Google weitet seinen Bezahldienst aus

16.03.2006
Google erhöht die Zahl der Verkäufer, die seinen Service zur Abwicklung von Bezahl-Transaktionen nutzen können.

Das könnte aus Sicht des "Wall Street Journal" den bisherigen Marktführer in diesem Segment, die eBay-Tochter PayPal, dazu nötigen, einige Gebühren zu senken oder zu streichen.

Google hatte im vergangenen Monat begonnen, Kreditkartenzahlungen für Händler abzuwickeln, die Waren über seine Content-Datenbank "Base" feilbieten. Verkäufer müssen pro Transaktion dafür 25 Cent plus 2,5 Prozent vom Kaufpreis berappen. Base-Verkäufer, die sich um die Kreditkarten oder andere Zahlungsmethoden selbst kümmern, müssen nichts an Google zahlen.

Nach Angaben von Finanzanalysten ist PayPal da um einiges teurer und verlangt 1,9 bis 2,9 Prozent vom Transaktionspreis plus 30 Cent, abhängig von Faktoren wie dem Umsatz, den ein Verkäufer macht. Die eBay-Tochter sieht Googles Dienst derweil nicht als Bedrohung. Eine Sprecherin erklärte, PayPal sei breiter aufgestellt und unterstütze auch Bankeinzug sowie viele Websites über eBay hinaus.

Eine Google-Sprecherin entgegnete, Google-Base-Verkäufer könnten auch PayPal als Zahlungsmethode akzeptieren. Ferner könnten eBay-Verkäufer Links auf ihre Auktionen über Google Base verteilen, schließlich habe Google eine "lange Beziehung mit eBay".

Insidern zufolge hat Google bereits im letzten Jahr begonnen, Händler für den Test eines neuen, von Google Base unabhängigen Bezahldienstes "GBuy" zu rekrutieren. Bislang ist unklar, ob GBuy und der Abwicklungsdienst für Base und andere Google-Services wie Video-Downloads identisch sind. (tc)