Fluglinien verbieten Notebook-Akkus von Dell und Apple

21.09.2006
Drei internationale Fluglinien erlauben ihren Passagieren derzeit nicht, Notebooks von Dell oder Apple im Akkubetrieb zu verwenden.

Grund sind die jüngsten Rückrufaktionen beider Computerbauer. Sie haben zusammen knapp sechs Millionen von Sony zugelieferte Akkus zurückgerufen, die sich aufgrund eines Produktionsfehlers überhitzen könnten. Virgin Atlantic Airways (Großbritannien), Korean Air sowie Quantas Airways (Australien) erlauben deswegen ihren Fluggästen nicht, diese Akkus an Bord zu verwenden.

In der First und Business Class stehen Passagieren Steckdosen zur Verfügung (auch wenn diese nach Aussagen von Vielfliegern oft unzuverlässig arbeiten), in der Economy Class sind diese allerdings Mangelware.

Die Bedenken der Fluglinien sind gewiss nicht völlig unbegründet. Die US-amerikanische Luftfahrtaufsicht FAA hat seit 1991 bereits 60 Fälle von überhitzten Notebook-Akkus registriert, die entweder in der Kabine oder im Gepäckraum untergebracht waren. Fünf davon gab es in den letzten zwei Jahren.

Erst am vergangenen Freitagabend sorgte ein qualmender Laptop an Bord des United-Airlines-Fluges 934 für Aufsehen. Sein Besitzer wurde mitsamt Laptop von Bord in den Boarding-Bereich am Gate geführt, wo dann der Akku in Flammen aufging und mittels eines Feuerlöschers gelöscht werden musste.

Das Notebook stellte sich übrigens als ein "ThinkPad T43" von Lenovo, dessen Akku (wenig überraschend) von Sony geliefert wurde. Eine Häufung solcher Vorfälle ist dem chinesischen Hersteller, der IBMs PC-Sparte übernommen hatte, bislang nicht bekannt. Ob hier also eine weitere Rückrufaktion droht, ist noch nicht abzusehen. (tc)