Für Server

AMD liefert nach Verzögerung neue "Barcelona"-Chips aus

09.04.2008
Nach wiederholten Verzögerungen hat der mit Problemen kämpfende Chiphersteller AMD die Auslieferung seiner Vierkern-Prozessoren "Barcelona" für Server gestartet.

Maßgeschneiderte Server-Systeme auf Basis der neuen Chips würden nun von führenden Anbietern an Unternehmenskunden und Rechenzentren ausgeliefert, teilte AMD am Mittwoch in Sunnyvale (Kalifornien) mit. Bei der Aufholjagd zum großen Konkurrenten Intel hatte der Chiphersteller bei den leistungsfähigen Quad-Core-Prozessoren mit zahlreichen Hürden und Rückschlägen zu kämpfen. Intel ist mit seinen Vierkern-"Xeons" bereits seit mehr als einem Jahr auf dem Markt.

Die ersten Barcelona-Chips für Server hatte AMD mit einer Verspätung von einem halben Jahr bereits im vergangenen Herbst vorgestellt, die Auslieferung in großer Stückzahl dann aber wegen erheblicher technischer Probleme weiter hinausgeschoben. Damit gewährte das Unternehmen seinem großen Rivalen Intel ungewollt erneut zeitlichen Vorsprung.

Während der Marktführer bei den Konkurrenzprodukten allerdings nur zwei Doppel-Kerne auf einem Prozessor unterbringt, verbaut AMD auf seinen Chips vier einzelne Kerne. Damit soll theoretisch eine deutlich bessere Leistung ermöglicht werden. Die ersten Barcelona-Prozessoren sollen allerdings mit 2 bis 2,3 Gigahertz in der Taktfrequenz unterhalb der Intel-Konkurrenzprodukte liegen. Nach Informationen des "Wall Street Journal" wollte AMD allerdings noch am Mittwoch bekanntgeben, dass ein Server von Hewlett-Packard in der Leistung eine Rekordmarke gebrochen habe.

Vor allem in den Markt für Unternehmenskunden dürfte der Chiphersteller große Hoffnung setzen. Vor einigen Jahren noch hatte AMD mit einem zeitlichen Vorsprung bei Server-Chips mit seinen "Opteron"-Prozessoren gegenüber dem Intel signifikant Marktanteile gewinnen können. Das Unternehmen hat zur Zeit mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen. Erst am Dienstag senkte AMD seine Prognosen für das erste Quartal und kündigte an, mehr als 1600 Mitarbeiter und damit rund zehn Prozent der Belegschaft zu entlassen. (dpa/tc)