Azul verdoppelt die Kapazität seines "Compute Appliance"

14.06.2007
Azul Systems, ein Hersteller von Spezialmaschinen für Java- und .NET-Applikationen, bringt heute die zweite Generation seiner Systeme auf den Markt.

Angekündigt hatte Azul die "Vega-2"-Systeme bereits Ende vergangenen Jahres. Der Hersteller bezeichnet seine Geräte bewusst nicht als Server, sondern als "Compute Appliances". Diese stellen ein Pool spezialisierter Rechenleistung zur Verfügung, auf die andere Server Java- und .NET-Aufgaben auslagern und damit ihre Allzweck-Prozessoren entlasten können. Azul bezeichnet dieses in der Branche bislang einzigartige Konzept deswegen auch als "Network-Attached Processing" analog zu Network-Attached Storage (NAS).

Das neue Vega-2-Topmodell "7280" lässt sich mit bis zu 16 Spezialprozessoren mit zusammen dann 768 Kernen bestücken. Außerdem gibt es das kleinere "7240" mit acht Prozessoren/384 Cores. Im Dezember hatte Azul bereits das Vega 2 "3210" (zwei Prozessoren/96 Kerne) und das "3220 (vier Prozessoren/192 Kerne) herausgebracht.

Ein Anwender eines Vega 2 ist die US-Firma Pegasus Solutions, die Backend-Technologie für Hotelreservierungen anbietet. Dort verkraftet das Compute Appliance mit Leichtigkeit die Workloads von neun Servern. "Ich bringe die Box nicht zum Schwitzen", sagt Chief Technology Officer Steve Lapekas. Pegasus beschränkt die Azul-Nutzung derzeit noch auf einen Teil seines Rechenzentrums, denkt aber über eine Ausweitung nach.

Azul wurde vor fünf Jahren vom früheren Sun-Manager Stephen DeWitt gegründet. Es steckt mit Sun seit März 2006 in einem Patenstreit. Sun wirft DeWitt und anderen Azul-Kollegen vor, sie hätten ihre Firma auf Basis gestohlener Sun-Geschäftsgeheimnisse gegründet. Die Klage sei weiterhin anhängig beim US-Bezirksgericht für den Northern District of California, sagt DeWitt. (tc)