"AIR ist eine Betriebssystem-unabhängige Software, die es ermöglicht, Rich Internet Applications auf dem Desktop auszuführen", erklärt Adobe-Sprecher Alexander Hopstein im Gespräch mit pressetext. Damit soll die Laufzeitumgebung als Brücke zwischen dynamischem Web und leistungsfähigem Desktop dienen.

Eine Rich Internet Application (RIA) ist normalerweise eine intuitiv und einfach zu bedienende Anwendung, die in einem Webbrowser läuft. "RIAs sind reich an Interaktionsmöglichkeiten und reich an Feedback", beschreibt Hopstein. Sie würden ohne Ladezeiten sofort auf Nutzer-Eingaben reagieren. Zudem bieten derartige Browser-Anwendugen Multimedia-Funktionen. Ein im modernen Web typisches Beispiel sind Flash-Applikationen, doch auch Java-Applets sind RIAs.

Adobe AIR ist dafür gedacht, die in Web-RIAs genutzten Technologien und ihre Vorteile mit Aspekten von Desktop-Anwendungen wie Zugriff auf lokale Dateien und die effiziente Zusammenarbeit mit anderen Programmen zu verbinden. AIR-Anwendungen können unabhängig vom Browser und offline genutzt werden. AIR ist kostenlos und zunächst in Englisch für Windows- und Mac-Betriebssysteme verfügbar. Weitere Versionen für Linux und in anderen Sprachen sind geplant.

Erste Anwendungen auf AIR-Basis sind bereits verfügbar, darunter der "eBay Desktop". Dieser hat zum offiziellen Start von AIR die Beta-Phase verlassen und liegt jetzt in der Version 1.0 vor. Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist NASDAQ Market Replay , ein Tool zur Nachverfolgung der Marktaktivität an der New Yorker Börse. Damit können Finanzbroker beispielsweise analysieren, ob das Timing ihrer Transaktionen vorteilhaft war.

Das gleichzeitig mit AIR veröffentlichte Framework Adobe Flex 3 kann sowohl zur Entwicklung von Browser-RIAs als auch für die Gestaltung von Anwendungen für die AIR-Umgebung genutzt werden. Neben einem kostenlosen und als Open Source veröffentlichten Software Development Kit für Flex 3 sind auch kostenpflichtige Entwickler-Tools unter dem Namen Flex Builder 3 ab rund 210 Euro verfügbar. (pte)