PDAs sind vom Aussterben bedroht

09.08.2007
Vor zehn Jahren ein Hype, heute eine bedrohte Spezies: Der reine PDA ist kein Thema mehr, zumindest nicht für Dell, Palm und FSC.

Vor rund zehn Jahren trat ein kleines Gerät seinen Siegeszug in die Jackentaschen der IT-affinen Menschheit an: der persönliche digitale Assistent, genannt PDA. Angesichts seiner Funktionsvielfalt fragte man sich schnell, wie es einem bis dahin gelingen konnte, sich mehr als eine Adresse und eine Telefonnummer zu merken. PDAs waren ein Symbol der New Economy, und der Hersteller Palm wurde zu einem Synonym für PDAs. Doch von der einstigen Glorie ist nicht mehr viel übrig, und der gemeine PDA ist vom Aussterben bedroht – das Smartphone mit Handy-Funktion hat inzwischen seinen Platz in der Nahrungskette eingenommen.

Dies schlägt sich auch in den Zahlen nieder: Laut IDC wurden im zweiten Quartal nur noch 719.000 PDAs abgesetzt, wohlgemerkt weltweit. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,26 Millionen Geräte gewesen. Besserung ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Hersteller wie Dell, FSC und selbst der PDA-Pionier Palm ziehen sich allmählich aus dem Segment zurück. Palm kommt derzeit noch auf einen Marktanteil von 44 Prozent, gefolgt von Hewlett-Packard (HP) mit 23,5 Prozent und Mio Technology (13,6 Prozent). Auf dem fünften Platz liegt Fujitsu-Siemens Computers (FSC), das drei Prozent aller weltweit verkauften PDAs hergestellt hat. Davor rangiert Dell mit 3,3 Prozent, das derzeit seine "Axim"-PDAs abverkauft. Auch FSC stellt Ende des Jahres seinen "Pocket Loox" ein, wie ein Manager gestern gegenüber unserer Schwesterpublikation "ChannelPartner" bestätigte. Palm hat in den vergangenen zwei Jahren kein neues, klassisches PDA-Modell mehr vorgestellt und setzt neben dem Verkauf alter Serien vor allem auf seine Smartphones der "Treo"-Familie. Hinzu kam lediglich der "mobile Companion" namens "Foleo", angeblich der "perfekte Begleiter für ihr Smartphone". (ajf)