Gartner: Vorsicht - die US-Sommerzeit ändert sich!

31.01.2007
In diesem Jahr beginnt und endet die Sommerzeit in den Vereinigten Staaten fast vier Wochen früher als bislang üblich - mit laut Gartner möglicherweise schwerwiegenden Folgen.

Die Änderung der Sommerzeit sei eine von vielen Maßnahmen aus dem Energy Policy Act aus dem Jahr 2005. Sie bewirke beispielsweise, dass zwischen dem 11. und 25. März die Zeitdifferenz zwischen New York und London sechs statt der gewohnten fünf Stunden betrage (entsprechend sieben Stunden statt sechs für Deutschland). Darauf seien die meisten Unternehmen noch nicht eingestellt, wie Gartner in Gesprächen mit Kunden festgestellt hat.

Wer mit Geschäftspartnern in den USA zu tun habe, solle schleunigst Gefahrenpotenziale prüfen, empfehlen die Experten. Sie führen dabei unter anderem Kalenderanwendungen (inklusive Sync-Funktionen etwa bei Blackberries) mit möglichen falschen Zeitangaben für wiederkehrende Meetings, falsche Abreise- und Ankunftszeiten bei Reisen, Banktransaktionen mit verspäteten Zahlungseingängen, Handelsapplikationen mit falschen Zeiten für Käufe und Verkäufe, verpasste Fristen für Anträge, früher endende Auktionen, falsche Abrechungen bei Mobiltelefonen durch inkorrekt angesetzte Tarife, zu falschen Zeitpunkten ablaufende Batch-Jobs in der IT oder Sicherheitsprogramme, die fälschlich den Zugriff auf IT-Ressourcen verwehren, an.

Zwar sei das Problem im Vergleich zum Jahr 2000 oder der Euro-Umstellung klein, es könne aber dennoch signifikante Geschäftsschäden oder Verbindlichkeiten hervorrufen.

Anwender sollten regelmäßig prüfen, ob für von ihnen eingesetzte Produkte entsprechende Patches angeboten würden. Die meisten Hersteller hätte solche bereits oder arbeiteten daran, spielten das Problem aber bewusst herunter, um Panikeffekte wie bei Y2K zu vermeiden. Es gebe aber Fälle, in denen Standard-Patches nicht ausreichten (etwa wenn Daten schon vor dem Einspielen der Korrektur angelegt worden seien); außerdem werde es auch nicht für alle Produkte - zum Beispiel ältere, nicht mehr vom Hersteller unterstützte - Patches geben. Hier gelte es, mögliche manuelle Workarounds und andernfalls den Umstieg auf neuere Versionen zu prüfen. (tc)