"Die Video-Revolution bei iTunes hat nie stattgefunden"

Forrester: Apple TV verpasst die Erwartungen

10.12.2007
Mit seinen Produkten hat Apple ja für gewöhnlich ein glückliches Händchen - nicht so allerdings mit dem "Apple TV", befinden die Analysten von Forrester Research.

Die Video-Revolution bei iTunes habe nie stattgefunden, so Forrester, weswegen das Apple TV auch bei Verbrauchern nicht wie vom Hersteller erhofft ankomme. Im Mai hatte die Marktforschungsfirma noch prophezeit, Apple werde bis Ende des Jahres vor allem an seine treue Kundschaft eine Million Apple TVs verkaufen.

Davon rückt Analyst James McQuivey inzwischen ab: "Zusätzlich zu den 400.000 Geräten, die Apple unserer Schätzung nach bis jetzt verkauft hat, kann das Unternehmen mit Glück im Jahresendgeschäft noch einmal 400.000 Stück absetzen, was unter unserer Schätzung von einer Million liegt", so der Forrester-Mann. "Leider bedeutet das gleiche mangelnde Interesse an Video bei iTunes auch weniger Video-Momentum für das iPhone und den iPod touch."

Ein Traum für Couch Potatoes: Apple TV zaubert YouTube auf den Fernseher.
Ein Traum für Couch Potatoes: Apple TV zaubert YouTube auf den Fernseher.
Foto: Apple

Bekannt sei das Apple TV in der (US-)Bevölkerung dank Apples Marke und effektivem Marketing durchaus - fast die Hälfte aller Erwachsenen online habe schon davon gehört. Nur fünf Prozent derjenigen, die das Apple TV kennten und wisse was es tue, hätten sich Gerät aber schon einmal in einem Geschäft angesehen oder sich auf Apples Website mehr Informationen dazu geholt. Und ganze drei Prozent beabsichtigten, sich ein Apple TV zuzulegen. McQuivey glaubt, Apple könnte das Apple TV beispielsweise dadurch interessanter machen, dass es NBC wieder als Inhaltelieferanten für iTunes gewinne oder dort Filme zur Miete anbiete.

Das Apple TV wird wie eine Settop-Box an ein Fernsehgerät angeschlossen (nur ED/HD Breitformat wohlgemerkt) und kann dort Videos, Fotos und Musik aus iTunes auf einem Mac oder PC wiedergeben, die drahtlos vom Rechner übertragen werden. Außerdem hat es einen YouTube-Client, der Clips aus Googles Video-Portal direkt auf dem TV wiedergibt. Hierzulande wird die Vermarktung des Apple TV noch zusätzlich dadurch erschwert, dass Apple bislang außerhalb der USA weder Spielfilme noch Fernsehserien über iTunes verkauft. (tc)