Microsofts BI-Strategie findet Zuspruch bei SAP-Kunden

05.07.2007
Microsoft will mit aller Macht in die Finanzabteilungen. Wie dies gelingen soll, skizzierte jetzt Entwicklungsleiter Peter Bull im Interview.

CW: Microsoft hat in den letzten Jahren viel in Produkte für Business Intelligence (BI) investiert. Doch wie wichtig ist BI für die Gesamtstrategie von Microsoft?

Bull: BI ist zu einem strategischen Markt für Microsoft geworden. Neben hohen Investitionen in eine skalierbare und sichere BI-Infrastruktur (SQL Server) haben wir nun auch die aktuellen Microsoft-Office-Produkte Excel, Sharepoint und Visio mit BI-Funktionen versehen, die direkt auf die Daten des SQL Server zugreifen können (siehe auch "Microsoft Office soll etablierte Werkzeuge für Business Intelligence verdrängen"). Dadurch entstehen neue Möglichkeiten zur Visualisierung und Analyse von Daten. Der zum Herbst angekündigte PerformancePoint Server 2007 ist eine weitere wichtige Investition. Er vereint die 2006 zugekaufte

Entwicklungsleiter Peter Bull: "3000 Partner sind für den Performance Point Server trainiert worden".
Entwicklungsleiter Peter Bull: "3000 Partner sind für den Performance Point Server trainiert worden".

Analysetechnik von Proclarity mit Funktionen des bisherigen "Business Scorecard Manager" für den Aufbau von Scorecard- und Dashboard-Lösungen sowie neu entwickelte Software für Planung, Budgetierung und Forecasting. Um die Arbeit zu erleichtern, verfügt das Produkt über vorkonfigurierte Geschäftsprozessmodelle. Speziell für das Management von Stammdaten wurde zudem kürzlich der Anbieter Stratature übernommen.

CW: Warum betritt Microsoft den umkämpften BI-Markt erst so spät?

Bull: Mit dem SQL Server sind wir schon lange am BI-Markt vertreten (siehe auch den Vergleich zwischen Microsoft und Business Objects). Zurzeit arbeiten wir daran, den Umfang und die Interoperabilität unserer BI-Lösung zu erweitern. Die Arbeiten werden maßgeblich von Kunden getrieben, die BI bisher vor allem taktisch einsetzen und so viele Insellösungen schufen. Nun möchten sie diese unter einem einheitlichen und strategischen Ansatz zusammenführen und unternehmensweite Lösungen aufbauen – und dabei die bisher getätigten Investitionen schützen.

CW: Der PerformancePoint Server richtet sich an Finanzabteilungen. Besitzt ein Infrastrukturanbieter wie Microsoft überhaupt das notwendige betriebswirtschaftliche Know-how für diese Fachleute?